Meschede. Das ging plötzlich schnell: Ab Montag soll es den digitalen Impfausweis geben. Mescheder Apotheker erklären, wie und wann es wirklich losgeht.

Der digitale Impfpass kommt. Und das schon ab Montag, 13. Juni. Dann ist es möglich, mit dem gelben Impfausweis oder dem grauen Ziehharmonika-Pass, in einer Apotheke die Voraussetzungen für die digitale Variante zu schaffen.

QR-Code wird generiert

Dafür muss durch den Apotheker ein QR-Code generiert werden, den er zuvor durch die Eingabe des Namens und der Chargen-Nummer des Impfstoffes, die im Pass eingeklebt ist, beim Robert-Koch-Institut anfordert. „Ich kontrolliere den Impfausweis auf seine Echtheit, gebe alles ein, schicke es ans RKI und erhalte dann wohl binnen weniger Sekunden einen QR-Code, mit dem der Kunde dann in einer App den digitalen Impfausweis erstellt“, erklärt Apotheker Dr. Dominik Vosshage von der Nord-Apotheke in Meschede den Ablauf kurz und bündig.

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Dass dies aber bereits am Montag einwandfrei funktionieren soll, bezweifelt er. „Ich habe mich einen ganzen Nachmittag damit befasst, mit dem Kollegen Mörchen telefoniert und alle Vorbereitungen getroffen, noch funktioniert es nicht und ich befürchte auch, dass es Montag nicht auf Anhieb klappen wird“, so Vosshage.

Nicht direkt am Montag kommen

Christiane Rips von der Ruhrapotheke steht ebenfalls in den Startlöchern, wenn auch die Einführung des Impfpasses für sie durchaus drastisch spontan auf die Apotheken zukam. „Ich habe davon am Mittwoch aus der Presse erfahren und später in meinen Mails auch eine Information durch den Verband gefunden. Inzwischen habe ich alle nötigen Vorkehrungen getroffen und würde sagen, dass der Ablauf letztlich gut vorgegeben ist“, berichtet Rips.

Sie geht davon aus, dass die Software am Montag freigeschaltet wird und es ab dann auch in Meschede möglich ist, digitale Impfausweise zu generieren. „Aus Erfahrung mit dem Programm für die Schnelltests würde ich aber sagen, dass am Montag bestimmt erst einmal alles überlastet ist“, sagt sie und rät allen Meschedern, die nicht dringend und sofort auf den digitalen Impfpass angewiesen sind, erst im Laufe der Woche in die Apotheken zu kommen.

Zusatzhonorar

„Wir sind gespannt, wie das letztlich funktioniert. Auch im HSK sind ja bereits tausende zweimal geimpft und wir müssen die Aufgabe ja neben dem normalen Betrieb miterledigen.“ So überlegt Christiane Rips, je nach Nachfrage, eventuell noch jemanden für die Eingabe der Impfpass-Daten einzustellen. Entlohnt werden die Apotheker auf jeden Fall zusätzlich für den Mehraufwand. „Da habe ich aber noch nichts schriftlich und kann dazu zum jetzigen Zeitpunkt keine konkrete Angabe machen“, sagt die Apothekerin.

In der Marien- und Bären-Apotheke bereitet man sich ebenfalls auf den digitalen Impfpass vor. Wann genau es dort losgehen kann, steht noch nicht fest.

Kein digitaler Nachweis im Impfzentrum

Zudem weist die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe darauf hin, dass es vorerst nicht möglich ist, bei Hausärzten oder im Impfzentrum einen digitalen Impfpass zu bekommen. „Bevor es mit der flächendeckenden Ausstellung der Impfzertifikate losgehen kann, muss das System auf Herz und Nieren geprüft werden, um so einen möglichst reibungslosen Ablauf für alle Beteiligten zu ermöglichen“, betonen Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL und Dr. Volker Schrage, stellvertretender KVWL-Vorstandsvorsitzender.