Meschede. Die meisten Corona-Ansteckungen passieren im privaten Rahmen. Welche Folgen das hat, zeigt ein Fall in einer Mescheder Fahrschule.

Die meisten Infektionen finden auch im Hochsauerlandkreis weiterhin im privaten Rahmen statt. Viele fragen sich, wie das passiert. Ein Schlaglicht darauf wirft ein Fall in einer Mescheder Fahrschule.

Dort finden regelmäßig Aufbauseminare für Fahranfänger statt. Das sind Kurse für die Fahrschüler, die innerhalb ihrer Probezeit durch zu schnelles oder riskantes Fahren aufgefallen sind.

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Online-Nachschulung ist nicht erlaubt

Diese Kurse müssen in Präsenz stattfinden. Online-Nachschulungen sind nicht erlaubt. Das ist einem Kurs jetzt zum Verhängnis geworden. Ein Teilnehmer hatte sich dort laut Auskunft des Fahrschulleiters mit einem Freund getroffen, der bekanntermaßen selbst in Quarantäne war. Das hätte gut gehen könne, doch der junge Mann steckte sich bei seinem Freund mit dem Coronavirus an.

Nachdem dieser positiv getestet worden war, testete sich auch der Fahrschüler - und erhielt ein positives Ergebnis. Das hatte Folgen für die gesamte Fahrschulklasse. Zwar hatten alle die vorgeschriebenen FFP2-Masken getragen. Aber der Kurs dauerte länger als 75 Minuten, nämlich 135 Minuten. „Leider! Es hilft dann auch nicht, wenn regelmäßig gelüftet wird und Pausen eingelegt werden“, erklärt der Leiter der Fahrschule. „Das ist seit der britischen Mutation neu.“ Elf junge Leute plus Fahrlehrer, müssen nun für 14 Tage in Quarantäne.

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Arbeitnehmer fehlen

„Nicht nur das“, ärgert sich der Fahrschul-Leiter. „Alle machen sich natürlich Sorgen, dass sie nun auch krank werden.“ Außerdem fehlten sie von heute auf morgen im Job, was deren Chefs und Chefinnen vor große Herausforderungen stelle. „Die meisten sind Arbeitnehmer oder Azubis.“

Ihn ärgert dieses unkollegiale und dumme Verhalten eines Menschen, der eigentlich genug Grips haben müsste, um solche Folgen auch vorherzusehen. Und er findet: „Wenn solche Gründe hinter den Corona-Zahlen stecken, müsste man viel häufiger darüber reden. Vielleicht werden manche dann ja schlauer.“

Virusmutation verlängert Quarantäne

In der Regel gilt nach einem positiven PCR-Test eine Quarantänedauer von 14 Tagen, die mit einem negativen Testergebnis auf zehn Tage verkürzt werden kann. In Fällen, in denen der Verdacht oder Nachweis einer Infektion mit einer Virusmutation vorliegt, kann das Gesundheitsamt die Verkürzung der Quarantäne auf zehn Tage untersagen. Bei der Berechnung der Quarantänedauer zählt der Tag nach der Testung als Tag eins der Quarantäne.

Quarantäne heißt direkter Rückzug in die eigene Wohnung. Ein Verlassen der Unterkunft ist nicht erlaubt, auch nicht zum Einkaufen oder zum Ausführen eines Hundes. Kontakte zu anderen Menschen müssen strikt vermieden werden. Der eigene Garten, der Balkon oder eine Terrasse dürfen genutzt werden - aber nicht, um andere Menschen zu treffen. Die Wohnung darf nur für einen Test oder für notwendige Arztbesuche verlassen werden. Treten in der Quarantänezeit Symptome auf, ist das örtlich zuständige Gesundheitsamt direkt zu informieren.