Eslohe. An der Esloher Realschule sind hochmoderne Fachräume entstanden. Jetzt beginnt Phase 2. Die Bagger sind schon da.
Sie sind hell, sie sind groß und sie sind hochmodern: An der Esloher Realschule sind die neuen Fachräume für Biologie und Chemie fertiggestellt. In der vergangenen Woche haben bereits die ersten Unterrichtsstunden dort stattgefunden - und damit deutlich früher als erwartet. Geplant war eine Fertigstellung nämlich erst zu Beginn des kommenden Jahres. Man könnte die beiden neuen Räume also durchaus als verfrühtes Weihnachtsgeschenk bezeichnen - oder eben als „Sahnestückchen“, wie es Schulleiterin Katrin Schulte-Bärbig tut.
Vom Ergebnis begeistert
Sie ist vom Ergebnis ebenso begeistert wie der Rest des Kollegiums und auch die Schüler. Sie hatten zuletzt immer wieder gevorwitzt, weil sie die Fertigstellung kaum erwarten konnten. Zur modernen Ausstattung der beiden Räume gehören riesige Touch-Panels, auf denen unter anderem Apps gestartet und Videos gezeigt werden können. Sie können aber auch als digitale Tafel genutzt werden. Und mehr noch: Dank der zusätzlichen üppigen Ausstattung mit I-Pads können die Schüler ihre Arbeiten vom Tablet-Display auf den großen Bildschirm spiegeln und so präsentieren. Per Knopfdruck fahren in beiden Räumen Steckdosen und Anschlüsse von der Decke und es gibt nun eine Augendusche - in der Hoffnung, dass sie nie zum Einsatz kommen möge.
Für die Modernisierung auf den allerneuesten technischen Stand waren die alten Räume komplett entkernt und dabei auch deutlich vergrößert worden. Ein Umbau im Bestand, während links und rechts weiter Unterricht stattgefunden hat.
„Wir sind wirklich begeistert, wie reibungslos das alles funktioniert hat“, blickt Schulte-Bärbig zufrieden auf die vergangenen Wochen. Denn die beiden Fachräume waren keineswegs die einzige Baustelle im Schulgebäude. Im Erdgeschoss sind die Toilettenanlagen für die Schülerinnen und Schüler erneuert und dabei erweitert worden, und auch das Lehrerzimmer wurde vergrößert - von 55 Quadratmetern auf 79 Quadratmeter plus einem zusätzlichen Besprechungsraum.
Geplant worden war der Umbau im Esloher Rathaus maßgeblich von Burkhard Koch. Auf den Einsatz eines externen Planungsbüros hatte die Gemeinde bewusst verzichtet. „Keineswegs um Kosten zu sparen“, wie Bürgermeister Stephan Kersting betont. Es sei vielmehr um die Praxisnähe gegangen. Lediglich für die Gestaltung und die Ausstattung der beiden Fachräume hatte die Gemeinde Experten beauftragt.
Auch interessant
„Wir haben schlichtweg die Kompetenz im Rathaus und in der Schule genutzt“, so der Bürgermeister. „Und wir sind sehr glücklich mit dieser Lösung“, ergänzt Schulleiterin Katrin Schulte-Bärbig. Denn in die Umgestaltung seien stets die Wünsche und Bedürfnisse des Kollegiums und der Schulleitung mit eingeflossen. Es habe immer einen direkten und schnellen Draht gegeben, betont sie. Bis auf einige wenige Ausnahmen waren bei dem Projekt ausschließlich heimische Handwerker im Einsatz. „Das war ein sehr angenehmes Arbeiten“, sagt Burkhard Koch.
Auch interessant
Und die Arbeiten an der Schule sind längst noch nicht beendet. Denn schon vor Beendigung von Phase 1 hat Phase 2 begonnen: Auf dem Schulgelände sind bereits vor zwei Wochen die Bagger angerückt und haben mit den Erdarbeiten für den Anbau begonnen, in dem unter anderem neue Klassenräume entstehen werden, um der steigenden Schülerzahlen gerecht zu werden. Aktuell werden die Klassen 6d und 7d in Containern auf dem Schulhof unterrichtet. Die sind von außen zwar nicht unbedingt schön. Im Inneren aber sind sie ein vollwertiges und komplett ausgestattetes Klassenzimmer.
Auch interessant
Gegen Ende des kommenden Jahres, so ist es geplant, sollen die Schüler dann wieder ins Schulgebäude umziehen, weil dann der Anbau fertig ist. „Und wenn alles so klappt wie bislang, bin ich sehr zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten wird“, sagt Katrin Schulte-Bärbig und lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung.
- 550 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Esloher Realschule - Tendenz steigend. Unterrichtet werden die Schüler von 37 Lehrerinnen und Lehrern.
- Den 550 Schülern stehen aktuell rund 120 I-Pads zur Verfügung. Weitere sollen im kommenden Jahr angeschafft werden.
- Seit diesem Jahr ist die Esloher Realschule eine von nur zwei Realschulen in ganz NRW, in der MINT als Wahlpflichtfach angeboten wird. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Rund zwei Jahre hatte sich die Schule darauf vorbereitet - Mitte des Jahres gab es von der Bezirksregierung in Arnsberg die Genehmigung.
- In den Genuss des neuen Wahlpflichtfachs kommen die Schülerinnen und Schüler der Klassen sieben bis zehn.
- Es ergänzt die Wahlpflichtkurse Französisch, Sozialwissenschaften sowie Technik und Kunst, die bereits seit Jahren ab der Klasse sieben angeboten werden.
- Ziel der Realschule Eslohe ist es, den MINT-Bereich in den kommenden Jahren nach und nach immer weiter auszubauen.
- „Zum einen natürlich im Interesse der Schüler, zum anderen aber auch im Interesse der heimischen Wirtschaft“, sagt Schulleiterin Katrin Schulte-Bärbig. Wenn es darum gehe, qualifizierte Fachkräfte für die Region auszubilden, habe man schließlich auch als Schule eine wichtige Rolle.