Ramsbeck. Das Ristorante „Da Anna“ in Ramsbeck hatte im Lockdown keine Langeweile. Mit neuer Außengastronomie will Anna Stojanoski nun durchstarten.

Die Vögel zwitschern von den Bäumen, die Valme plätschert leise vor sich hin und unter den Füßen knirscht der Schotter, während die Sonne vom wolkenlosen Himmel strahlt: Genau so hat sich Anna Stojanoski das vorgestellt. Nach der Eröffnung des Ristorante „Da Anna“ Ende des vergangenen Jahres hatte sich sie zwar vorgenommen, sich mit dem Bau der Außengastronomie mehr Zeit zu lassen. Doch es kam anders: Kurz nach der Eröffnung kam der monatelange Lockdown - und vor allem kam immer wieder die Frage, wann sie ihre Ankündigung, nach hinten raus eine Terrasse anzubauen, in die Tat umsetzen möchte. „Tja, und dann haben wir uns entschieden, den Zeitplan zu ändern, haben losgelegt und die Zeit des Lockdowns genutzt“, sagt die 35-Jährige.

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Jetzt ist die Terrasse fertig und hinter Anna Stojanoski und ihrem Mann Dejan liegt trotz des Lockdowns eine stressige Zeit. Denn den Großteil der Arbeiten haben sie selbst erledigt. Lediglich für die Baggerarbeiten und die Anlieferung des Schotters hatten sie Profis beauftragt. Den Rest haben sie in Eigenleistung erledigt. Dabei wäre es keineswegs so gewesen, dass die beiden in Zeiten der Corona-Einschränkungen vor Langeweile umgekommen wären. Ganz im Gegenteil. Durch das Homeschooling der drei Kinder und den gut laufenden Lieferservice gab es trotz notgedrungener Schließung der Innen-Gastronomie reichlich zu tun.

Bereit, voll durchzustarten

Und jetzt ist Anna Stojanoski bereit, voll durchzustarten. Drinnen und draußen! „Wir wollen dem Dorf Leben schenken“, sagt sie. Und die ersten Ramsbecker haben dieses Geschenk bereits dankend angenommen - haben sich testen lassen und sich auf der Terrasse unter Wolldecken eine genussvolle Auszeit gegönnt. Nun, da die sinkendenden Inzidenzzahlen den Besuch der Außengastronomie auch ohne Testung wieder möglich machen, dürften die Gästezahlen sehr schnell, sehr deutlich weiter nach oben schnellen, wenn das Wetter mitspielt.

Schließlich ist die Sehnsucht nach Normalität und Freiheit in den vergangenen Wochen immer größer geworden. Und das wird vermutlich vor allem die Gastronomie zu spüren bekommen. Entsprechend hat das Ristorante mit dem Ende des Lockdowns auch die zuletzt eingeschränkten Öffnungszeiten wieder angepasst und ist in vollem Umfang für die Gäste da.

30 zusätzliche Plätze und zwei Lounge-Ecken

30 zusätzliche Plätze haben die Stojanoskis hinter dem Haus geschaffen. Hinzu kommen zwei Lounge-Ecken. Auch sie hat Anna Stojanoski gemeinsam mit ihrem Mann selbst gebaut: aus Europaletten. „Essen ist dort an den niedrigen Tischen zwar eher schwierig, wir haben dabei aber auch eher an Gäste gedacht, die gemütlich etwas trinken wollen - Radfahrer zum Beispiel oder Stammtische“, sagt Stojanoski.

Jetzt fehle es nur noch an weiterem Personal. Denn so gut wie der Bau der Terrasse geklappt hat, so schwierig sei es im Moment, gute Leute für die Küche, den Lieferdienst oder den Service zu bekommen. Aber Anna Stojanoski gibt auch hier die Hoffnung nicht auf - genauso wenig wie sie in der langen Zeit des Lockdowns die Hoffnung aufgegeben hat. „Wir sind bereit“, sagt die 35-jährige und lächelt.