Meschede. Bundesweit wird vor Engpässen auf Intensivstationen durch Corona-Patienten gewarnt. Wie ist die Situation im Hochsauerlandkreis?
Das Gesundheitswesen nicht überlasten, ein Volllaufen der Intensivstationen verhindern - diese Ziele formulieren Bundes- und Landesregierungen in der Corona-Krise. Zuletzt warnte die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen vor Engpässen auf den Intensivstationen. Wie sieht die Situation in den Kliniken der heimischen Region aus?
Nicht alle freie Betten dabei
Eine aktuelle Übersicht bietet das Intensivregister der Deutschen Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Dort soll möglichst in Echtzeit die Belegung auf den Intensivstationen bundesweit abgebildet werden, auch der Anteil der Corona-Patienten wird dort aufgeführt. Kritik gab es zuletzt, dass dennoch nicht alle freien Betten gemeldet worden waren.
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Die Seite ist im Internet frei zugängig unter intensivregister.de. Karten zeigen auch die jeweiligen Kreise. Für das Hochsauerland werden 128 Intensivbetten insgesamt ausgewiesen. Die aktuelle Lage (Stand 10. Dezember): 95 Betten sind belegt, 33 sind frei, also ein gutes Drittel. 12 Betten sind mit Covid-19-Patienten belegt, deren Anteil beträgt etwa neun Prozent.
Typisch für diese Jahreszeit
Wie beurteilt das Klinikum Hochsauerland mit seinen Standorten Meschede, Arnsberg und Hüsten als größter Verbund die Lage? „Die Auslastung der Intensivbetten bewegt sich derzeit in der Summe über alle Standorte auf hohem jahreszeittypischen Niveau“, erklärte Pressesprecher Richard Bornkeßel. „Die aktuelle Corona bedingte Mehrbelastung wird zum Teil durch einen Rückgang im elektiven Versorgungsbereich kompensiert“; was bedeutet, dass momentan weniger andere akute Fälle angefallen sind.
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„Bisher“, so Bornkeßel, „haben sich die zur Verfügung stehenden Behandlungskapazitäten als vollkommen hinreichend dimensioniert erwiesen. Auch geplante Therapien konnten wie vorgesehen durchgeführt werden.“ Bisher seien auch keine Einschränkungen planbarer Behandlungen erforderlich. „Eine andere Entwicklung wird derzeit auch nicht erwartet. Die Lage wird aber beobachtet und täglich neu bewertet“, so der Pressesprecher.
Starke Belastung
Er betont aber auch: „Die aktuelle Auslastung und die Arbeit mit Corona-Patienten ist insbesondere für das Pflegeteam eine starke Belastung. Unsere Teams leisten Hervorragendes. Wir sehen ein hohes Engagement, hohe Flexibilität und große Unterstützung.“