Meschede. Ein großes Tiefdruckgebiet kommt auf das Sauerland zu. Wetterexperte Julian Pape sagt, wann er es in der Region erwartet.

Es braut sich was zusammen über dem Sauerland. Bis zu 50 Liter Regen können in den nächsten Tagen in einer Stunde auf den Quadratmeter fallen. Dazu kommen Hagel und Sturmböen. „Da entwickelt sich ein großes Tiefdruckgebiet. Das hat schon Unwetterpotenzial“, sagt der Sauerländer Wetterexperte Julian Pape.

Regengüsse ab Mittwoch

Die Wetterlage verändere sich in der Nacht auf Dienstag und halte sich dann bis Donnerstagvormittag. Mittwochvormittag, so schätzt er, könnten die Regengüsse starten. „Wo sie dann genau eintreffen, ist bei diesen sommerlichen Gewitterlagen schwer vorhersehbar“, schränkt Pape ein. Es bestehe aber örtlich Potenzial für bis zu 50 Liter pro Quadratmeter. Zuletzt hatte es diese Regenmengen am 19. Juni in Meschede gegeben. Am 30. Juni liefen dann bei einem ähnlichen Ereignis Keller in Schmallenberg voll.

Nach einem Starkregen musste die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schmallenberg  ausrücken und Keller leerpumpen.
Nach einem Starkregen musste die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schmallenberg  ausrücken und Keller leerpumpen. © Privat | Feuerwehr Schmallenberg

Das könne jetzt auch wieder passieren, so Pape. Er rechnet ab Mittwochmorgen im Sauerland mit „Gewittergüssen mit Hagel und Sturmböen“. An manchen Stellen müsse man dann auch mit Überschwemmungen rechnen. Dabei sieht er kein klassisches Sommergewitter. „Dabei wäre es morgens noch warm und nachmittags gibt es ein Gewitter, das dann aber auch wieder vorbei ist.“ Diesmal könne es über zwei Tage immer wieder schütten. „Ich denke nicht, dass die ganze Region absäuft, aber wer seine neuralgischen Punkte kennt, sollte sich vorbereiten.“

Was 50 Liter pro Quadratmeter bedeuten

50 Liter pro Quadratmeter - das entspricht fünf Wassereimer. Laut Pape gelten bereits Regenmengen über 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde als Unwetter. Hochwasserexperten rechnen das Ganze bildlich um: Fallen bei einem Grundstück von 300 Quadratmetern und einem Haus, das rund 150 Quadratmeter Grundfläche besitzt, 50 Liter pro Quadratmeter die Stunde auf Grundstück und Haus, entspreche dies 15.000 Liter Wasser oder anders ausgedrückt 100 Badewannen voller Wasser.

Je verschlossener der Boden rund ums Haus ist, je kleiner das Kanalsystem der Stadt, je dichter der eigene Abfluss und je tiefer das Haus, desto höher sei dann auch die Wahrscheinlichkeit, dass man von Starkregen überrascht und überschwemmt werden könne.