Meschede. Wichtige Informationen für Eltern: So sieht die Zukunft der Grundschulen im Stadtgebiet aus - und so geht mit den Hauptschulen weiter.
Das ist ein Stück Planungssicherheit für Eltern: Alle Grundschulen im Mescheder Stadtgebiet bleiben bis einschließlich des Schuljahres 2025/26 erhalten. Sicher sind auch die beiden Hauptschulen – obwohl sie kleiner werden. Untersuchen will die Stadt, warum Eltern ihre Kinder so gerne auf private Schulen schicken.
Zahlen und Fakten gehen aus dem neuen Schulentwicklungsplan hervor, der im Ausschuss für Generationen, Bildung, Freizeit und Soziales vorgestellt wurde. Die gute Nachricht als Basis: Die Geburtenzahl ist zuletzt angestiegen, von 222 im Jahr 2018 auf 253 im Jahr 2019.
Grundschulen
1037 Kinder besuchen aktuell die Grundschulen. Die Stadtverwaltung geht in ihrer Prognose von leicht steigenden Zahlen in den nächsten Jahren aus – bis auf 1095 zum Schuljahr 2025/26. Diese Zahlen lassen den Erhalt aller Grundschulen zu. Das gilt gilt auch für die kleinsten Schulen in Remblinghausen und in Wennemen. Voraussetzung dafür bleibt in beiden Dörfern: Eltern dort müssen ihre Kinder dann auch für die Schule im Ort anmelden. Für die Luziaschule in Berge wird nach Lösungen für ihre Raumprobleme gesucht: "Die Schule platzt aus allen Nähten", so Fachbereichsleiterin Gisela Bartsch.
Übergang
Nach der Grundschule wechseln Kinder im Stadtgebiet vor allem auf die Realschule: 50,3 Prozent der Grundschüler waren das in den Jahren 2015 bis 2019. Es folgen die Gymnasien mit 29,3 Prozent, 17,8 Prozent wurden an den Hauptschulen angemeldet. Die Quote zu Gunsten von Realschule und Gymnasium hat sich vor allem durch den Wegfall der verbindlichen Empfehlung zur Schulform verschoben – zu Lasten der Hauptschule.
Städtische und private Schulen
Die privaten Schulen laufen den städtischen Schulen den Rang ab – mehr als die Hälfte der Kinder wählt diese. Von 238 Grundschul-Abgängern gingen 2019 114 auf städtische Schulen, aber 124 auf Schulen in anderer Trägerschaft – vor allem zur St.-Walburga-Realschule und zum Gymnasium der Benediktiner. Auf Anregung der UWG will die Stadt nun herausfinden, warum Eltern die privaten Schulen bevorzugen. "Wir brauchen die Kinder auf unseren städtischen Schulen", sagte Maria Gödde-Rötzmeier: "Was können unsere Mescheder Schulen tun, damit keine Abwanderung erfolgt?"
Umgekehrt: Die städtischen Schulen profitieren auch von Auswärtigen aus Bestwig, Olsberg, Schmallenberg, Eslohe, Warstein und Arnsberg. Sieben wurden zuletzt in der Freienohler Hauptschule aufgenommen, 35 an der Realschule, 22 am Gymnasium. Nüchtern wird im Rathaus auch zur Kenntnis genommen: Durch die Schließung der Sekundarschule in Bestwig dürften weitere Kinder zu Mescheder Schulen geschickt werden.
Hauptschulen
Im Stadtgebiet können Eltern ihre Kinder an einer Konfessionsschule (der St.-Walburga-Hauptschule in Meschede) oder an einer Gemeinschaftsschule (der Konrad-Adenauer-Hauptschule in Freienohl anmelden. Zuletzt wurde beobachtet, dass auch Eltern aus der Kernstadt ihre Kinder in Freienohl anmeldeten. Diese Wahlmöglichkeit macht Prognosen zusätzlich schwierig. Zuletzt wurden an beiden Hauptschulen 51 Kinder angemeldet. Seit 2015/16 ist der Trend hier rückläufig. Aktuell ist die Gesamtzahl erstmals unter 500 gesunken.
In den Prognosen wird im Rathaus auch von weiter sinkenden Zahlen ausgegangen: Von 169 derzeit in der Walburga-Hauptschule auf 152 im Jahr 2030, von 241 in Freienohl auf 144. Eine Zweizügigkeit in den Eingangsklassen wird in beiden Schulen nicht gewährleistet sein – die ist eigentlich laut Schulgesetz erforderlich. Allerdings gibt es für beide Hauptschulen Ausnahmegenehmigungen von der Schulverwaltung: Damit wird die gezielte Förderarbeit mit Kindern in kleinen Gruppen und kleinen Klassen anerkannt. "Beide Hauptschulen haben einen super Ruf", sagt Fachbereichsleiterin Gisela Bartsch.
Realschule
Mit zuletzt 75 Anmeldungen bleibt die Zahl an der Städtischen Realschule relativ konstant – bedingt vor allem durch auswärtige Schüler. Die Prognose sieht perspektivisch weitere Anstiege voraus, von jetzt 449 auf 465 im Jahr 2030. Damit ist die Dreizügigkeit bei den Eingangsklassen sicher.
Gymnasium
71 Kinder wurden am Städtischen Gymnasium angemeldet. Die Prognose sieht einen Anstieg von 605 auf 639 in 2030 voraus, damit ebenfalls eine Dreizügigkeit bei den Eingangsklassen. Insgesamt sind die Schülerzahlen gesunken: Ein Grund ist die Einführung einer Dreizügigkeit am Gymnasium der Benediktiner. Ab Schuljahr 2021/22 wird das Gymnasium, neben den beiden Hauptschulen und der Realschule, zur "Schule des gemeinsamen Lebens" für Kinder mit Beeinträchtigungen.
>>>HINTERGRUND<<<
2025 soll eine flächendeckende Ganztagsbetreuung in Schulen erreicht werden. Bislang sei, anders als in Großstädten, die Nachfrage nicht so groß, beobachtet man im Rathaus. Aber: "Die Anzahl wächst stetig", so Fachbereichsleiterin Gisela Bartsch.
257 Grundschüler werden aktuell in der Offenen Ganztagsschule betreut (2008/09: 189). 204 Kinder nutzen die "Schule von 8 bis 1" oder "13+" (2008/09: 86).