Ramsbeck. In blinder Zerstörungswut haben Unbekannte die Ramsbecker Bergbaugeschichte mit Füßen getreten. Eine Tat, die fassungslos macht.

Unbekannte Chaoten haben am historischen Rauchgaskanal in Ramsbeck gewütet und eine historische Mauer zerstört. Jetzt ermittelt die Polizei.

Auch interessant

Die Tat macht den Förderverein des Sauerländer Besucherbergwerks nicht nur sauer, sondern auch fassungslos „Dass hier die enorme ehrenamtliche Arbeit mit Füßen getreten wurde, ist das eine“, sagt Fördervereins-Vorsitzender Alfred Braun. In diesem Fall aber habe man sich am historischen Erbe Ramsbecks vergangen. Hier sei nicht nur das Ehrenamt, sondern die Bergbaugeschichte des Ortes mit Füßen getreten worden, so Braun. Über den gemauerten Kanal wurden ab dem Jahr 1854 die Abgase, die bei der Verhüttung der Erze entstanden sind und für die Umwelt schädlichen waren, bis hoch zum Kamin auf dem Bastenberg abgeleitet.

Auch interessant

In wochenlanger ehrenamtlicher Arbeit hatten die Mitglieder des Fördervereins 2002 den historischen Rauchgaskanal aus dem Jahr 1857 freigelegt. „Mit kleinen Schüppchen“, wie Alfred Braun sagt - weil man das historische Bauwerk eben nicht habe zerstören wollen. Und in ebenso mühevoller Kleinarbeit mussten nun die mutwillig herausgerissenen Bruchsteine wieder in das Mauerwerk eingearbeitet werden.

Auch interessant

Die blinde Zerstörungswut, die die Täter an den Tag gelegt haben, ist für den Fördervereins-Vorsitzenden Alfred Braun in keiner Weise nachvollziehbar. Er geht davon aus, dass es sich bei den Tätern kaum um Kinder gehandelt haben kann. „Dafür war der Schaden zu groß und die Steine zu schwer“. Braun hat eher Jugendliche oder Erwachsene in Verdacht, die irgendwann zwischen dem 13. und dem 15. April zugeschlagen haben müssen.

Und das offenbar ganz gezielt, denn es gebe keine Hinweise darauf, dass an der benachbarten Hütte Alwine eine Zusammenkunft stattgefunden hat, in deren Rahmen man sich quasi aus Langeweile an der Mauer zu schaffen gemacht habe. Ein finanzieller Schaden lässt sich kaum beziffern. Braun geht aber davon, dass die Instandsetzung der Mauer rund 1000 Euro gekostet hätte, wenn der Auftrag an eine Fachfirma vergeben worden wäre. Was aber ohnehin deutlich schwerer wiege, sei der ideelle Schaden, der entstanden sei.

  • Um ein deutliches Zeichen zu setzen, hat der Förderverein bei der Polizei Anzeige erstattet.
  • Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, gibt es bislang allerdings nichts.
  • Hinweise nimmt die Polizei in Meschede unter 0291/90200 entgegen.
  • Der Förderverein hat eine Belohnung ausgesetzt.