Meschede. Wer Kontakte meiden möchte, ist bei Manuela Sassenberg an der richtigen Adresse. Wie Corona Einfluss auf ihr Geschäft nimmt.

Bei ihrem letzten Auftritt in dieser Zeitung war Manuela Sassenberg 24 Jahre alt und hatte sich gerade als Friseurin selbstständig gemacht. Das ist inzwischen 25 Jahre her - selbstständig ist die Meschederin noch immer.

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Und durch ihren mobilen Friseur-Service hat sie gerade während der Corona-Pandemie ordentlich zu tun. 1995 stand Manuela Sassenberg als frisch gebackene Friseurmeisterin plötzlich vor der Entscheidung, Heikes City Salon, früher bekannt unter dem Namen Salon Schlinkert, zu übernehmen oder zunächst vor der Arbeitslosigkeit zu stehen. Ihre damalige Chefin verstarb damals tragischerweise mit nur 31 Jahren.

Seit 2002 im Eigenheim

Manuela Sassenberg entschied sich dafür, nach vorn zu blicken und den Salon zu übernehmen. 2002 folgte dann der Schritt in die Selbstständigkeit in den eigenen vier Wänden.

Ein Teil der Farbauswahl in Manuela Sassenbergs Haarstudio.
Ein Teil der Farbauswahl in Manuela Sassenbergs Haarstudio. © Christina Schröer

Zwei Friseurstühle, eine Ecke für Farben, Materialien und Co., ein Rückwärtswaschbecken, wie man es aus den Salons in der Stadt kennt sowie bekannte Friseur-Gerätschaften wie Hitzehauben und Co. befinden sich im kleinen Haarstudio in der Grünberger Straße 12. Eigentlich alles da, was man vom „normalen“ Friseurbesuch kennt. Der große Unterschied ist wohl, dass Manuela Sassenberg stets allein arbeitet. „Ich werde häufig gefragt, ob es mir nichts ausmachen würde, immer alleine zu arbeiten. Aber mir gefällt das wirklich gut und ich würde es auch nicht mehr anders haben wollen“, so die Friseurmeisterin.

Ganz alleine ist Manuela Sassenberg aber natürlich nie. Ihre Kunden und Kundinnen kennt sie teilweise schon viele Jahre, sind ihr doch einige aus Heikes City Salon treu geblieben. Auf diesem Wege hat sich dann auch die Sache mit dem mobilen Arbeiten quasi eingeschlichen. „Wirklich geplant hatte ich das nicht. Ich habe viele ältere Kundinnen und da kam dann hier und da mal die Frage, ob ich nicht doch vielleicht auch Hausbesuche machen würde“, berichtet Manuela Sassenberg über die Anfänge ihrer Tätigkeit als mobile Friseurin. Inzwischen besucht sie sowohl Senioren, aber auch ganze Familien in Meschede und Umgebung zum Haare schneiden, legen und färben. „Unterwegs bin ich hauptsächlich im Stadtgebiet Meschede, ich fahre aber zum Beispiel auch bis Warstein, Bestwig oder Ramsbeck.“

Seit Corona steigt die Nachfrage

Gerade jetzt, wo jeder mit dem Einhalten der Kontaktbeschränkungen dazu beiträgt, die Verbreitung Corona-Virus einzudämmen, erscheint wohl vielen Meschedern der private Friseurbesuch sicherer. Das lässt sich zumindest aus der Resonanz auf Manuela Sassenbergs Angebot ableiten. Vor kurzem hatte ihr Mann, der sie unter anderem mit der Homepage ihres Haarstudios unterstützt, die Idee, den mobilen Friseurservice bei Facebook zu bewerben und plötzlich häuften sich die Anfragen. „Das hat wirklich den Knall nicht gehört. Nachdem mein Mann das Angebot in der „Mescheder Gedöns“-Facebookgruppe gepostet hat, stand das Telefon nicht mehr still“, so die Friseurmeisterin.

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Beim Termin in den eigenen vier Wänden gelten dann nahezu die selben Corona-Regeln, wie im Friseursalon: Nach dem Desinfizieren der Hände müssen die Haare in Manuela Sassenbergs Anwesenheit gewaschen werden, Kunden und Kundinnen sowie Friseurin tragen natürlich einen Mundschutz. Wer in Manuela Sassenbergs Haarstudio kommt, muss zudem weiterhin auf die Option verzichten, seine Haare selbst zu föhnen und Zeitschriften gibt es auch noch nicht. „Ich könnte welche auslegen, die Kundinnen müssten diese dann aber Einweghandschuhen anfassen und ich später wieder alles desinfizieren.“

Haare schneiden im Seniorenheim

Einmal in der Woche schneidet sie außerdem im Seniorenwohnheim Haus Velay Bewohnern und Bewohnerinnen die Haare. Dann sogar mit Schutzschild, Schutzbrille und FFP2-Maske. Da all diese Maßnahmen aber nicht ansatzweise so schlimm seien, wie ein erneuter Lockdown in ihrem Gewerbe, ist Manuela Sassenberg aktuell einfach nur erleichtert und glücklich, dass sie mit ihrem mobilen Haarstudio in Pandemie-Zeiten einen sinnvollen Beitrag leisten kann, der von den Menschen in Meschede und Umgebung so gut angenommen wird.