Meschede. Die CDU im HSK bittet die Medien keine Leserbriefe mehr zur Kandidatenkür zu veröffentlichen. Danach könnten sich die Leserinnen und Leser äußern.

Die CDU im Hochsauerland versucht Einfluss auf die Medien vor ihrem Kreisparteitag zu nehmen. Am Samstag, 17. April, wählen die heimischen Christdemokraten ihren Kandidaten für den Deutschen Bundestag. Es kommt zu einer Kampfabstimmung zwischen Amtsinhaber Patrick Sensburg und dem früheren CDU/CSU-Fraktionschef Friedrich Merz.

Innerparteiliches Verfahren

Der Kreisvorsitzende Matthias Kerkhoff teilte am Freitag in einem Schreiben an die Medien mit: „In den vergangenen Tagen gab es mehrere Leserbriefe, die sich mit den Bewerbern der CDU für den Bundestagswahlkreis Hochsauerland beschäftigt haben. Ich möchte herzlich darum bitten, von der Veröffentlichung von Leserbriefen zu dieser Frage bis zur Entscheidung der CDU Abstand zu nehmen. Es handelt sich um ein innerparteiliches Verfahren und mein Wunsch ist, dass die Mitglieder und Delegierten der CDU sich unvoreingenommen ein Bild von den Bewerbern machen können und anschließend entscheiden.“

Nach der Entscheidung und vor der Bundestagswahl gebe es ausreichend Gelegenheit für die Leserinnen und Leser sich zu äußern. „In der jetzigen Phase bitte ich zu respektieren, dass es sich um eine innere Angelegenheit der CDU HSK handelt, die selbstverständlich redaktionell begleitet werden kann“, so Kerkhoff.

Leserbriefe auch in dieser Zeitung

Auch in der Ausgabe dieser Zeitung war in dieser Woche ein Leserbrief zu dem Parteitag erschienen. So schrieb die frühere UWG-Ratsfrau Dorothee Ammermann aus Meschede unter anderem über den Kandidaten Friedrich Merz: „Wir erinnern uns an den ersten Akt: der Protagonist war aus der Politik ausgeschieden, nachdem er bei der Wahl zu dem von ihm angestrebten Amt unterlag. Nach vielen Jahren kam er zurück und stellte sich direkt - ohne sich vorher in anderen Ämtern abzumühen - zur Wahl als Bundesvorsitzender der CDU. Er unterlag und lehnte prompt die angebotene Mitarbeit an führender Stelle ab, obwohl er dort seine fachliche Expertise hätte einbringen können. Im zweiten Akt bemühte er sich dann ein weiteres Mal um den Bundesvorsitz der CDU, unterlag wiederum und bot an, sofort das Amt des Bundeswirtschaftsministers zu übernehmen.“

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Und weiter: „Man könnte nun ja die Bewerbung um ein einfaches Bundestagsmandat als plötzliche Demut interpretieren. Bei der Betrachtung der Abfolge der Dinge scheint es aber wahrscheinlicher, dass es nur darum geht, ein Mandat zu erringen und dann die eigenen Ambitionen auf Bundesebene zu verfolgen. In der Abwägung zwischen den eigenen Interessen auf Aufstieg in höchste Positionen und den Interessen des Wahlkreises werden letztere wohl hintangestellt werden, es sei denn sie sind nützlich.“

Diese Zeitung wird weiterhin nach bekannten unabhängigen Kriterien die Auswahl von Leserbriefen treffen. Sie wird sich dabei nicht von Parteien beeinflussen lassen.