Bad Fredeburg. Die Pläne liegen bereits auf dem Tisch. Was mit der aktuellen Minigolfanlage passiert und wieso die Bagger an Frettelt und Leiße anrücken.

Der Plan ist ambitioniert, doch es soll ein neuer Magnet in Bad Fredeburg werden - für Einheimische wie auch für Gäste. Auf dem Gelände der Minigolfanlage soll eine Adventure-Golf-Anlage entstehen. Mit ausgefallenen und modernen Bahnen und neuen Anreizen für die Besucher. Zusätzlich sollen die Leiße und der Frettelt, der momentan noch unterhalb der Anlage fließt, freigelegt und in Teilen renaturiert werden. Und das haben sich Thomas Gräff und seine Kollegen vom städtischen Bauamt noch für dieses Jahr vorgenommen: „Wir stecken mitten in der Vorbereitung, es ist in der Mache.“

Die Minigolfanlage

Seit Mai führt Alexander Kleinoth die Minigolfanlage. „Ich glaube, die Anlage gibt es schon seit fast 50 Jahren“, mutmaßt der gebürtige Rheinländer. Das Häuschen, in dem er Bälle und Schläger verleiht, einen Imbiss anbietet und wo auch die sanitären Anlagen untergebracht sind, gebe es zumindest schon seit rund 30 Jahren.

So soll die Adventure-Golf-Anlage später aussehen.      
So soll die Adventure-Golf-Anlage später aussehen.       © G.U.T. | Tourgreen

Die Minigolfanlage bestehe aus klassischen 18 Bahnen aus Beton. Schon länger habe Kleinoth mit einem Umbaugedanken gespielt: „Ich glaube Minigolfanlagen funktionieren nicht mehr so gut, da muss etwas Neues her, es müssen neue Anreize geschaffen werden.“

Rund 50 Prozent seiner Gäste seien Holländer, auch viele Klinikgäste kämen vorbei: „Einheimische kommen leider nur wenige.“ In den Herbstferien habe er noch geöffnet, doch das Wetter müsse auch mitspielen. In wenigen Wochen soll die Anlage abgerissen werden, dann ist die letzte Kugel über die Bahnen gerollt.

Die Renaturierung

Wenn die Minigolfanlage Geschichte ist, geht es um die Renaturierung an Frettelt und Leiße. Die Gesamtmaßnahme sei dabei in zwei Abschnitte aufzuteilen, erklärt Gräff. Abschnitt eins betreffe die Minigolfanlage. Dort verlaufe der Frettelt über eine Strecke von rund 110 Metern unterhalb der Anlage durch ein Rohr, von wo aus das Wasser weiter auch in den Teich der Anlage fließt - abgesehen von den Wintermonaten. An der Kreuzung Altenilper Straße/Leißestraße wird das Wasser der Frettelt in Richtung Erich-Kästner-Realschule weitergeleitet, wo es später in die Leiße fließt.

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Das Rohr unter der Minigolfanlage wird entfernt, der Frettelt freigelegt. Daneben entstehen Auenbereiche, auch Totholzelemente sollen installiert werden, um die eigendynamische Entwicklung des Wassers zu fördern, so Gräff. So bietet das Wasser auch wieder Platz für Fische und Kleinstlebewesen. Im oberen Bereich des Frettelt soll zudem dann eine Fußgängerbrücke über das Wasser und zum Eingang der Anlage führen. Die Elemente des Spielplatzes sollen dann an anderer Stelle errichtet werden.

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Der zweite Renaturierungsabschnitt betrifft den Bereich der Erich-Kästner-Realschule sowie einen Teil der Leiße vom Knotenpunkt an der B 511 in Richtung Heiminghausen. Dort ist in erster Linie die Anhebung des Gewässers geplant. Auch dort sollen Störsteine und Treibgehölze eingebracht werden. Südöstlich des Schulgebäudes soll zudem ein Zugang zum Wasser entstehen.

Alexander Kleinoth und Astrid Völlmecke auf der jetzigen Minigolfanlage. Beide freuen sich auf die neue Adventure-Golf-Anlage.
Alexander Kleinoth und Astrid Völlmecke auf der jetzigen Minigolfanlage. Beide freuen sich auf die neue Adventure-Golf-Anlage. © Alexander Lange

Weil die Förderung allerdings auf das Jahr 2020 festgeschrieben ist, müssen die Renaturierungsmaßnahmen kurzfristig beginnen und sollen im Dezember abgeschlossen sein. Gräff: „Wir hoffen, dass es klappt, sind natürlich immer auch von den örtlichen Gegebenheiten und dem Wetter abhängig.“

Die Adventure-Golf-Anlage

Sobald die Renaturierung abgeschlossen ist, soll im Frühjahr des kommenden Jahres dann die Adventure-Golf-Anlage gebaut werden. Erneut mit 18 Bahnen, ähnlich den Anlagen in Winterberg, Willingen oder am Möhnesee. Kleinoth: „Aber die Bahnen werden bis zu doppelt oder dreimal so groß sein wie die bisherigen.“ Natürliche Materialien sollen Verwendung finden, Kunstrasen wird statt Beton genutzt: „Vielleicht lockt man damit auch wieder ein paar Fredeburger.“

Der Häuschen bleibe stehen, sagt Kleinoth: „Da würde ich mich sonst auch dran fesseln, wenn das abgerissen würde.“ Geöffnet werden könne wenn möglich ab Ostern: „Ich kann mir zum Beispiel auch ein Nacht-Golfen vorstellen, ich habe schon einige Ideen, jede Bahn soll seinen eigenen Charakter bekommen.“ Darüber freut sich auch Astrid Völlmecke von G.u.T.: „Das ist eine tolle Sache, auf die wir uns freuen dürfen.“ Man hoffe auch noch auf einige Sponsoren, um die Summe, die nicht gefördert wird, bewerkstelligen zu können.

Die Finanzierung

Die erste Maßnahme an Frettelt kostet inklusive Nebenkosten 98.000 Euro, der zweite Teilabschnitt an Leiße und Realschule 175.000 Euro. Für beide Maßnahmen wurden im Februar Förderanträge gestellt, es sei von einer Förderquote von 80 Prozent auszugehen.

Für die Adventure-Golfanlage wurde bereits ein Förderantrag an die Bezirksregierung gestellt. Die Kosten liegen bei 360.000 Euro, die Förderquote liegt zwischen 90 und 100 Prozent.