Schmallenberg. Normalerweise sind die Fitnessstudios zum Jahresbeginn immer besonders voll. Doch der Lockdown verhindert das. Wie es den Studios momentan geht.

Christa Ries leitet das „Fesch in Form“-Studio in Schmallenberg. Über 30 Kündigungen sind bei ihr aufgrund der Corona-Schließung eingegangen: „Es läuft momentan ziemlich bescheiden. Und eine Perspektive gibt es auch nicht. Woher weiß ich denn, wann ich wieder öffnen darf und wie lange?“ Viele Kundinnen seien Friseurinnen oder arbeiten in der Hotellerie, müssen sich das Abo deshalb sparen: „Das verstehe ich dann irgendwo auch.“

Auch interessant

Das Problem sei die Schließung auf der einen Seite und die fehlende Möglichkeit der Neukundengewinnung auf der anderen Seite. Der Jahresbeginn bringe sonst immer viele Neukundinnen, die ihre Vorsätze in die Tat umzusetzen wollen: „Aber das ist quasi unmöglich.“ Online-Angebote werden kaum angenommen, weil viele Kundinnen nicht mit einem Tablet oder Computer ausgerüstet seien oder die Internetverbindung zu schlecht sei: „Es sind vielleicht eine Handvoll Kundinnen, die das Programm durchziehen.“

Seit November sind die Türen geschlossen

Martin Heidschötter führt das ActiveSports-Studio in Schmallenberg. Seit November sind die Türen geschlossen. „Wir versuchen, den Kontakt zu unseren Kunden aber bestmöglich zu halten“, sagt er. Das gelinge in erster Linie über Emails, das Telefon und soziale Netzwerke: „Alle Infos präsentieren wir aber auch immer auf unserer Homepage.“Frust macht sich bei ihm breit, wenn es um die versprochenen Corona-Hilfen geht: „Denn die werden bei uns hier wahrscheinlich nie ankommen. Und der Lockdown-Light war aus meiner Sicht sowieso zum Scheitern verurteilt.“

Auch interessant

Das Studio an der Bahnhofstraße habe einen guten Mitgliederstamm, seit Jahren gebe es eine „normale Fluktuation“, sprich: Einige Kunden kündigen ihr Abo, Neukunden schließen dafür ein Abo ab: „Das fehlt uns aber, weil wir keine neuen Kunden gewinnen können. Und unsere fixen Ausgaben gehen ja weiter.“ Mit Kunden, die aufgrund des Corona-Lockdowns kündigen wollen, suche man das Gespräch und Lösungsansätze: „Da schauen wir dann, dass wir Möglichkeiten finden.“Die Probleme der jetzigen Corona-Zeit werde man in voller Wirkung vermutlich erst in einem Jahr spüren, sagt Heidschötter. Zwei Trainer des Studios seien auf Zoom unterwegs, zudem ist es für Kunden möglich, sich Kleingeräte für die eigenen vier Wände auszuleihen: „Wir versuchen bestmöglich durch die Krise zu kommen.“