Schmallenberg. Die Pandemie sorgt für einen Fahrradboom. Der ist auch in Schmallenberg angekommen. Elke Gödde berichtet über ihre Erfahrungen.

Die Corona-Pandemie trifft die heimischen Hoteliers, Gastronomen und Einzelhändler schwer. Wie gehen sie mit der Zeit um und was konnten sie daraus lernen? In einer kleinen Serie fragen wir nach. Heute: Elke Gödde vom Aubic Fahrradhandel in Schmallenberg.

Frau Gödde, wie hat Ihr Geschäft die erste Lock-Down-Phase im Frühjahr und die Pandemie an sich bislang überstanden?
Elke Gödde: Insgesamt können wir mit dem Jahr 2020 doch noch recht zufrieden sein. Die Fahrradbranche gehört da sicher zu den Gewinnern der aktuellen Krise. Viele Kunden haben die Möglichkeit genutzt, statt des ausgefallenen Jahresurlaubs etwas für die Gesundheit zu tun und haben sich mit der Anschaffung eines E-Bikes dazu eine gute Möglichkeit geschaffen.

Gab es Möglichkeiten Ihr Geschäft auch während der Lock-Down-Phase im Frühjahr weiter zu führen?
Eine Lieferung von Fahrrädern an Kunden über einen Lieferdienst haben wir nicht genutzt bzw. nutzen können. Der Kauf eines Fahrrads erfordert eine ausführliche Beratung und vor allen Dingen eine Probefahrt mit dem Wunschbike. Die Werkstatt konnte glücklicherweise offengelassen werden. Dort war die Nachfrage der Kunden so groß, dass diese nicht vollständig bedient werden konnte und es zu längeren Wartezeiten gekommen ist.

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Das erging anderen Kollegen allerdings ähnlich. Leider konnten dadurch viele Kundenwünsche nicht erfüllt werden, die dann zu teils ungerechtfertigten Bewertungen in den verschiedenen Medien geführt haben.

Wie ist Ihnen der Wiedereinstieg nach der Lock-Down-Phase gelungen?
Die Schließung des Geschäftes ging zu Beginn des Saisonverkaufs los. Die fünf Wochen des für uns maßgeblichen ersten Lock-Downs führten dazu, dass auch wegen des guten Wetters sich viele Kunden telefonisch nach Möglichkeiten eines Kaufs erkundeten. Diese Anfragen mussten wir leider auf die Zeit nach dem Lockdown verweisen. Am ersten Öffnungstag, nach dem Lock-Down am 20. April, wurden wir von Kundenbesuchen überrollt. Durch Einhalten der Corona-Regeln war es schwieriger, dem Ansturm gerecht zu werden. Erst Wochen später normalisierte sich die angestaute Nachfrage wieder

Wie bewältigen Sie die Einhaltung der Hygieneauflagen?
Am wichtigsten für die Bewältigung der Maßnahmen, war die Beschränkung der Besucher im Geschäft auf maximal sechs Personen. Das Tragen einer Maske und die Bereitstellung von Desinfektionsmittel gehörten natürlich ebenfalls zu unseren Hygieneauflagen. Außerdem wurden die Fahrräder nach Kundenkontakt desinfiziert oder von den Kunden nur mit Handschuhen verwendet.

Welche Lehren ziehen Sie aus der Pandemie und welche Vorkehrungen treffen Sie für die Zukunft? Grundsätzlich hoffen wir natürlich, dass es eine solche Situation mit der Schließung nie wieder geben wird. Ein längerer Lock-Down mitten im Saisongeschäft würde sicher zu erheblichen Problemen führen und dem stationären Handel gegenüber dem Onlinehandel große Nachteile erbringen.

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Auch wenn man beim Kauf eines Fahrrads persönlich beraten werden sollte, erwerben viele Leute ihr Fahrrad online. Wir als stationärer Handel, haben dann oft mit den Problemen dieser Kunden zu tun. Vielfach ist uns dies aber auch nicht möglich, da entweder exotische Marken oder das richtige Werkzeug nicht zur Verfügung steht. Dennoch werden auch wir über die Einrichtung eines Online Shops intensiv nachdenken, damit sich Kunden schon vorab mit unseren Produkten auseinandersetzen können.

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