Schmallenberg/Bad Berleburg. In Bad Berleburg werden in der öffentlichen Bücherkiste 100 Corona-Kontaktzettel eines Schmallenberger Imbisses gefunden. Was jetzt passiert.

Mitte November sorgte ein Fund in der öffentlichen Bücherkiste in Bad Berleburg für Aufsehen. Silvia Becker wollte dort eigentlich nur ausrangierte Bücher hineinlegen, als ihr ein dicker Zettel-Stapel auffiel. Beim Durchblättern erkannte sie direkt, dass es sich dabei um rund 100 sogenannter Corona-Kontaktzettel, die man beispielsweise beim Restaurantbesuch ausfüllen muss, handelte - ausgefüllt in einem Schmallenberger Imbiss.

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Über die Polizei in Bad Berlebrug landeten die Zettel schließlich beim Schmallenberger Ordnungsamt auf dem Schreibtisch von Berthold Vogt. Der Inhaber des Imbisses war sich auf Anfrage dieser Zeitung keiner Schuld bewusst. „Wie kann das sein? Das ist doch vollkommen unmöglich“, sagte er damals. Die Zettel kämen aus seinem Imbiss, er habe sie aber im Beisein seiner Tochter ordnungsgemäß entsorgt. Jemand müsse die Zettel aus dem Container, in dem er sie entsorgt habe, gestohlen habe: „Das werde ich bei der Polizei anzeigen.“

Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet

Das Schmallenberger Ordnungsamt leitet gegen den Imbiss-Betreiber nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. „Da muss der Inhaber dann Stellung beziehen und erklären, wie die Zettel dort hingekommen sind“, erklärt Amtsleiter Berthold Vogt. Das werde dann mit den Richtlinien der Corona-Schutzverordnung, aber ebenso mit dem Datenschutzgesetz abgeglichen.

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Der Schaden werde dann abgewogen und entscheide darüber, ob ein Bußgeld fällig werde und wenn ja, in welcher Höhe: „Da kann ich aktuell keine Spannweite nennen.“ Trotzdem viele persönliche Daten über das Telefonbuch abrufbar seien, dürfen solche Zettel nicht in der Öffentlichkeit auftauchen, so Vogt.

Dass der Fall Wasser in den Mühlen derer sei, die auf solchen Zetteln statt ihrer persönlichen Daten lieber Mickey Mouse oder Angela Merkel eingetragen haben, glaubt Vogt nicht: „Ich glaube, dass die Leute vernünftig genug sind. Diese Maßnahme dient ja auch zum Selbstschutz. Und die Prozentzahl derer, die dort falsche Daten angegeben haben, war sowieso gering.“

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