Meschede/Nuttlar. Die Katzenhilfe Hochsauerland benötigt Unterstützung: Der Verein leidet ebenfalls unter den Corona-Beschränkungen.
Die Katzenhilfe Hochsauerland ist ein Verein, der sich vornehmlich um Katzen kümmert, die gefunden oder abgegeben werden. Die Coronakrise mit ihren Kontaktbeschränkungen trifft die Mitglieder hart. Im Interview erläutert Marion Hofer, welche Auswirkungen die Pandemie für Helfer und vor allem die Tiere hat.
Was war die erste Veranstaltung, die Sie ausfallen lassen mussten? Wie schlimm war das?
Wir finanzieren einen großen Teil unserer Hilfsaktionen durch unsere Trödelmärkte. Normalerweise finden diese zweimal im Jahr statt. Außerdem hatten wir einen Freiluft-Weihnachtströdel geplant, um unseren Keller leer zu kriegen.
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Diese Veranstaltungen sind alle wegen Corona weggefallen, was für uns ein enormer finanzieller Verlust ist, den wir so nicht wieder reinholen können. Zurzeit haben wir rund 40 Katzen in Nuttlar und etwa 30 in einer Pflegestelle, die einerseits mit Futter, weiterhin aber auch tierärztlich versorgt werden müssen. Außerdem haben wir ein neues Dach auf unser Haus bekommen, was ebenfalls bezahlt werden muss. Auch Kastrationen von verwilderten Katzen, die wir normalerweise durchführen lassen, stehen jetzt hinten an. Eigentlich nehmen wir des Weiteren die Katzen, die wir vermittelt haben, auch in Pension, wenn die neuen Besitzer in den Urlaub fahren. Auch diese Einnahmen fallen jetzt für uns weg. Die Situation ist schon arg schlimm.
Was fehlt Ihnen und Ihren Mitgliedern in der Coronazeit besonders?
Wir konnten keine Mitgliederversammlung machen, da die Möglichkeiten dafür nicht gegeben waren. So geht der Kontakt zu den einzelnen Mitgliedern leicht verloren, was sehr schade ist.
Haben Sie aus dem ersten Lockdown Ideen für die Zukunft entwickeln können? Was würden Sie jetzt anders machen oder tun es bereits?
Wir haben einfach versucht, den laufenden Betrieb aufrecht zu erhalten. Das ist schon schwierig genug. Wir sind auf die Helfer angewiesen, die hier mit anpacken. Durch die Kontaktsperren sind wir in der Situation, dass kaum jemand kommen darf und die gesamte Arbeit an wenigen Personen hängt. Bei so vielen Tieren muss auf Sauberkeit geachtet werden, vom Katzenklo saubermachen bis zum Fußboden wischen. Das ist alles nicht mal eben zwischendurch zu erledigen und an den Abläufen kann man auch nicht viel ändern. Es ist sowieso schon schwierig, ehrenamtliche Helfer zu finden, die sich engagieren möchten.
Mitgliederwerbung - ist das überhaupt möglich im Moment? Wie gewinnen Sie neue Mitglieder und Unterstützer?
Dafür ist eigentlich unsere 1. Vorsitzende Iris Reuer zuständig, weil sie das schon seit vielen Jahren ganz toll macht. Wenn Leute hier herkommen, um Katzen abzuholen oder abzugeben, begeistert sie sie immer wieder mit ihrem Enthusiasmus und sie werden Mitglieder. Auch über die Trödelmärkte konnten wir sonst oft Mitglieder bekommen.
Was hat Ihnen trotz allem Mut und Kraft gegeben, sich weiter für ihren Verein einzusetzen?
Das ist die Liebe zu den Tieren. Das Gefühl, dass da etwas Hilfloses ist, dem man helfen kann. Viele der Tiere würden ohne uns nicht überleben. Wir bekommen oft alte Tiere oder Katzen von Leuten, die ins Seniorenheim gehen. Auch Erbfälle werden oft bei uns abgegeben. Solche Tiere, die keiner mehr haben will, landen dann bei uns, und wir kümmern uns drum.
Welche Hilfe oder Unterstützung könnten Sie für den Verein jetzt gebrauchen?
Was hier immer gebraucht wird, ist gutes Dosenfutter für die Katzen. Da wären wir für Spenden sehr dankbar. Aber auch Küchenrolle, Papierhandtücher oder Klopapier wird hier in Mengen verbraucht.
>>> Kontaktdaten
Die 1. Vorsitzende und Gründerin des Vereins ist Iris Reuer. Sie ist auch Ansprechpartnerin bei der Katzenhilfe Hochsauerland.
Marion Hofer ist neben dem normalen Betrieb für den Trödel zuständig.
Der Verein hat 100 Mitglieder.
Kontaktdaten: Katzenhilfe Hochsauerland, Briloner Straße 40, 59909 Bestwig-Nuttlar, E-mail: Info@katzenhilfe-meschede.de, 02904- 7123772, www.katzenhilfe-meschede.de.