Meschede. Bei ihrer Razzia gegen Drogen-Dealer in Meschede ist der Polizei eine schwere Panne unterlaufen. Sie schlug eine falsche Tür ein.
Auf einmal gibt es einen lauten Knall. Mit schwerem Gerät wird die Tür eingeschlagen und aufgehebelt. Dann stürmen schwer bewaffnete, maskierte Männer in die Wohnung. Sie rufen „Polizei“. Der Inhaber der Wohnung ist vollkommen erschrocken und weiß nicht, was geschieht. Erst nach Minuten stellt sich heraus: Die Beamten haben bei ihrer Drogen-Razzia am Mittwoch in Meschede eine falsche Wohnung gestürmt. Erst auf Nachfrage dieser Zeitung räumte die Polizei diese folgenschwere Panne ein.
Auswärtige Hundertschaft
Die Briloner Straße, ein Mehrfamilienhaus: Dort fahren gegen 15.30 Uhr mehrere Streifenwagen vor. Es ist eines von sieben Objekten, das zeitgleich durchsucht werden soll. Die heimische Polizei wird von einer auswärtigen Hundertschaft unterstützt. Die Beamten sind auch auf schwierige Einsätze vorbereitet. Sie müssen damit rechnen, dass es zu bewaffnetem Widerstand kommen kann.
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Ihre Aufgabe: Durchsuchung einer Wohnung im dritten Stock. Dort wohnt eine Verdächtige, die von der Polizei der Drogen-Szene zugerechnet wird. Die Einsatzkräfte stürmen das Treppenhaus hoch und legen los: Nur verwechseln sie die linke und die rechte Wohnung. Sie schlagen die Tür eines vollkommen Unschuldigen ein.
Mit Kabelbinder gefesselt
Er schildert die Situation so, dass er zu Boden gebracht und mit Kabelbindern gefesselt wurde. Dann hätten die Polizisten nach seinem Namen gefragt - und festgestellt, dass ihnen gerade ein Fehler unterläuft. Der Mann blieb bei dem Einsatz unverletzt. „Der Vorfall tut uns leid, wir haben uns entschuldigt“, sagte Pressesprecherin Laura Burmann. Leider könne es in seltenen Fällen zu Verwechselungen kommen.
Ein Problem der Einsatzkräfte: Nicht alle Türen in dem Gebäude haben Klingelschilder mit Namen. Selbst öffentlich machen wollte die Behörde den Vorfall nicht: Sie verschickte am Donnerstagmorgen eine Pressemitteilung mit der Bilanz der Durchsuchungen. Von einem Fehler mit einer falschen Wohnungstür war da nicht die Rede. Erst auf Nachfrage räumte die Behörde das Geschehen ein. Der entstandene Sachschaden werde ersetzt, betonte die Pressestelle.
Mit dem Schrecken davon
Vor Ort sieht die Tür noch lädiert, aber bereits übergangsweise wieder hergestellt aus. Der Betroffene kam mit dem Schrecken davon. Gegenüber dieser Zeitung wollte er sich nicht äußern. Der Einsatz in der Briloner Straße ging übrigens danach wie ursprünglich geplant weiter: Die Polizei schlug danach die rechte Wohnungstür ein, durchsuchte die Räume und nahm die Inhaberin vorübergehend fest.