Eslohe. Wildpinkler, laute Musik und Alkoholkonsum: Für den Ärger im Esloher Kurpark soll eine langfristige Lösung her.
Der Esloher Kurpark und die damit verbundenen Probleme waren erneut Thema in einer Sitzung des Gemeinderates. Anlass war die jüngste Berichterstattung in unserer Zeitung. Darin hatten Anwohner darüber geklagt, dass der Ärger mit Alkoholkonsum, lauter Musik und Wildpinklern im Kurpark wieder zugenommen haben.
FDP-Fraktionschef Thorsten Beuchel hatte das Thema am Ende der Sitzung aufgegriffen. Er wollte wissen, ob die Berichterstattung und die erneuten Beschwerden für die Gemeinde Anlass zum Handeln waren. Und das war laut Bürgermeister Stephan Kersting offenbar tatsächlich der Fall. Zumindest mit dem Einsatz der eigenen Kräfte aus dem Ordnungsamt habe man reagiert, so Kersting.
Die erneuten Beschwerden seien allerdings kein Anlass für die Gemeinde gewesen, den Wachdienst noch einmal zu verstärken. Es werde bei diesem Thema niemals eine hundertprozentige Zufriedenheit der Anwohner geben, betonte Kersting in der Sitzung einmal mehr. Es werde leider Gottes eine Daueraufgabe bleiben - auch für den neuen Gemeinderat so Kersting.
„Ein ganz anderes Bild“
Recht deutlich wurde CDU-Fraktionschef Dr. Rochus Franzen in der Sitzung: „Wir müssen aufpassen, welchen Informationen wir hinterherlaufen. Wenn in einem Zeitungsbericht einzelne Anwohner ihr Befinden kundtun, dann ist das eine sehr subjektive Geschichte und hat nicht zwangsläufig etwas mit sachlicher Herangehensweise an dieses Thema zu tun“, so Franzen. Wenn man alle Anwohner zu diesem Thema höre und eben nicht nur einzelne, hätte man ein ganz anderes Bild“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.
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Es sei schließlich auch nicht nur den Kurpark, in dem Zusammenkünfte stattfinden, die als störend empfunden werden. Das gleiche Problem gebe es auch entlang der Einkaufsmärkte. In Zeiten schönen Wetters, in denen heutzutage noch jeder eine Bluetooth-Box unter dem Arm habe, habe man eine Gemengelage, in der man so etwas gar nicht mehr verhindern könne - auch nicht, wenn man das Ordnungsamt hochfahre und immer wieder Kräfte an diesen Brennpunkte einsetze. „Die schicken wir an der einen Stelle weg und an einer anderen taucht das Problem wieder von Neuem auf.“ „Wir werden dieses Problem nicht in den Griff kriegen, wenn wir das Personal nach oben fahren“, so Franzen.
Suche nach langfristiger Lösung
Und genau an diesem Punkt verwies Beuchel auf die Notwendigkeit, eine langfristige Lösung zu finden. „Wir sollten uns Gedanken über die Frage machen: Wo sollen sie denn hin?“. Es gehe schließlich nicht nur um die Dachdecker, sondern auch um andere Jugendliche in der Gemeinde. Auf diese Frage gebe es leider immer noch keine richtige Antwort. Eine Antwort müsse aber dringend gesucht und gefunden werden, weil sonst immer nur eine Verschiebung des Problems betrieben werde. „Wir laufen der Welle hinterher“, so Beuchel wörtlich.
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Die Anwohner, die zuletzt über die Zustände im Kurpark geklagt hatten, wollten namentlich nicht genannt werden, weil sie nach eigenen Angaben Angst haben. Sie seien eingeschüchtert, hatten sie gegenüber unserer Zeitung zugegeben. In der Vergangenheit soll es, nachdem sie sich beschwerten, bereits Beschimpfungen, Eierwürfe gegen ihre Häuser und Sachbeschädigungen bis hin zu aufgestochenen Reifen gegeben haben. Aber öffentlich machen wollten sie ihre Vorwürfe schon: „Wir wissen uns nicht anders zu helfen. Wir haben keine gute Lobby als Anlieger“, betonte einer der Anwohner.
Keine Wirkung
An der Dachdeckerschule selbst kontrolliert ein eigener Sicherheitsdienst, dass dort nicht getrunken wird. Die ersten Beschwerden von Eslohern 2017 führten dazu, dass die Gemeinde einen Sicherheitsdienst beauftragte, der den Kurpark kontrolliert: An zwei Tagen in der Woche. „Im Vergleich zu dem, was vorher war, ist es besser geworden“, sagen die Anwohner fairerweise. Nur: Wenn die Streife außer Sicht ist, gehe es wieder von vorne los im Kurpark – „wir bezahlen den Sicherheitsdienst teuer. Aber es wirkt nicht.“