Schmallenberg. Auch gegen Inhaberin Daniela Tigges läuft ein Ordnungswidrigkeitenverfahren. Was das heißt und welche Bußgelder drohen könnten.

Das Verfahren um die Öffnung des Familotels Ebbinghof Mitte April beschäftigt weiterhin die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Schmallenberger Ordnungsamtes. Hintergrund: Am Donnerstag, 15. April, gab Inhaberin Daniela Tigges in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie am folgenden Freitag das Familotel öffnen werde.

Tigges nannte gesundheitliche und wirtschaftliche Gründe für den Schritt, kommentierte zudem die damalige Lage: „Es braucht jetzt mutige Vorbilder. Ich bin es meinem Team, meinen Eltern und meinen Kindern schuldig. In der Schweiz, in Luxemburg und auf Mallorca haben die Hotels auch geöffnet. Wieso nicht im Sauerland, wo sich Gäste aus Ballungsgebieten vom Stress erholen und in der Natur auftanken können?“

Ermittlungen laufen weiter

Während der Öffnung erklärte Tigges dem Ordnungsamt und der Polizei, dass sich lediglich Geschäftsreisende für eine Übernachtung angemeldet hätten. Aufgabe der Ordnungsamtsmitarbeiter war es anschließend, dies zu kontrollieren. Und die Ermittlungen laufen weiter.

Dort, wo es nach wie vor Unklarheiten gibt, ob sich der Gast tatsächlich aus beruflichen oder doch aus privaten Gründen im Familotel aufgehalten hat, sind Anhörungen eingeleitet worden. Das sei bei circa zwanzig Gästen der Fall, so Berthold Vogt als Leiter des Ordnungsamtes. Auch auf Inhaberin Daniela Tigges kommt ein solches Ordnungswidrigkeitenverfahren zu.

Fürsorgepflicht als Gastronomin

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Dabei geht es unter anderem um die Fürsorgepflicht als Gastronomin. Denn auch Tigges als Inhaberin des Familotels sei verpflichtet zu kontrollieren, ob wirklich nur Geschäftsreisende im Hotel nächtigen. Vogt: „Wir geben alle Beteiligten angemessene Zeit, um die Nachweise vorzulegen.“ Alle wurden schriftlich angefragt.

Mit einer Auswertung rechnet er Mitte Juni. Dann wird auch klar, ob Bußgelder fällig werden. Für Hotelgäste, die keinen Nachweis als Berufsreisende liefern können, wären das 250 Euro pro Person, auf Betreiberin Daniela Tigges kämen bis zu 5000 Euro zu.

Auch Sven Lembcke, Inhaber des Kickbox-Centers in Bad Fredeburg, kämpft weiter um eine Öffnungsperspektive.