Schmallenberg. Trotz guter Ideen gehts am Ende wieder um die Gleiertalsperre. Warum Ernsthaftigkeit statt Satire das bessere Mittel gewesen wäre. Ein Kommentar.
Ihr Wahlkampfziel, mit einem oder zwei Kandidaten im Schmallenberger Stadtrat Platz zu finden, hat Die Partei im September diesen Jahres erreicht. Öffentliche Aufmerksamkeit erhielt sie dabei insbesondere mit der Forderung, Gleidorf zu fluten und dort eine Talsperre zu errichten. Auch wenn sich viel um Satire drehe, wolle man aber genauso ernsthafte Themen behandeln, hatte Partei-Vorsitzender Michael Heinrichs damals gesagt.
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Dazu hätten Sztul und Schauerte im Rahmen ihrer Haushaltsrede am Dienstagabend erste und beste Möglichkeit gehabt. Zu beweisen, dass man nicht nur gut im Fach Satire ist, sondern auch die Themen dann inhaltsstark besetzen kann. Am Ende lief es jedoch im Kern wieder auf die Gleiertalsperre, Borkenkäfer-Abschussprämien und Mauterhebungen hinaus. Viel Satire, wenig Konkretes. Im Rat ernteten die beiden Vertreter dafür in vielen Reihen nur rollende Augen.
Einige Ideen gar nicht so realitätsfremd
Dabei sind einige andere Ideen der Ratsneulinge gar nicht so realitätsfremd. Noch stärker auf die Digitalisierung setzen oder Schmallenberg für junge Leute attraktiv machen. Damit werden sich alle Schmallenberger Stadtvertreter in den nächsten Jahren beschäftigen müssen.
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Diese Debatte kann Die Partei weiter anstoßen oder sogar anführen. Das wird aber nicht gelingen, indem man weiter nur auf satirische Hüllen setzt und die kommunalpolitische Arbeit der anderen Fraktionen so banalisiert.
Allein auf weiter Flur wird man wenig erreichen. Zur Umsetzung braucht es die Unterstützung der großen Parteien im Rat. Und wenn man etwas umsetzen will, dann sollte man zum entsprechenden Zeitpunkt auch die nötige Ernsthaftigkeit an den Tag legen, um selbst ernst genommen zu werden.