Kückelheim. Nach dem Brand beim Holzenergie-Betrieb Schulte-Fecks prüft die Polizei, ob es einen Zusammenhang zu einem weiteren Großbrand in der Nacht gibt.

Der Großbrand im Holzenergie-Betrieb Schulte-Fecks am Sonneneck in Kückelheim hat die Feuerwehr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag noch lange in Atem gehalten. Erst um 1.30 Uhr am Donnerstagmorgen konnte der Löschzug Eslohe als letzte Einheit abrücken. Es war einer der größten Einsätze, den die Esloher Feuerwehr zuletzt zu bewältigen hatte.

Wie berichtet, war in dem Betrieb am Mittwochabend gegen 20 Uhr ein Feuer ausgebrochen. Es zerstörte einen Unterstand in dem unter anderem Holz und Holzhackschnitzel lagerten. Ein Übergreifen der Flammen auf eine Werkstatt konnte die Feuerwehr weitgehend verhindern: Während die Löscharbeiten liefen, beförderten die Einsatzkräfte Maschinen ins Freie. Darunter eine teure Anlage, die für die Produktion der Hackschnitzel eingesetzt wird. Weil der Unterstand auf dem riesigen Gelände abseits liegt, bestand immerhin zu keiner Zeit die Gefahr, dass die Flammen auf das Wohnhaus übergreifen konnten.

55 Feuerwehrleute waren bei dem Brand in Kückelheim im Einsatz.
55 Feuerwehrleute waren bei dem Brand in Kückelheim im Einsatz. © Frank Selter

Wie es zum Ausbruch des Feuers kommen konnte, ist noch unklar. Auffällig ist: In der gleichen Nacht ging in einem holzverarbeitenden Betrieb in Rönkhausen ein Spänebunker in Flammen auf. Auch dabei handelte es sich um einen Großbrand, zu dem die Feuerwehren um 4.40 Uhr ausrücken mussten. Ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Bränden gibt und ob es sich möglicherweise um Brandstiftung handelt, will die Polizei nun prüfen. In beiden Fällen haben Brandermittler am Donnerstag die Arbeit aufgenommen. Man arbeite in der Sache eng mit der Kreispolizeibehörde Olpe zusammen. Die Schadenshöhe in Kückelheim beziffert die Polizei nach ersten Erkenntnissen auf einen hohen sechsstelligen Betrag.

Autofahrer alarmiert die Feuerwehr

Im Einsatz waren bei dem Großbrand der Löschzug Eslohe, die Löschgruppen aus Reiste und Bremke, die Drehleiter aus Bad Fredeburg sowie die Löschgruppe Serkenrode aus der Gemeinde Finnentrop. Laut Einsatzleiter und Wehrleiter Christof Hoffmann hat die Zusammenarbeit der insgesamt 55 eingesetzten Kräfte hervorragend funktioniert. Hier habe sich einmal mehr das gute nachbarschaftliche Verhältnis ausgezahlt.

Als die Feuerwehr kurz nach der Alarmierung am Brandort eintraf, stand der Unterstand bereits in Vollbrand. Ein aufmerksamer Autofahrer hatte das Feuer bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Wegen der abseitigen Lage des Unterstandes mussten hunderte Meter Schlauchleitungen gelegt werden. Der größte Teil des Löschwassers wurde dabei mit Pumpen aus der Marpe befördert.

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Aus diesem Grund und wegen der starken Rauchentwicklung musste die L 880, die unterhalb des Holzenergie-Betriebes Schulte-Fecks verläuft, für mehrere Stunden gesperrt werden. Weil sich auf dem Dach des Unterstandes eine Photovoltaikanlage befand, die nicht ohne weiteres abgeschaltet werden konnte, war für die Feuerwehr während der Löscharbeiten zunächst besondere Vorsicht geboten, bis es einem Mitarbeiter der RWE gelang, die Anlage abzuklemmen.

Als die Feuerwehr an der Einsatzstelle eintraf, stand der Unterstand bereits in Vollbrand
Als die Feuerwehr an der Einsatzstelle eintraf, stand der Unterstand bereits in Vollbrand © Frank Selter

Gegen Mitternacht hatte die Feuerwehr den Brand gelöscht. Unterstützung gab es bei dem Einsatz auch vom Firmeninhaber selbst: Er zog die glimmenden Hackschnitzel mit einem Radlader auseinander, damit die Feuerwehr sie weiter ablöschen konnten.

Entgegen erster Einschätzungen der Wehr war es daher nicht erforderlich bis zum Morgen eine Brandwache einzusetzen, um zu verhindern, dass durch kleine Glutnester das Feuer erneut entfacht. Bis zum Abrücken um 1.30 Uhr seien alle Arbeiten abgeschlossen gewesen, damit der Brandermittler seine Arbeit aufnehmen kann, sagt Wehrleiter Christof Hofmann.

  • In der Spitze kämpften die Feuerwehrleute mit 1100 Litern Wasser pro Minute gegen die Flammen an.
  • Was die Feuerwehr nicht bei jedem Einsatz erlebt: Der Inhaber des Unternehmens hatte während der Löscharbeiten den Esloher Getränkehandel SixPack gebeten, Getränke für die Feuerwehr zu liefern.
  • Um das Risiko einer Corona-Infizierung zu minimieren, gilt für die Feuerwehr trotz aller Schweiß treibender Arbeiten an Einsatzstellen eine FFP2-Masken-Plicht.