Meschede. Es erinnert an Bilder von Franck Ribéry mit einem goldenen Steak: In Meschede bei Davut Tiryaki werden Döner und Pizza nun mit Gold veredelt.

Zu seinem Geburtstag hat sich Davut Tiryaki einen Wunsch erfüllt, der ihm schon lange im Kopf herumgegeistert ist. Er hat zur Feier des Tages sowohl sein Dönerfleisch als auch seine Pizzen mit Blattgold veredelt und bietet dies nun auch seinen Gästen an.

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Die Idee klingt so extravagant wie wahnsinnig - das weiß auch der Schnellrestaurant-Besitzer aus Meschede. Inspiriert vom türkischen Steak-Guru Nusret Gökce, der in seinen Steakrestaurants „Nusr-Et“ in Dubai, New York City, Istanbul und Co. edles Fleisch durch einen hauchdünnen Mantel aus Blattgold noch etwas edler macht, hat Tiryaki im Internet Blattgold-Zuschnitte bestellt, die nun auch seine Produkte funkeln lassen.

Kritik an Ribérys Steak

Dass dieser Luxus durchaus zwiespältig betrachtet wird, hat man vor knapp zwei Jahren erleben dürfen, als Fußball-Profi Franck Ribéry sich mit einem riesigen, vergoldeten Steak in einem „Nusr-Et“-Restaurant hat ablichten lassen. Tagelang ging die Aufnahme durch die weltweite Presse - angeblich soll Ribéry 1200 Euro für das Luxus-Fleisch bezahlt haben. Fußball-Kollege Lukas Podolski fand damals klare Worte für die Kritiker: „Scheißegal, ob Goldsteak oder Döner“ - als hätte er gewusst, dass Blattgold sich auch gut auf dem Döner macht.

Franck Ribéry und ein riesiges Steak mit Blattgold im Restaurant von Steak-Guru Nusret, der auch als „Salt-Bae“ bekannt ist.
Franck Ribéry und ein riesiges Steak mit Blattgold im Restaurant von Steak-Guru Nusret, der auch als „Salt-Bae“ bekannt ist. © Screenshot/Instagramaccount Franck Ribéry

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In solchen Sphären bewegt sich Davut Tiryaki natürlich nicht. „Ich möchte mit der Idee ja nicht reich werden und mir ist klar, dass das nicht jeder gut findet“, sagt er und erklärt, dass es ihm einfach ein Anliegen gewesen sei, in tristen Zeiten wie diesen etwas Schönes zu kreieren. Und ganz so teuer wie in den Weltmetropolen ist der Gold-Genuss in in Meschede auch nicht: Für den Preis eines Ribéry-Steaks bekommt man in Meschede 120 Döner mit Blattgold-Veredelung oder wahlweise 80 goldige Pizzen. „Für die Pizza benötige ich etwas mehr Gold. Deshalb kostet jede beliebige Pizza mit Blattgold 15 Euro und der Döner mit Blattgold zehn Euro“, so Tiryaki, der betont, dass er die Blattgoldveredelung nur kostendeckend und nicht gewinnbringend anbieten möchte.

Gold ist geschmacksneutral

Zum Start hat er sich im Internet 24 karätiges, essbares Blattgold bestellt und zunächst selbst den Geschmackstest an seinem Geburtstag gemacht. „Das Gold ist tatsächlich geschmacksneutral. Die Blättchen sind hauchdünn und acht mal acht Zentimeter groß. Für einen Döner nutze ich ein bis zwei Blätter, bei einer Pizza sind es eher drei“, berichtet der Mescheder. Gemeinsam mit der Familie habe er die neuen Kreationen für würdig befunden, sie auch den Gästen seines Schnellrestaurants anzubieten.

Für die Pizza benötigt Davut Tiryaki zwei bis drei Blättchen Blattgold. Darunter kann jeder beliebige Belag sein.
Für die Pizza benötigt Davut Tiryaki zwei bis drei Blättchen Blattgold. Darunter kann jeder beliebige Belag sein. © privat

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„Man unternimmt ja sowieso weniger und verreist nicht, da wollte ich mir etwas Besonderes überlegen und einfach mal machen. Wahrscheinlich wird nur einer von zehn Kunden mal einen Döner oder eine Pizza mit Blattgold kaufen, aber das ist völlig okay. Ich will ja damit kein Millionär werden“, sagt Davut Tiryaki und gibt zu, dass er sich durch die Aktion aber durchaus positive Resonanz für sich Geschäft erhofft, dass mittlerweile seit über einem Monat nur Speisen zur Abholung oder Lieferung anbieten kann.

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