Wehrstapel. In Wehrstapel gibt es ein kleines Weihnachts-Paradies: Christiane Krick hat es erschaffen. In Corona-Zeiten ist manches dennoch anders.

Es riecht unheimlich gut, es leuchtet und funkelt und Christiane Krick strahlt unter ihrer Maske - das weiß man einfach, auch wenn man es nicht sieht. Der Besuch bei „Kunst von der Ranch“ in der Adventszeit hat etwas Magisches an sich.

Mit etwas Glück kann man direkt in das kleine Weihnachts-Paradies eintreten, das Christiane Krick sich und ihren Kundinnen und Kunden in Wehrstapel geschaffen hat. Zurzeit dürfen sich nämlich coronabedingt nur vier Personen gleichzeitig in dem kleinen Lädchen aufhalten. Und wenn man dort erst einmal abgetaucht ist, möchte man es so schnell nicht wieder verlassen. Das hat zur Folge, dass Kundinnen und Kunden manchmal ein Weilchen draußen warten müssen. „Nehmt euch etwas Warmes zu trinken und ein paar Kekse mit, falls ihr im Auto warten müsst“, rät Christiane Krick dieser Tage allen, die zum Stöbern vorbeischauen möchten.

Individueller Baumschmuck

Bei einem solchen Andrang ist es kaum vorstellbar, dass die Künstlerin die Adventszeit selbst auch nur halb so besinnlich wahrnimmt, wie es ihr Lädchen es ausstrahlt. Doch weit gefehlt. Auch wenn sie ab Mitte November kaum mehr zum Schlafen kommt, um alle weihnachtlichen Wünsche ihrer Kundinnen und Kunden zu erfüllen, und sie sich bis tief in die Nacht in ihrer Werkstatt aufhält, empfindet Christiane Krick die Adventszeit nicht als stressig. Sie freut sich darüber, dass die Menschen so zahlreich zur ihr kommen - und das nicht nur aufgrund des gut laufenden Geschäfts.

So liebevolle sieht es in dem Lädchen in Wehrstapel aus.
So liebevolle sieht es in dem Lädchen in Wehrstapel aus. © Christina Schröer

„Wenn meine Kunden zu mir kommen, möchten Sie nicht nur etwas kaufen, sondern eine kleine Auszeit im Lädchen nehmen und sich auch mal Kummer von der Seele reden“, erzählt Christiane Krick. Und so wirken die Gespräche mit ihren Kundinnen und Kunden ein wenig wie eine Seelsorge. Es seien auch mal sehr traurige Geschichten, die Christiane Krick zu hören bekommt, doch die dreifach Mama erwachsener Kinder schöpft genau aus diesen Begegnungen die Energie für lange Nächte und trubelige Tage.

Ganz egal, wie groß der Andrang ist, bei Kunst von der Ranch bekommt jeder die gleiche, liebevolle Umsorgung. In diesem ganz besonderen Jahr hätten die Menschen eben besonders viel Last zu tragen und die darf man ganz selbstverständlich mit ihr teilen. Ruhe und Entspannung für sich selbst findet sie dann am Abend beim Malen.

Engel, Sterne, Rentiere

Und ein wenig Zeit für die eigene Familie bleibt natürlich auch noch. Zum Beispiel, um den Weihnachtsbaum zu schmücken. Das läuft bei den Kricks in jedem Jahr gleich ab. Denn die Kinder haben genaue Vorstellungen. „Unser Baum wird immer rot und weiß geschmückt und frische Lebkuchen dürfen nicht fehlen“, berichtet die Künstlerin aus ihren eigenen vier Wänden. Im Lädchen tummeln sich zwischen Engeln, Sternen, Rentieren oder plüschigen Puscheln als Baumschmuck auch Christbaumkugeln aller Farben. Neben den Klassikern Grün, Rot, Gold und Silber bietet Christiane Krick auch ausgefallenere Farben wie Nachtblau oder Cremefarben an.

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Die kann man dann entweder so wie sie sind erstehen oder - so scheinen es, der Masse an abholbereiten Kugeln nach zu urteilen, einige Mescheder mögen - sie individuell bemalen lassen. Im Eingangsbereich steht Körbchen an Körbchen mit fertigen Christbaumkugeln und von „Beste Oma“ über „Lieblings-Schwester“ bis „Iron Maiden“ ist so ziemlich alles dabei, was man sich an liebevollen Worten, Sprüchen oder auch kleinen Zeichnungen vorstellen kann. In diesem Jahr gibt es aber auch noch eine Neuheit: Neben weihnachtlichen Motiven hat Christiane Krick auch Christbaumkugeln bemalt, die Hoffnung, Genesung und Zuversicht in Bezug auf die Pandemie geben sollen. So gibt es etwa transparente Kugeln mit einem bunten Regenbogen und dem Spruch „Bleib gesund“. Die wohl wichtigste Nachricht in dieser Adventszeit.

Tipp: Kugeln selbst befüllen

Christiane Krick gibt den Tipp, durchsichtige Christbaumkugeln oben an der Halterung zu öffnen und sie selbst mit individuellen Kleinigkeiten zu befüllen.

Das kann für den klassischen Baumschmuck zum Beispiel eine Feder sein, Tannengrün, Glitzersternchen oder Ähnliches.

Aber auch Gutscheine, Geldnoten oder gute Wünsche auf kleinen Zetteln lassen sich in den Kugeln „verstecken“ und werden so zum Hingucker.