Berge. Das Sägewerk Holzhof Klute in Berge soll erweitert werden - es gibt Proteste. So reagierten Politik und Stadtverwaltung in Meschede.

Die Stadtverwaltung und die Kommunalpolitik in Meschede reagieren auf die Bedenken, die es bei den Menschen in Berge für die geplante Erweiterung des Sägewerks Holzhof Klute gibt: Sie wollen Teile der Planung anpassen.

Ausmaß wird kritisiert

Der Holzhof plant, wie berichtet, seinen Betrieb um 1,4 Hektar an Lagerfläche zu erweitern. Die dafür vorgesehene Lagerfläche liegt direkt am Ruhrtal-Radring. Dafür muss die Fläche um 4,50 Meter angehoben und 60.000 Kubikmeter Erde angeschüttet werden. Bürger in Berge wiederum kritisieren das Ausmaß dieser Erweiterung an dieser Stelle – notfalls müsse über eine Betriebsverlagerung nachgedacht werden.

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Eine der Sorgen: Wer würde sich auf der Fläche niederlassen, falls der Holzhof einmal seinen Betrieb aufgeben würde? Paketdienste, was auch immer? Diese Sorge soll jetzt genommen werden, indem die Fläche nicht als Gewerbegebiet (wo sich jeder niederlassen könnte), sondern als Sondergebiet nur für Klute ausgewiesen wird. Ein anderer Kompromiss: Die maximal erlaubte Gebäudehöhe soll nicht 20, sondern 15 Meter betragen. Die Stadtverwaltung sicherte außerdem für Ende August eine Bürgerinformationsveranstaltung zu.

Keine Alternative zur Zufahrt

Keine Alternative gibt es aber zur Zufahrt über die Straße Zur Küchenhelle: Flächeneigentümer zwischen Wenne und Arpe sind nicht bereit, zu verkaufen; außerdem ist das ohnehin ein Überschwemmungsgebiet, wo dann auch eine Brücke gebaut werden müsste. Auf Antrag der CDU muss sich Klute jedoch zur Herstellung einer neuen Asphaltdecke auf der Straße Zur Küchenhelle verpflichten – und eine Garantie für Anwohner abgeben, dass diese nicht für mögliche, durch die Baustelle entstehende Schäden im Rahmen einer KAG-Maßnahme beteiligt werden.

Ausgeschlossen wird von der Stadtverwaltung eine Betriebsverlagerung – man könne nicht einfach so einen Betrieb nach außerhalb verlegen, sagte Fachbereichsleiter Klaus Wahle im Ausschuss für Stadtentwicklung in Meschede: „Das ist Zersiedelung“, das lasse die Landesplanung nicht zu. Diese sehe dafür eben Erweiterungen vor. Zumal, erneuerte Wahle: Im Stadtgebiet gebe es keine solche Gewerbeflächen, die zur Verfügung stünden – die im geplanten Gewerbegebiet Bockum existierten ja noch gar nicht: „In Meschede können wir keine Flächen anbieten.“

Zumal: „Das ist nicht unsere Form von Wirtschaftsförderung“, sagte Wahle. Man könne einem Unternehmen doch nicht sagen, es dürfe nicht erweitern – sondern müsse stattdessen seinen Betrieb aufgeben oder in eine andere Stadt verlagern.

Ortsvorsteher will Dialog

Ortsvorsteher Matthias Vitt (CDU) sagte, das Thema werde „hochemotional im Ort diskutiert“. Er sprach sich für „dringend erforderlichen Dialog zwischen Investor und Bürgern“ aus. Vitt betonte, man müsse einem „ansässigen Unternehmen die Chance geben, auf den Markt zu reagieren“. Hendrik Bünner lehnte das Vorhaben für die SPD ab: Eine Erweiterung sei kein Grund für mehr Lärm und Verkehr in Berge. Er kritisierte, hier werde „wirtschaftliches Wachstum über ökologische Aspekte und den Bürgerwillen gestellt“. Fachbereichsleiter Klaus Wahle reagierte auch auf Andeutungen, der Betrieb des Holzhofes sei nicht genehmigt: „Wir sehen keinen Anlass, an Genehmigungen zu zweifeln.“