Schmallenberg. Immer noch wird Verkehrspolitik vom Auto oder Lkw aus gedacht. Dazu der Kommentar von Ute Tolksdorf

Gerade erst hat das Land erklärt, dass es mehr Fahrräder auf den Straßen sehen möchte, da wird der geplante Radfahrstreifen Auf der Lake gekippt.

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Pragmatismus könnte man die Entscheidung in Schmallenberg letztlich nennen, denn es scheint ja nicht umsetzbar: Die Unternehmen brauchen den Parkraum zum Ausladen und für einen eigenen kombinierten Fuß-Radweg ist kein Platz.

Dahinter steckt ein grundlegendes Problem: Verkehr wird immer noch vom Auto oder in diesem Fall vom Lkw her gedacht. Alle wünschen sich eine sichere Rad-Verbindung zwischen Ober- und Unterstadt, wenn sie mit Kindern und Enkeln unterwegs sind. Als Anlieger lehnen sie Maßnahmen vor ihrer Haustür ab.

Tempo-30-Zonen auch in Gewerbegebieten

Vielleicht fangen wir einfach kleiner an: mit einer Tempo-30-Regelung auch in Gewerbegebieten und dem Vorsatz, Radfahrer und Fußgänger als das zu betrachten, was sie sind, schwächere, aber letztlich gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer. Das Radwegekonzept ist ein Schritt in die richtige Richtung, verlagert eine Lösung aber wieder in die Zukunft, so „zeitnah“ sie auch sein sollte.