Schmallenberg. Michaela Winter aus Schmallenberg fehlen die Treffen und Feiern. Sie findet, dass die Gastronomen ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Michaela Winter wohnt in Schmallenberg. Ihr Mann Dirk ist bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger. Sie erzählt von ihren Eindrücken in der Corona-Krise:

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„Bis jetzt sind wir gut durch die Krise gekommen. Wahnsinnig wichtig dabei ist selbstverständlich, dass wir als Schornsteinfeger normal arbeiten dürfen, mit Betonung auf „dürfen“. Das bringt Struktur in den Tag. Was allerdings vollständig wegfällt ist der private Stress. Alle meine Freizeitaktivitäten fallen aus. Ich kann nicht mehr schwimmen gehen, weshalb ich jetzt mit Rückenschmerzen zu kämpfen habe. Tanzen geht auch nicht, was wir sonst mit Begeisterung jede Woche gemacht haben, genau wie den Italienischkurs.

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Das fällt mir schon sehr schwer. Ich habe einfach den Eindruck, dass ich ohne all die Feiern und die Treffen mit den Leuten seelisch verkümmere. Besonders leid tun mir die Gastronomen in der Speisegastronomie. Ich finde, die haben über den Sommer alle ihre Hausaufgaben gemacht und hygienetechnisch mit oft großem finanziellen Aufwand aufgerüstet. Da hat man sich wirklich sicher gefühlt, und jetzt müssen sie doch schließen.

Ämter sind unflexibel

Das halte ich nicht für richtig. Ich frage mich auch, warum seitens der Politik über den Sommer so wenig passiert ist. Es war doch allen klar, was da auf uns zukommt. Jetzt ärgert es mich, dass beispielsweise die Ämter so unflexibel sind. Da bleibt jeder auf seinem eigenen Stuhl in seinem eigenen Büro, anstatt vielleicht an anderer Stelle einzuspringen, wo gerade Not am Mann ist.

In der Stadt werden Parkknöllchen verteilt, anstatt dass die schwarzen Schafe kontrolliert werden, die gegen die Hygienevorgaben verstoßen. Als ob es nichts Wichtigeres gäbe, als richtig zu parken. In der momentanen Lage finde ich, dass in vielen Situationen flexibler gehandelt werden müsste.

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