Meschede. Das Impfzentrum im HSK reduziert seine Öffnungszeiten. Der Ärztliche Leiter erläutert, was das mit der Impfquote im HSK zu tun hat.

Das Impfzentrum in Olsberg passt seine Öffnungszeiten an. Grund ist die geringere Nachfrage nach Impfungen. Das sei nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen, erklärt Dr. Ortwin Ruland, einer der drei Ärztlichen Leiter, es zeige auch den Erfolg der Impfkampagne im HSK. Es gehe jetzt darum, auch die restlichen Hochsauerländer noch zu erreichen. Ruland erläutert, warum und wie das Impfzentrum die Öffnungszeiten verringert und welche Auswirkungen das auf Impfwillige und Mitarbeiter hat.

„Der Bedarf an Impfungen geht zurzeit zurück“, erklärt der Mediziner. Und da mache es wenig Sinn, das Impfzentrum zu öffnen, so als ob man 100 bis 150 Menschen pro Stunde versorgen wolle. Ein Grund für die geringeren Zahlen: Sechs Wochen zuvor hatte das Impfzentrum kaum Erst-, sondern vor allem Zweitimpfungen gespritzt. „Die Nachfrage nach Impfterminen steigt aber im Laufe der nächsten Woche schon jetzt erkennbar wieder deutlich an.“ Als weiteren Grund für die geringere Zahl an Impfwilligen nennt Ruland Sommer- und Urlaubszeit.

Dr. Ortwin Ruland  erläutert, warum das Impfzentrum seine Zeiten reduziert und welche Auswirkungen das hat.
Dr. Ortwin Ruland erläutert, warum das Impfzentrum seine Zeiten reduziert und welche Auswirkungen das hat. © WP | HSK

Auswirkungen auf das Personal

Auswirkungen auf das Personal werde die Reduzierung der Öffnungszeiten nach seinem Kenntnisstand kaum haben, so Ruland. Die meisten hätten Verträge über bestimmte Stundenkontingente, die abgearbeitet würden. Immer vor Ort bleibe das Wachpersonal. „In den Tagen geringerer Termine werden die Öffnungszeiten jetzt angepasst, um in den geöffneten Stunden eine gute Auslastung zu haben und die Kosten zu optimieren.“

Es mache auch einfach mehr Spaß zu arbeiten, wenn viele Patienten kommen. „Viel Freude hatten alle Mitarbeitenden in den Tagen einer vollen Auslastung des Impfzentrums mit 1200 bis 1500 Impfungen am Tag.“

Die Impfquote

Insgesamt ist er mit der Impfquote zufrieden. Im Impfbericht von Montag, 19. Juli, würden für den HSK 169.784 Erstimpfungen (75 Prozent der Erwachsenen) und 135.969 vollständig Geimpfte (60,5 Prozent der Erwachsenen) genannt. Darin sind laut Ruland zwar die Zahlen der niedergelassenen Ärzte und der mobilen Teams, aber nicht die Impfungen der Betriebs- und Privatärzte enthalten. „Wenn man dann berücksichtigt, dass ein gewisser Prozentsatz eine Impfung strikt ablehnt, erkennt man schon eine Annäherung an eine imaginäre Sättigungslinie, was die Nachfrage natürlich sinken lässt.“ Deshalb seien die sinkenden Zahlen auch ein Erfolg der bisher im Impfzentrum vom gesamten Team gemeinsam geleisteten Arbeit.

Kreis und Kassenärztliche Vereinigung als Organisatoren der Impfkampagne würden aber über verschiedene Schienen weiter versuchen, vor allem die jüngeren Impfwilligen und Migranten zu erreichen (wir berichteten) und so noch weiter für den Gemeinschaftsschutz, die so genannte Herdenimunität, zu werben. „Geplant ist, mit einem großen Impffahrzeug Märkte und besondere Plätze aufzusuchen, um die Impfhürden weiter zu verringern.“ Dazu würden kleine Info-Spots, Texte sowie Flugblätter in arabischer Sprache vorbereitet, um auch Personenkreise zu erreichen, die die deutsche Sprache nicht so perfekt beherrschen.

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Impfaktion für Urlauber

Sehr zufrieden ist Ruland mit dem Erfolg der Urlauber-Impfaktion am Montag. 19. Juli. Bei dem Termin wurde vor allem Johnson und Johnson angeboten, für alle, die kurzfristig einen Impfschutz erreichen wollten. Der Impfstoff muss nur einmal gespritzt werden. Rund 160 solcher Impfungen habe man an dem Termin verabreichen können. „Ein Großteil der Patienten wollte in den Urlaub oder auf eine Veranstaltung und brauchte daher schnell einen rechtssicheren Impfschutz“, berichtet Ruland.

Es habe aber auch auch Patienten gegeben, die sich nach der Aufklärung für BionTech oder Moderna entschieden hätten. „Wobei man betonen muss: Es gibt keinen schlechten Impfschutz“, sagt Ruland. „Es geht eher um einen Mercedes mit 160 oder 180 PS: Auch der „Mercedes“ mit 160 PS ist ein sehr gutes Auto.“ Den Mitarbeitern im Impfzentrum sei es aber wichtig, dass die Menschen aufgeklärt werden „und sie dann selbst eine Entscheidung treffen können.“

Die angepassten Öffnungszeiten lauten:

Die aktuellen Öffnungszeiten im Impfzentrum sind nun die folgenden. Wer ohne Termin kommt, wird gebeten, sich bis spätestens um 19 Uhr einzufinden. Alle, die mit Termin bestellt wurden, wurden laut Impfzentrum bereits über die geänderten Öffnungszeiten informiert.

Mittwoch, 21. Juli: 14 bis 20 Uhr,

Donnerstag, 22. Juli: vollständig geschlossen

Freitag, 23. Juli: 14 bis 20 Uhr

Samstag, 24. Juli: vollständig geschlossen

Sonntag, 25. Juli: 14 bis 20 Uhr,

Montag, 26. Juli: 14 bis 20 Uhr,

Dienstag, 27. Juli: 14 bis 20 Uhr

Mittwoch, 28. Juli: 14 bis 20 Uhr.

Die Öffnungszeiten werden wieder ausgeweitet:
Donnerstag, 29. Juli: 8 bis 20 Uhr,

Freitag, 30. Juli: 8 bis 20 Uhr,

Samstag, 31. Juli: 8 bis 20 Uhr,

Sonntag, 1. August: 8 bis 20 Uhr

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