Eslohe. Noch nie war es so schlimm: Zweimal in eineinhalb Wochen trifft das Hochwasser das Museum DampfLandLeute in Eslohe.
Nach dem Hochwasser ist das Esloher Museum inzwischen wieder geöffnet. Erforderlich dafür war einmal mehr das Engagement der Ehrenamtlichen: „Viele Hände haben angefasst. Es wurde gewischt wie die Weltmeister“, sagt die Museumsvereins-Vorsitzende Gudrun Schulte. Ihre Bilanz: „Es war viel Arbeit, Aber wir sind offenbar glücklicherweise mit einem blauen Auge davongekommen.“
Selbst Schotter aus Gleisbett gespült
Zunächst war nicht abzuschätzen, wie hoch der materielle Schaden sein würde. Der steht auch immer noch nicht genau fest. Das Wasser stand nicht nur in der Maschinenhalle des DampfLandLeute-Museums, sondern auch in der Schmiede und in der Landwirtschaftsabteilung.
Aber nach dem Aufräumen scheint er sich nach dem ersten Eindruck in Grenzen zu halten. Allerdings müssen das noch Fachleute genau beurteilen: Viele, aber eben nicht alle Exponate stehen auf Sockeln. So standen auch hölzerne Ausstellungsstücke in der Landwirtschaftsabteilung zeitweise im Wasser.
Glücklicherweise sind sowohl das Gebäude als auch das Inventar versichert, vermutlich wird sich noch ein Gutachter der Versicherung ein Bild machen. Vorerst werden keine Fahrten mit der Museumsbahn angeboten: Das Wasser war so stark gewesen, dass es Schotter aus dem Gleisbett weggespült hatte.
Zunächst war versucht worden, Profis zu beauftragen, um das Museum wieder sauber und trocken zu bekommen: „Es war aber niemand zu bekommen. Die Firmen waren schon alle woanders im Einsatz.“ Also war wieder das Ehrenamt gefragt. Mit rund 20 Helfern war im DampfLandLeute-Museum an zwei Tagen Großreinemachen nach dem Hochwasser angesagt.
Bach fließt aufs Museumsgelände
Dabei mussten auch die schweren Maschinen bewegt werden, weil sich auch darunter Wasser gesammelt hatte - und nicht nur das: „Überall hat sich der Schlamm abgesetzt.“ Die Gefahr besteht natürlich, dass sich zum Beispiel Rost an Eisenrädern bildet. Das Werkstattteam hat sich besonders engagiert bei den Aufräumarbeiten – seine Mitglieder pflegen und renovieren sonst die Maschinen des Museums. Als nächstes soll eine Ventildampfmaschine aus Fleckenburg in Eslohe ausgestellt werden: Die Baugrube lief beim Hochwasser auch voll und musste von der Feuerwehr leergepumpt werden.
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Zweimal in nur eineinhalb Wochen war das Museum von Hochwasser betroffen gewesen. Das zweite war das schlimmste: „Ich habe so etwas hier noch nicht gesehen“, sagt Christian Padberg, Geschäftsführer des Vereins. Ihn hatte die Feuerwehr frühmorgens verständigt, weil der Parkplatz des Museums schon geflutet war. Über ein anderes Vereinsmitglied wurde eine Pumpe besorgt, beim Abpumpen wechselten sich Vereinsmitglieder dann in den nächsten Stunden ab; auch die Feuerwehr pumpte.
Erstmalig war auch die benachbarte Salwey so hoch, dass der Bach aufs Gelände floss. Gleichzeitig lief auf der anderen Seite der Obergraben über – „das Wasser kam von zwei Seiten“, so Christian Padberg. Jetzt muss die Frage des Hochwasserschutzes für das Museum neu überlegt werden.