Gute Nachrichten aus der Mescheder Wirtschaft wirken sich im Haushalt der Stadt aus. Der Kämmerer hat künftige Generationen im Blick.
Es läuft wirtschaftlich gut in Meschede. Das wurde bei der Vorstellung des Doppelhaushaltes der Stadt für die Jahre 2021 und 2022 deutlich. In beiden Jahren werden die Gewerbe- und die Grundsteuern nicht erhöht. Mit 25,6 Millionen Euro investiert die Stadt in beiden Jahren so viel wie schon lange nicht mehr.
Zurückzuführen sind die guten Nachrichten auf die Kraft durch Gewerbesteuereinnahmen in Meschede. Sie ist gerade um 3,5 Millionen Euro gestiegen. 2021 erwartet Kämmerer Jürgen Bartholme noch ein Defizit von 500.000 Euro, 2022 dank Meschedes Wirtschaftskraft dann einen Überschuss von 180.000 Euro. Der ersehnte Haushaltsausgleich wäre dann da, damit würde die Stadt erstmals seit 26 Jahren wieder schwarze Zahlen schreiben: "Wir haben das Ziel konkret vor Augen."
Dann soll auch wieder Eigenkapital aufgebaut werden: Das war in den letzten Jahren auf jetzt noch 65 Millionen Euro gesunken – wobei in der Vergangenheit noch befürchtet wurde, dass es im Jahr 2020 völlig aufgebraucht wäre. Der Kämmerer will weiter arbeiten wie ein "vorsichtig handelnder Kaufmann", sagte er im Stadtrat. Er verwies darauf, eine Generation dürfe nur so viel ausgeben, wie sie auch erwirtschafte – ihre Kinder und Enkel dürften nicht für die Schulden von heute zahlen müssen.
Große Summen für die Schulen
35 Millionen Euro reicht die Stadt an Umlagen weiter, über 25 Millionen alleine an den Hochsauerlandkreis. 16 Millionen Euro an Personalkosten sind der zweitgrößte Ausgabeposten. 14,5 Millionen Euro werden 2021 investiert, 11 Millionen dann 2022, hinzu kommen 7,3 Millionen für den Unterhalt von Infrastruktur. Die Investitionen fließen unter anderem in die Planung und den Bau von Gerätehäusern für die Feuerwehr (1,8 Millionen Euro), 1,3 Millionen in die Sanierung der St.-Walburga-Hauptschule (plus weitere 11,6 Millionen bis 2025), 1,1 Millionen Euro ins Städtische Gymnasium, 1,5 Millionen sind in diesem Jahr fürs Mescheder Hallenbad vorgesehen.
So entwickeln sich die Mescheder Schulen in den nächsten Jahren
Die Verbindlichkeiten der Stadt fallen auf 11,5 Millionen Euro (zum Vergleich: 2012 gab es eine Verschuldung von 38 Millionen). Umgerechnet: Pro Kopf sind die Mescheder derzeit mit 578 Euro verschuldet (der Durchschnitt im HSK liegt bei 2418, in NRW bei 3351 Euro), das soll bis zum Jahr 2025 weiter auf 287 Euro sinken.
Risiken bleiben im Haushalt, sagte der Kämmerer - wie sehen die Folgeschäden durch Corona für die Wirtschaft aus, sprudelt die Gewerbesteuer weiter kräftig? Wird es einen Wirtschafts-Abschwung geben? Unwägbarkeiten reichen bis hinunter zu Detailfragen: Nach der Borkenkäferplage verringern sich die Einnahmen im Forst um die Hälfte auf 651.000 Euro - was wird aus dem Wald?