Meschede. Im ersten Lockdown hatten Theo und Simone Janek eine Idee. Mittlerweile erfreuen sie mehrmals pro Woche Meschede mit witzigen Ideen.

Sie sind früh unterwegs. Im ersten Lockdown ging es los und jetzt machen sie weiter: Theo und Simone Janek setzen mit pfiffigen Ideen Sessel, Truhen und Plissees ins rechte Licht. Unter dem Motto „Guten Morgen Meschede“ verweisen sie auf schöne Ecken und Besonderheiten ihrer Heimatstadt.

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Seit 34 Jahren Raumausstatter

Theo Janek ist seit 34 Jahren Raumausstatter in Meschede und fotografiert gern. „Das habe ich eigentlich immer schon gern gemacht“, sagt der 64-Jährige, „aber es ein paar Jahre vernachlässigt.“ Doch im ersten Corona-Lockdown bei zum Teil wunderbarem Frühlingswetter zogen die beiden mit Kamera und Polstermöbeln los. „Am 29. März war es“, erinnert sich Simone Janek noch genau. „Wir standen morgens mit einer Liege in der Fußgängerzone, als uns ein älteres Ehepaar entgegenkam. Die beiden könnten doch jetzt prima hier Platz nehmen, dachten wir und unser Slogan, Guten Morgen Meschede` war geboren.“

Auch der Honsel-Gießer diente schon als Model.
Auch der Honsel-Gießer diente schon als Model. © Theo Janek

In den Folgewochen schleppten die beiden Plissees durch den Wald bis an den Bilderrahmen an der Talsperre, aufgepolsterte Stühle bis zum Sinnepfad und restaurierte Liegen an den Hennesee. Auch auf die Klostertreppen kam ein Teppich „Mal eben war das alles nicht gemacht“, sagt Simone Janek und lacht. „Aber wir hatten ja Zeit.“ Theo Janek darf als Raumausstatter zwar auch im Lockdown arbeiten, muss aber seine Ladentür geschlossen halten. Seine Frau war damals in Kurzarbeit.

Ideen entstehen abends auf dem Sofa

„Die Motive und die passenden Slogans überlegen wir uns gemeinsam“, berichtet die Verkäuferin und ergänzt mit einem Schmunzeln: „meist abends auf dem Sofa.“ So schaffte es ein Sessel schon ins Maisfeld auf der Klause. „Von dort bietet sich immer wieder ein großartiger Ausblick auf Meschede.“ Dafür allerdings fuhr das Paar einmal erst aufs Langeloh, um nachzumessen, wie hoch der Raps dort überhaupt steht und stellte dann in der heimischen Werkstatt einen passenden Unterbau für den Sessel her.

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Ein anderes Mal drapierten die zwei Stoffbahnen am Honselgießer vor dem Werksgelände von Martinrea Honsel - für Theo Janek ein wichtiges Wahrzeichen seiner Heimatstadt. „Die Stoffe stehen symbolisch für das flüssige Metall“, erklärt er. Viel Arbeit für einen Augenblick. Denn natürlich wird nach dem Foto alles wieder abgebaut. Aber das ist den beiden egal. „Es macht uns Spaß, so kreativ zu sein“, berichtet Simone Janek. Regelmäßig posten beide die Fotos und Sprüche auf ihrem WhatsApp- Status. Eine Auswahl zeigen sie auch in der Mescheder #Heimatshopper-Gruppe bei Facebook. Dabei bleiben die Bilder unbearbeitet, so wie sie in der Kamera sind, betont Theo Janek, ohne Scharfzeichner und Farbfilter.

Freude über positive Reaktionen der Mescheder

Beide freuen sich über viele positive Reaktionen. Natürlich auch über Kunden, die im Anschluss Kissen, Dekostoffe oder Gardinen kaufen wollen, aber besonders über die ehemalige Meschederin, die sich aus Nürnberg gemeldet hat und sagt, sie freue sich jedes Mal über die schönen Bilder aus der alten Heimat.

Guten Morgen Meschede lautet der Slogan.
Guten Morgen Meschede lautet der Slogan. © THeo Janek

Bisher gehen den beiden die Ideen noch nicht aus. „Eine riesige Gardine quer über die Ruhrstraße“, die würde Theo Janek gern mal drapieren oder einen Sessel am Kran bis hoch zum Turm der Walburga-Kirche. Warum nicht die ganze Ruhrbrücke mal Christo-mäßig verpacken? „Das würde ich mir handwerklich schon zutrauen“, sagt der Raumausstatter. Aber das könne er natürlich nicht mehr allein mit eigenen Mitteln stemmen. „Aber wenn sich dafür Sponsoren fänden…?“

>>>HINTERGRUND

Theo Janek ist seit 34 Jahren selbstständiger Raumausstatter in Meschede. Er beschäftigt eine angestellte Näherin.

Als Raumausstatter gestaltet er Räume und Polstermöbel nach Kundenwünschen und -anforderungen.

Simone Janek stammt aus dem Harz und lebt seit 1992 in Meschede. Sie arbeitet seit 14 Jahren für die Familie Gödde. Erst im Sportgeschäft und nach dessen Schließung vor fünf Jahren im gleichnamigen Schuhhaus in der Ruhrstraße.

Das Paar ist seit sechs Jahren zusammen und seit Oktober 2020 verheiratet.