Ostwig. Die Idee ist nicht neu, doch jetzt nimmt sie Gestalt an: In Ostwig wird gebaut. Für Einheimische sowie für Wanderer und Touristen.

Es tut sich was in Ostwig: Aktuell laufen die Arbeiten für den Bau einer offenen Waldturnhalle. Spätestens Mitte August - so ist es aktuell geplant - soll die neue Attraktion fertig sein. Sie entsteht auf dem Gelände des alten Bolzplatzes neben der Turnhalle.

Auch interessant

Ungenutzter Bolzplatz

Die Gemeinde Bestwig, die Dorfgemeinschaft Ostwig und der Turnverein Germania hatten lange Zeit nach einer sinnvollen Folgenutzung für den ungenutzten Bolzplatz gesucht. „Besonders die Nähe zur Turnhalle, aber auch die guten Erfahrungen mit der für alle offenen Kunstrasen-Sportanlage des TV haben uns letztlich inspiriert eine Offene Waldturnhalle zu bauen“, sagt TV-Vorsitzender Christoph Rosenau.

Herzstück der Offenen Waldturnhalle ist ein wetterfester, elastischer Turnboden, der so ausgelegt ist, dass er auch zum Volleyball-, Badminton-, Brennball- und/oder Völkerballspiel geeignet ist.
Herzstück der Offenen Waldturnhalle ist ein wetterfester, elastischer Turnboden, der so ausgelegt ist, dass er auch zum Volleyball-, Badminton-, Brennball- und/oder Völkerballspiel geeignet ist. © TV Ostwig

Bereits seit 2017 befasst sich der Vorstand mit diesem Projekt. Inzwischen ist bereits der erste Bauabschnitt fertig. Insgesamt 120.000 Euro kostet der Bau der neuen Sportanlage. Möglich wurde das Projekt durch Fördergelder aus einem Leader-Programm. Herzstück der Offenen Waldturnhalle ist ein wetterfester, elastischer Turnboden, der so ausgelegt ist, dass er auch zum Volleyball-, Badminton-, Brennball- und/oder Völkerballspiel geeignet ist. Das Spielfeld ist ausdrücklich nicht für das Fußballspiel vorgesehen - allenfalls für Fußballtennis. Um den Turnboden herum laden ein XXL-Trampolin mit einer Länge von neun Metern, eine Calisthenics-Station sowie eine fünf Meter lange Slackline zur körperlichen Betätigung ein.

Nutzung für Ostwiger und Gäste

Spaziergänger, Wanderer oder Feriengäste - sie alle sollen die neue Attraktion nach ihrer Fertigstellung ebenso nutzen können wie die Ostwiger selbst. „Besonders wichtig ist aber auch die Einbindung der Offenen Waldturnhalle in den laufenden Sportbetrieb“, sagt TV-Vorsitzender Christoph Rosenau und verweist auf die unmittelbare Nähe der „eigentlichen“ Turnhalle mit ihrem großen Bestand an Sportgeräten. „Viele bestehende Gruppen und Riegen des TV Ostwig werden die Anlage bei gutem Wetter auch alternativ zur bestehenden Turnhalle nutzen können - sowohl die verschiedenen Kinder- und Erwachsenengruppen als auch Step-Aerobic- und Zumba-Kurse, die zurzeit teilweise auf den Turnhallen-Parkplatz oder auf den Schulhof ausweichen“, so Rosenau.

Idee stammt aus 1972

Ganz neu ist die Idee für den Bau der Offenen Waldturnhalle übrigens nicht. Das geht aus dem Germanen-Kurier hervor. Demnach war bereits im Jahr 1972 der Bau einer „Kleinsportanlage“ geplant. Im Dezember 1972 führte Alfons Liese mit Blick auf den Sportplatz auf der Alfert im Germanen-Kurier aus: „Kummer haben wir mit unserem Sportplatz. Das Gelände auf der Alfert ist von der Post aufgekauft worden und man wird Mitte nächsten Jahres anfangen zu bauen.“ Schon seit langem bemühe man sich um Ersatz. Vorgesehen seien die hinter der Firma Schneider liegenden Ruhrwiesen.

„Leider bestehen große Schwierigkeiten. Sorgenkind ist die neue Trassenführung der B7“, so Liese. Sie verhindere jede Planungsmöglichkeit im nördlichen Ortsbereich. Ein Einspruch der Gemeindevertretung Ostwig gegen die vorgesehene Trasse werde in Kürze mit dem Straßenneubauamt Unna verhandelt. „Im gemeinsamen Gespräch sollen die Dinge geklärt werden. Wir warten mit Ungeduld darauf. Dies umso mehr, als auch der bereits geplante und finanzierte Bolzplatz an der Turnhalle von dieser Problematik betroffen sein wird“, führte Liese damals aus.

Knapp 50 Jahre später

Gelöst wurde das Problem dann bekanntermaßen nicht 1973 auf den Ruhrwiesen in der Nähe der B7, sondern 1974 auf dem Schieferberg. Die Planung der Kleinsportanlage verschwand wieder in der Schublade - der Bolzplatz neben der Turnhalle blieb. Seit einigen Jahren ist diese Fläche allerdings nicht mehr allzu attraktiv, weil zum einen der Wendehammer einer angrenzenden Stichstraße das Grundstück so beschnitten hat, dass die Form nicht mehr der eines üblichen Fußballspielfeldes entspricht. Zum anderen betreibt der TV Ostwig seit 2014 in unmittelbarer Nähe zwei attraktive Sportanlagen für den Fußballsport.

  • Die Netto-Gesamtkosten in Höhe von 120.000 Euro teilen sich wie folgt auf: 78.000 Euro Leader-Förderung, 21.000 Euro Gemeinde Bestwig, 3.500 Euro Heimat- und Förderverein, 17.500 Euro TV Germania Ostwig.
  • Der erste Bauabschnitt der Offenen Waldturnhalle Ostwig ist abgeschlossen. Planum und Umlauf-Pflaster sind fertig, die Geräte sind aufgestellt. Damit liegt das Vorhaben im Zeitplan . Als nächstes wird im zweiten Bauabschnitt Mitte Juni ein Fallschutzzaun zum Ufer hin aufgestellt. Danach folgt - kurz vor der Verlegung der Böden - die Feinabstimmungen des Planums mit den unterschiedlichen Höhen für die Fallschutzböden. Die Böden selbst werden im dritten Bauabschnitt ab Mitte Juli verlegt.
  • Danach folgt abschließend der Bau des Ballfangzaun an der Kopfseite zum Wendehammer. Fertig sein soll die Offene Waldturnhalle Anfang bis Mitte August.