Schmallenberg. Die Textile findet in diesem Jahr wieder statt - trotz der Corona-Pandemie. Was das Programm vorsieht und was in Ost- und Weststraße passiert.

Es geht um Mode, Kunst und Nachhaltigkeit. Vom 8. Mai bis zum 13. Juni diesen Jahres veranstaltet die Stadt Schmallenberg zum dritten Mal die Textile, das Festival für textile Kunst. „Es wird groß, bunt und vielfältig“, verspricht Saskia Holsträter, neue Leiterin des städtischen Kulturbüros. Für sie ist es die erste Textile. Und das in einer besonderen Zeit und unter besonderen Umständen. „Aber die Textile wird definitiv stattfinden“, sagt Holsträter. Denn so vielfältig das Festival und seine Kunst ist, so vielfältig sind auch die Umsetzungsmöglichkeiten, sagt Holsträter: „Ich freue mich riesig. Wir planen optimistisch und mit entsprechenden Alternativen, wir haben für jedes Projekt einen Plan B.“

Ähnlich wie bei der zurückliegenden Mikromysterium-Ausstellung im Lenneatelier wolle man viele Projekte „nach draußen“ verlegen, will Platz und Raum schaffen, Online-Angebote erstellen und kreative Lösungen präsentieren: „Die Hygienekonzepte liegen in der Schublade.“ Zudem werde die Textile nicht nur in Schmallenberg, sondern über die Stadtgrenzen hinaus in ganz Südwestfalen stattfinden.

Altbekannte Künstler und Neulinge

Altbekannte Künstler und Veranstaltungsorte sind genauso dabei wie Neulinge. Moderne Ansätze setzt das diesjährige Kapitel „Textile Transformation“. Wie entstehen Mode und Kleidung? Welche Ressourcen werden verbraucht? Wofür steht Upcycling? „Kreationsprozesse von Mode und Kleidung, ihre Gestalt in Kunst und Natur sowie der Umgang mit Ressourcen bilden den roten Faden der Textile“, erklärt Festivalleiterin Christine Bargstedt. Bereits jetzt finden entsprechende Workshops statt.

Die Materialkiste zum Thema Slow-Fashion bildet einen Projektteil der Textile 2021 in Schmallenberg. 
Die Materialkiste zum Thema Slow-Fashion bildet einen Projektteil der Textile 2021 in Schmallenberg.  © Unbekannt | Grundschulverband Bremen e.V.

Unter dem Titel „Jeden Tag eine gute Naht“ geht es beispielsweise um das Selber-Machen und um den Begriff Nachhaltigkeit in der Mode, „Vom Entwurf zum Unikat“ steht für Prozesse in der Modeindustrie. Mit dabei sind auch die Modeakademie „Masterclass“ sowie die Slow Fashion-Projekte für die Schulen im Hochsauerlandkreis, wo Kunst und Mode zu Unterrichtsthemen werden. So werden Online-Fortbildungen und Materialkisten zum Verleih angeboten. Auch Team Impuls aus Schmallenberg plant unterschiedliche Workshops zum Thema Up- und Recycling.

Doch nicht nur das Selbermachen gehört zur Textile, sondern genauso das Bestaunen und das Sich-Begeistern-Lassen von historischer wie gegenwärtiger Kunst. Die große Schmallenberger Textiltradition wird in der Zeitzeugenausstellung sichtbar, wo heimische Akteure der Textilbranche von Historikerin Barbara Rickert vorgestellt und Kameramann Roman Schauerte porträtiert werden. Die Werke sollen dann in der ganzen Schmallenberger Innenstadt, in Kooperation mit heimischen Unternehmen, sichtbar gemacht werden.

Werke von Henri Matisse in Holthausen

Werke von Henri Matisse werden als Leihgabe des Kunstmuseums Pablo Picasso in Holthausen ausgestellt. Seine Werke tragen den Einfluss aus Ornamenten von Teppichen, Geweben und Kleidern - kuratiert wird die Ausstellung in der Südwestfälischen Galerie von Ann-Katrin Hahn. Im Kunsthaus Alte Mühle präsentiert Dr. Andrea Brockmann unter dem Titel „Stoffsuche“ zeitgenössische Künstler und ihre Werke. Ins Schieferbergbau- und Heimatmuseum kommt die Ausstellung „Kleid der Tiere“.

Großer Bestandteil wird auch die „Junge Galerie“ in Ost- und Weststraße sein. In Kooperation mit Schulen, Kinder- und Jugendgruppen sowie den heimischen Händlern entwickelt die Jugendkunstschule textile Kunstobjekte, die Schaufenster der Geschäfte werden dann zur Ausstellungsfläche.

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Beim bereits gestarteten Fahnenprojekt stellen zehn Schmallenberger Ortsteile ihre Heimat in Form von Gemeinschaftsfahnen vor, beim Stricklieselprojekt stellen sich heimische Institutionen und Vereine der Herausforderung, West- und Oststraße durch einen gestrickten Schlauch einzufassen. Die von Bildhauerin Sandra-Tusch-Dünnebacke geschnitzte Strickliesel startet ihre Rundreise am 15. April im Rathaus.

Am 15. und 16. Mai findet das „Textile Mitmachfest“ statt - das Finale der in 2018 gestarteten „Textile Werkstatt“: Projektionsfläche für kreative Köpfe, Gelegenheit zum Austausch und zur gemeinsamen Inspiration. Handwerkstechniken werden vorgeführt, eine offene Werkstatt lädt zum Experimentieren ein.

Die Textile - Festival für textile Kunst 2021

Weitere Informationen unter www.die-textile-schmallenberg.de, auf Facebook, Instagram und YouTube.

Begleitende Künstler des Festivals sind: Cordula Assmann, Lena Claus, Anda Dinu, Sandra Tusch-Dünnebacke, Jule Eidam, Èva Cosmòs Florentz, Valentina Goeck, Verena Greve, Beate Herrmann, Annette Königs, Oliver Mark, Silja Meise, Katharina Oberlik, Maria Pantel, Barbara Rickert, Roman Schauerte, Laura Schlütz, Jule Sinn, Michel Slot, Anne Vollmert, Kirsten Wagner-Sasse.