Meschede. In Meschede gibt es ein eigenes Konjunkturpaket, um die Corona-Folgen zu lindern. Jetzt steht fest, was daraus im Einzelnen gefördert werden soll.

In Meschede ist ein eigenes Konjunkturpaket geschnürt worden – als lokaler Beitrag, um Vereinen, Einzelhändlern und Gastronomen nach Corona unter die Arme zu greifen. Jetzt kann das Paket ausgepackt werden: 150.000 Euro sind darin enthalten. Profitieren sollen dabei letztlich alle Mescheder und die Besucher der Stadt.

Das Geld

Die Summe von 150.000 Euro hat die Stadt eingespart, weil die Kreisumlage niedriger als veranschlagt ausfiel. Das Geld sollte aber nicht einfach so wieder im Haushalt verschwinden: Der Stadtrat verständigte sich darauf, damit Corona-Auswirkungen lindern zu wollen. Meschedes Stadtmarketing legt jetzt den Plan dafür vor, wie das konkret aussehen soll. Die Politik hat der Verteilung bereits zugestimmt.

Den Samstag stärken

Schon in 14 Tagen geht es los – immer samstags! Denn die Samstage sollen belebt werden. Dafür soll es künftig jeden Samstag kleinere Aktionen in der Mescheder Innenstadt geben. Zum Start am 19. Juni sind zum Beispiel Überraschungen für Kinder geplant. Marcos Kopf vom Stadtmarketing-Vorstand sagt: „Wenn die Kultur nicht da ist, fühlt man sich nicht wohl“ – Corona habe das gezeigt. Das wird nachgeholt. Musik soll draußen in der Innenstadt stattfinden, eine Oldtimerausfahrt, ein Kino-Nachmittag nach alter Art mit Klavierbegleitung und Cocktails, ein Tag der Vereine: „Für alle Geschmäcker wird etwas dabei sein.“ Von 11 bis 16 Uhr wird samstags das Parken dann auch frei sein.

Händler müssen mitwirken

„Wir wollen die Leute in die Innenstadt holen“, sagt Bürgermeister Christoph Weber. Dabei gilt: Die Aktionen samstags sind der eine Anreiz: „Jeder Händler muss dann sehen, was er mit diesem Mehr an Frequenz anfängt.“ Weber sieht das schon als „Denkanstoß“, ein Geschäft samstags nicht bereits um 13.15 Uhr zu schließen. Andre Wiese, Vorsitzender der Werbegemeinschaft „Meschede aktiv“, begrüßt das ausdrücklich: „Jeder ist seines Glückes Schmied! Der Kunde will eine Belebung des Handels, jetzt muss der Handel das auch noch wollen.“

Innenstadt-Dinner beleben

Stattfinden soll auch wieder das Innenstadt-Dinner als Publikumsmagnet. Aus dem Stärkungspakt, erläutert Franz-Philipp Kersting vom Stadtmarketing-Vorstand, sollen dabei die Stand- und Zeltgebühren übernommen werden, die die Gastronomen zu zahlen hätten (und was zuletzt zur Absage führte). Das soll ein Anreiz sein, damit auch Gastronomen aus den Dörfern sich wieder am Dinner in der Innenstadt beteiligen: „Ziel ist ja, die Bekanntheit steigern zu können.“ Und mehr Gastronomen ziehen mehr Besucher in die Stadt. Der Ball liegt jetzt bei den Gastronomen. Kommt kein Dinner zustande, zieht Plan B: Ein Mescheder Gastro-Gutscheinheft -- der Kunde sammelt Stempel in Restaurants, nach dem fünften gäbe es einen Gastro-Gutschein von 20 Euro.

Bonus für Käufer

Mit einer Bonus-Aktion werden Handel und Gastronomie weiter unterstützt. Insgesamt 20.000 Euro werden den Kunden geschenkt, die in zwei Aktionszeiträumen einen 10- bzw. 20-Euro-Gutschein von „Meschede aktiv“ kaufen – als Belohnung bekommt man dann 2 bzw. 4 Euro zusätzlich geschenkt. So bleibt auch die Kaufkraft im Stadtgebiet. In der Corona-Zeit ist der Umsatz durch die Gutscheine bereits auf 140.000 Euro angestiegen, sagt Andre Wiese: Er hofft durch die Bonus-Aktion dann sogar auf 250.000 Euro, die der Einzelhandel einnehmen könnte­.

Die Kneipenaktion

In Kneipen wird in einem begrenzten Zeitraum ebenfalls ein Sammelsystem eingeführt, mit zusätzlichem Getränk gratis. Aus dem Stärkungspakt wird ein Shuttle-Service finanziert, damit man auch aus den Ortsteilen in die Stadt kommt.

Vereinen helfen

50.000 Euro sind gesetzt für die Stärkung der Vereine. Jeder kann sich um eine Förderung bemühen. Der Clou: Es gibt Förderprogramme von Land, Bund und EU, für die Vereine aber Eigenanteile aufbringen müssen – den können viele aber nicht aufbringen, so Bürgermeister Weber, weil eben durch Corona Einnahmen fehlten. Aus dem Stärkungspakt wird deshalb der Eigenanteil gezahlt, maximal 5000 Euro pro Projekt. Zehn könnten also umgesetzt werden - oder, in Ausnahmefällen, auch Projekte mit außergewöhnlichem Charakter, ohne Eigenanteil. Bürgermeister und die Fraktionschefs im Stadtrat entscheiden dann einstimmig über die Vergabe dieser Gelder.