Bestwig. Der Hamburger Mario Cacace eröffnet in Bestwig einen Waschsalon. Dass sich der 28-Jährige Bestwig als Standort ausgesucht hat, ist kein Zufall.
Die ersten Bestwiger haben während der Renovierungsarbeiten schon ans Fenster geklopft und wollten wissen, wann es denn wohl losgeht. Das stimmt den 28-jährigen Mario Cacace zuversichtlich. Er wird in Kürze an der Bundesstraße in Bestwig „Luigis Waschsalon“ eröffnen. Lange soll es nicht mehr dauern, bis sich in den Maschinen die Trommeln drehen werden.
„Eigentlich wollten wir längst geöffnet haben“, sagt Mario Cacace. Geplanter Termin war der 1. Juni. Dieses Datum prangt auch auf dem großen blau-weißen Banner, das der 28-Jährige hat anfertigen lassen. Doch wie in allen anderen Bereichen auch, kam es zu Verzögerungen, weil die Terminbücher der Handwerksbetriebe voll sind. Aber: Inzwischen geht es im Waschsalon nur noch um den letzten Feinschliff. Daher ist Cacace zuversichtlich, dass es bald endlich losgehen kann.
Hauptberuflich im Patientenbegleitdienst
Mario Cacace kommt aus Hamburg. Hauptberuflich arbeitet er im Patientenbegleitdienst in einem Krankenhaus. Die Idee, einen Waschsalon zu eröffnen, habe er bereits seit Jahren im Kopf, sagt er. Dass er seine Idee nun in Bestwig umsetzt, ist dabei kein Zufall. Bundesweit hatte Cacace zu Beginn des Jahres im Internet nach leerstehenden Immobilien gesucht und war dabei auf die Bundesstraße 128 in Bestwig gestoßen. Ein Volltreffer. Nicht nur die Lage und die Größe passten, sondern auch der Preis. „Das ganze muss ja schon in einem Verhältnis stehen“, ist der gelernte Einzelhandels-Kaufmann und gelernte Fitnesstrainer realistisch. Seine Heimat Hamburg sei als Standort für den Salon nie in Frage gekommen, sagt er angesichts der horrenden Mieten. Außerdem sei der Markt dort gesättigt. Und eben das ist in der Gemeinde Bestwig und im weiten Umkreis anders.
Es sei ein Irrglaube, dass Waschsalons nur in Großstädten oder in Studentenstädten funktionieren, weiß Cacace. In Bestwig setzt der Hamburger in erster Linie auf Touristen - auf Radfahrer, Skifahrer, Wanderer, die ihren Urlaub im Sauerland verbringen. Aber auch auf die Bestwiger selbst zählt der 28-Jährige natürlich.
„Selbst wenn die meisten von ihnen sicherlich eine eigene Waschmaschine haben, gibt es viele, die über keinen Trockner verfügen“, sagt er. Auch sie gehören zur Zielgruppe von Luigis Waschsalon. Ebenso wie die Mescheder und die Studenten der Fachhochschule. Immerhin ist es seit Eröffnung der A46 ein Klacks, mal eben nach Bestwig zu fahren.
Rund 40 Minuten dauert der Waschgang in Luigis Waschsalon. Wer mag, kann sich die Zeit mit einem Snack oder einem Getränk aus einem der Automaten versüßen.
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„Aber natürlich besteht auch die Möglichkeit, während der 40 Minuten zum Beispiel nebenan im Edeka den Wocheneinkauf zu erledigen“, sagt Cacace. Er selbst wird den Waschsalon von Hamburg aus im Blick haben - per Videoüberwachung. Zusätzlich wird Cacace eine 450-Euro-Kraft einstellen, die regelmäßig nach dem Rechten sieht, putzt und unter anderem die Geldkassetten leert und den Waschmittelspender auffüllt. Der war übrigens zuvor ein Candy-Automat aus dem sich Süßigkeiten und Nüsse haben ziehen lassen. Cacace hat ihn umfunktioniert und mit kleinen Waschmittelbecherchen aufgefüllt. „Das war die günstigste und praktikabelste Lösung“, sagt er. Schließlich habe er darauf achten müssen, dass die Kosten nicht aus dem Ruder laufen. In den Waschsalon sei immerhin sein ganzes Erspartes geflossen.
Gelegenheit genutzt
Und mit seinem eigenen Gewerbe erfüllt sich Mario Cacace ganz nebenbei noch einen weiteren Traum. Ganz bewusst hat er sich nämlich für den Namen „Luigis Waschsalon“ entschieden. „Ich fand den Namen Mario noch nie wirklich prickelnd und wollte seit meiner Kindheit schon immer viel lieber Luigi heißen“, sagt er. Da habe er diese Gelegenheit selbstverständlich nutzen müssen, fügt er hinzu und lacht.
- Der Waschgang in Luigis Waschsalon kostet 4,50 Euro. Für das Waschmittel aus dem Spender fällt ein weiterer Euro an.
- Die Nutzung des Trockners wird 1,50 Euro kosten.