Meschede/Bestwig. Der Eventim-Geschäftsführer könnte sich einen Impfpass-Scan für Konzerte vorstellen. Das sagt Konzertveranstalter Gisbert Kemmerling dazu.

Der Vorschlag des Ticketanbieters CTS Eventim, Zuschauer bei Konzerten nur noch mit einem Corona-Impfausweis zuzulassen, sorgt aktuell für heiße Debatten. Wir haben mit Veranstaltungsprofi Gisbert Kemmerling aus Bestwig, der auch lange Jahre in Meschede das „Netz“ betrieben hatte, über diese Option gesprochen.

Entscheidung des Gesetzgebers

„Erst einmal muss allen klar sein, dass Eventim so etwas nur vorschlagen kann. Entscheider ist natürlich der Gesetzgeber“, weiß Gisbert Kemmerling, der bereits mit einem Branchen-Kollegen bei Eventim diesbezüglich Kontakt aufgenommen hatte. „Wir als Veranstalter tragen die Entscheidung dann dementsprechend mit.“

Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg hatte gegenüber der „Wirtschaftswoche“ geäußert, dass das Unternehmen seine Systeme bereits so eingerichtet habe, dass diese auch elektronische Impfausweise scannen könnten. „Wenn es genug Impfstoff gibt und jeder sich impfen lassen kann, dann sollten privatwirtschaftliche Veranstalter auch die Möglichkeit haben, eine Impfung zur Zugangsvoraussetzung für Veranstaltungen zu machen“, so Schulenberg.

Großteil der Tickets über Eventim

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Etwa 80 Prozent der Tickets für Veranstaltungen, die Gisbert Kemmerling in der Region organisiert, werden über Eventim verkauft. Noch könne man aber nur orakeln, was der Vorschlag des Ticketanbieters für die Zukunft der Events in und um Meschede bedeuten könnte. „Ich persönlich bin weder komplett pro noch kontra Impfpass bei Konzerten. Aber auch unabhängig davon muss ich ganz klar sagen, dass wir ohne Impfung sicherlich so schnell kein Konzert mehr erleben werden, wie wir es gewohnt sind. Damit es überhaupt weitergeht, muss eine Impfbereit da sein. Auch ich werde mich sofort impfen lassen, wenn ich an der Reihe bin“, so Kemmerling.

Dass es in diesem Jahr noch Großveranstaltungen geben wird, bezweifelt der Organisator mit Blick auf die Corona-Zahlen jedoch stark. „Ich kann wie alle anderen jetzt nur spekulieren, wann wieder etwas möglich ist. Einige und auch ich gehen davon aus, dass man vielleicht in anderthalb Monaten eine Tendenz absehen kann.“