Schmallenberg. Vor allem E-Mountainbikes liegen im Trend. Die Schmallenberger Radexperten sagen, was man beachten sollte, um das passende Rad zu finden.
Der Ansturm hält nun schon seit einigen Jahren an. Und wird nicht weniger, sondern immer mehr. E-Bikes sind nach wie vor in allen Altersklassen gefragt. Besonders die E-Mountainbikes, weiß Jonas Sander, Geschäftsführer der Aubic Cars & Bikes GmbH in Schmallenberg: „Das ist natürlich ein regionales Phänomen. Hier haben wir die Wälder und die Berge. 70 Prozent der Kunden hier wollen E-Mountainbikes.“
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Die Corona-Krise habe den Trend verstärkt, die Pandemie habe für den Fahrradhandel aber genauso Schatten- wie Sonnenseiten gehabt, sagt Sander. Auf der einen Seite stehe die enorme Nachfrage. Die Sauerländer konnten viele Monate nicht in den Urlaub, hatten Erspartes, suchten Aktivitäten vor Ort: „Mit einem Fahrrad, gerade mit einem Mountainbike, kann man die Heimat vor der Haustüre ja auch noch einmal ganz neu entdecken.“ Trotz alledem musste während des Lockdowns das Geschäft schließen, nur die Werkstatt durfte betrieben werden: „Klar, hatten wir unseren Online-Shop, aber das ersetzt es nicht.“ Die Laufkundschaft fehlte: „Aber natürlich, im Nachhinein haben wir schon gute Geschäfte gemacht. Uns ging es nicht so schlecht in der Krise, wie anderen.“
Seit einiger Zeit hat das Fahrradgeschäft, das über das Gewerbegebiet „Auf der Lake“ sowie über die Bahnhofsstraße erreichbar ist, wieder ganz regulär geöffnet, Tests sind aktuell auch nicht nötig. Sander: „Wir sind vor einigen Jahren umgezogen, haben uns vergrößert. Das war ein sehr wichtiger Schritt.“ Inzwischen gibt es auf der fast 800 qm großen Verkaufsfläche eine große Auswahl - insbesondere auch an E-Bikes: „Der Ansturm auf die Elektroräder ging im Grunde 2017 los, damals noch mit den klassischen Trekkingrädern.“ Zuvor seien E-Bikes noch unter dem Image des „Altherren-Rades“ verschrien gewesen - „aber da haben die Hersteller aufgeholt, haben optisch ansprechende und sportive Modelle auf den Markt gebracht“. Und irgendwann kam auch das E-Mountainbike.
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Doch bei der aktuell großen Kunden-Nachfrage kommen die Händler kaum noch hinterher: „Die Hersteller können gar nicht so viel produzieren, wie gefragt ist. Fahrräder aktuell zu bestellen ist meist sehr schwierig. Wir haben im März schon unsere Ware für 2022 und teils 2023 planen müssen.“ Hoffnung hat Sander aber trotzdem, dass in den kommenden Wochen noch einmal E-Bikes, insbesondere Mountainbikes, für den Spätsommer und Herbst kommen: „Wir haben natürlich noch eine Auswahl hier. Aber wenn der Kunde mit ganz speziellen Wünschen kommt, was Größe, Farbe, Marke und Preis angeht, dann können wir ihm keine riesige Palette bieten.“ Das sei bei Aubic-Bikes nicht anders als bei anderen Händlern: „Das ist aktuell der Run. Wenn wir könnten, würden wir natürlich mehr verkaufen.“
Und sowieso, sagt Sander: „Man sollte nicht mit festgesetzten Vorstellungen zum Händler, sondern sich beraten lassen.“ Er hat die passenden Tipps, worauf es beim E-Bike-Kauf ankommt.
Marke und Hersteller
Haibike war mit einer der ersten Hersteller, die den Trend erkannt haben, sportive E-Mountainbikes zu produzieren, anschließend folgten etliche weitere: „Wir werden immer wieder gefragt, welche denn die beste Marke ist. Aber die gibt es nicht.“ Alle Hersteller würden ihre Hausaufgaben machen. Es gibt gängige Marken und weniger gängige: „Im Grunde arbeiten die meisten aber mit ähnlichen Komponenten.“
Trekking-Rad oder Mountainbike
„Hier in der Region wollen fast alle ein Mountainbike“, sagt Sander: „Man verbindet das in erster Linie mit mehr Sportlichkeit, viele kaufen Mountainbikes auch aus optischen Gründen.“ Wer aber nur ab und an durch den Wald fahre, sonst vor allem auf ausgebauten Wegen zur Eisdiele unterwegs ist, der sei mit einem Trekking-Rad oft besser beraten: „Das ist auf Dauer meist auch bequemer.“ Denn viele, die sich jetzt ein E-Bike kaufen, seien vorher nie aktiv Fahrrad gefahren.
Motor und Leistung
Neben der Optik geht es vielen um einen möglichst leistungsstarken Motor und Akku. „Klar, das ist grundsätzlich auch nicht verkehrt“, sagt Sander. Es müsse aber nicht nur über die Leistung gehen, für viele reiche auch ein 500wh-Akku und man könne den Fokus dann ehr auf bessere Anbauteile wie Bremsen oder Schaltung legen: „ Wenn man beabsichtigt ein gebrauchtes E-Bike zu kaufen, sollte man darauf achten, ein Antriebs-System zu wählen, welches durch eine Fachwerkstatt ausgelesen werden kann, um die Rest-Leistung zu prüfen. Hier geht die Empfehlung klar zu den Akkus/Antrieben aus dem Hause Bosch.“
Preis und Finanzierung
Trekking-E-Bikes gebe es ab circa 2500 Euro, bei E-Mountainbikes sollte man ab circa 3000 Euro anfangen, sagt Sander. Eine Rolle spiele beim Preis natürlich auch, ob es die Hardtail- oder Fully-Variante sein soll: „Aber auch ein gutes Hardtail-Rad gibt es bereits ab ca. 2600 Euro, beim Fully müsse man jedoch höher investieren.“ Rund 60 Prozent der Kunden leasen die E-Bikes über den Arbeitgeber, Tendenz steigend: „Das ist ein beliebtes Modell, da sind dann Versicherung und Service usw. dabei, zumal das Leasingrad auch steuerlich noch Vorteile bietet.“
Aber auch beim Privatkauf sei es wichtig, dass Rad zu versichern - in vielen Fällen ist das über die Hausratsversicherung möglich: „Denn wenn man überlegt, welchen Wert ein solches Rad hat, sollte man an diesem Ende nicht sparen.“
Aubic-Bikes
Entstanden ist der Schmallenberger Bike-Shop aus einem Geschäft für Kfz-Zubehör und Ersatzteilen.
Später kam der Fahrradbereich hinzu, der jetzt das Kerngeschäft ausmacht.
2019 zog Aubic-Bikes an die jetzige Adresse Auf der Lake 8d.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr.
Weitere Informationen unter www.aubic-fahrrad.de.
Das Autoteile-Fachgeschäft befindet sich weiterhin am Standort Auf der Lake 7b