Bestwig. Die Schützenbruderschaften der Gemeinde Bestwig sollen mehr Geld von der Gemeinde bekommen. Deutlich mehr!

Die Schützenbruderschaften der Gemeinde Bestwig sollen ab diesem Jahr deutlich mehr Geld von der Gemeinde bekommen. Beschlossene Sache ist das das zwar noch nicht – nach dem Verlauf der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses wäre alles andere allerdings eine große Überraschung.

Die CDU-Fraktion hatte in der Sitzung am Mittwochabend eine Erhöhung der finanziellen Unterstützung vorgeschlagen. Aktuell werden den Schützenbruderschaften für die Instandhaltung ihrer Hallen jährlich 12.800 Euro aus dem Haushalt der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Dieser Betrag habe sich seit der Jahrtausendwende nicht geändert, betonte CDU-Fraktionschef Alexander Brockhoff - und das trotz höherer Aufwendungen, die den Schützen in all den Jahren entstanden seien.

Verdoppelung auf 25.000 Euro

Die CDU stellt sich seine Verdoppelung der Summe auf 25.000 Euro vor. Und zwar nicht nur in diesem Jahr, sondern ab diesem Jahr. Es sei bekannt, dass die Bruderschaften durch ihre Aktivitäten – nicht nur mit und in den Schützenhallen – maßgeblich zum gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde beitragen und immer wieder Gutes tun, insofern denke er, dass die Erhöhung angemessen und eine gute Idee sei, so Brockhoff. Paul Theo Sommer als Fraktionschef der SPD teilt in der Sache die Ansicht der CDU und kündigte eine Unterstützung an. Grünen-Fraktionschef Matthias Scheidt äußerte sich zu dem CDU-Vorschlag noch nicht.

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Das Geld der Gemeinde fließt den Bruderschaften nicht direkt zu, sondern wird zunächst dem Gemeindeschützenverband zur Verfügung gestellt, unter dessen Dach die Bruderschaften organisiert sind. Dort werde dann untereinander geregelt, wer im laufenden Jahr den Zugriff auf das Geld bekomme. In der Regel sei es in den vergangenen Jahren so gewesen, dass die Schützenbruderschaft, die eine Baumaßnahme plane, über den Gesamtbetrag verfügen kann, erklärte Bürgermeister Ralf Péus. Somit sei im Abstand von sechs Jahren jede Bruderschaft immer wieder zum Zuge gekommen.

Um die Verdoppelung der Summe nicht nur für dieses Jahr festzuzurren, sondern auch für die Folgejahre, soll der CDU-Vorschlag zunächst noch einmal zur Beratung in den Bürgerausschuss um dort eine verbindliche Regelung für die künftigen Haushalte zu formulieren, die der Rat im Anschluss absegnen muss.

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Ein weiterer Änderungswunsch der CDU zum Haushaltsplan, den Bürgermeister Ralf Péus am 13. Januar vorgestellt hatte: Die Arbeiten am Windfang der Turnhalle Ostwig, die aktuell noch für 2022 eingeplant sind, sollen auf das laufende Jahr vorgezogen werden, nachdem im August des vergangenen Jahres Wasser eingedrungen war und so für eine kleine Überflutung gesorgt hatte, so Brockhoff.

Mit Hilfe des Sportvereins habe immerhin ein Schaden an der Turnhalle selbst verhindert werden können. Mit der Verlegung der Investitionsmaßnahme ins Jahr 2021 wolle die CDU nun verhindern, dass möglicherweise doch noch ein Schaden im Inneren der Turnhalle entsteht, wenn sich ein solches Ereignis wiederholen sollte. Auch hier kündigte die SPD ihre Zustimmung an.

Grundsätzlich, so betonte CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Brockhoff mit Blick auf den Haushaltsplan, zielen die vorgesehenen Investitionen nicht auf irgendwelche Verschwendungen, sondern ganz klar auf die Zukunft, wie etwa die digitale Schule und die Feuerwehr.

Auf Sitzung verzichtet

Anders als in den Vorjahren ging es diesmal in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses noch nicht in erster Linie um kritische Worte, Änderungsvorschläge und Einsparpotenzial, sondern vielmehr um offene Fragen zum Zahlenwerk.

Denn: Corona bedingt hatte man in diesem Jahr auf eine gemeinsame Fraktionssitzung im Vorfeld verzichtet, in der Kämmerer Klaus Kohlmann Rede und Antwort steht. Vorschläge zum Haushalt, das kündigte zumindest Grünen-Fraktionschef Mattias Scheidt, werden allerdings folgen, sobald alle Detailfragen geklärt seien.