Schmallenberg. Zurück aus den Ferien, steht neben dem Tragen von Mundschutzen auch das Lüften auf dem Stundenplan. Wie es klappt und wie es weitergeht.
Solange sich die Temperaturen im zweistelligen Bereich bewegen, sei es gut machbar, sagt Lisa Richter, Direktorin der Schule am Wilzenberg (ehemals Christine-Koch-Schule) in Schmallenberg. Doch wenn in den kommenden Monaten die Temperaturen in Richtung Gefrierpunkt tendieren, werde es für Schüler wie auch für die Lehrer unangenehm: „Wir müssen einfach von Tag zu Tag schauen und reagieren.“
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Seit Montag haben die Schulen in Nordrhein-Westfalen nach zweiwöchiger Herbstferienpause wieder geöffnet. Die Schulen und vor allem deren Türen und Fenster. Neben der pädagogischen Arbeit sei in diesen Tagen auch die logistische Arbeit gefragt. Wann kann am besten gelüftet werden, wie kann man unnötige Kontakte vermeiden.
Lehrerzimmer halbiert
Weil das Lehrerzimmer zu klein sei, werden nun die Hälfte der 42 Lehrer, Integrations- und Betreuungskräfte in der Cafeteria der Mensa untergebracht. Bislang wurden die Lehrer der fünften, sechsten und siebten Stufe schon separat untergebracht. Es geht um Abstände und darum, trotzdem bestmöglich die Kommunikation aufrecht zu halten.
Die landesweite Vorgabe lautet, mindestens alle zwanzig Minuten zu lüften, zudem Türen und Fenster in den Pausen komplett zu öffnen: „Wir haben aber, soweit es möglich ist, die Fenster durchgängig geöffnet.“ Einige Schüler tragen Mütze und dicke Jacke und auch der Mund-Nasen-Schutz bei Lehrern wie Schülern ist zurück.
Die Lehrer seien darüber froh, weil es ein Gefühl von Sicherheit gebe, auch wenn das Sprechen erschwert werde: „Dass die Schüler die Masken nicht besonders klasse finden, ist verständlich.“ Trotzdem halte sich jeder dran. Auch der Pausenhof ist aufgeteilt, beim Sportunterricht werde bestmöglich auf Körperkontakt und physisch-anstrengende Sportarten verzichtet.
„Wir sind gut von den Sommerferien bis zum Herbst gekommen. Wir hoffen, dass wir es jetzt auch bis Weihnachten schaffen“, sagt Richter. Doch die aktuelle steigenden Corona-Zahlen im HSK lassen sie nicht besonders hoffnungsfroh klingen. Aber: Für das Homeschooling, das sogenannte Lernen auf Distanz, sei man an der Schule am Wilzenberg nun wesentlich besser vorbereitet, als noch während des ersten Lockdowns.
Lernprogramm logineo
„Wir haben den Umgang und die Arbeit mit dem Programm logineo im Grunde seit dem Sommer begleitend zum Schulunterricht geübt“, so Richter. Für die Lehrer habe es einen Fortbildungstag gegeben, jeder helfe sich gegenseitig bei Problemen. Auch die Schülereltern der Jahrgänge fünf bis sieben seien geschult, um im Bedarfsfall zuhause helfen zu können: „Käme es zu einer zweiten Schließung, wären wir besser vorbereitet.“ Auch wenn Richter klar macht: „Schule lebt von Beziehungen, von Motivation, von einem Miteinander und gegenseitigem Austausch und von Interaktionen mit dem Lehrer vor Ort.“ Das alles sei beim Lernen auf Distanz nur begrenzt möglich. Richter wolle nicht ausschließen, dass einzelne Klassen oder Stufen digital unterrichtet werden müssen: „Aber ich hoffe, dass wir nicht noch einmal die komplette Schule schließen müssen.“
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Positive Corona-Fälle innerhalb der Schülerschaft gebe es aktuell nicht. Alle Schüler seien aufgrund von einzelnen infizierten Angehörigen oder Quarantäne-Situationen aber dennoch nicht im Schulgebäude: „Das sind alles Vorsichtsmaßnahmen.“
Ob die Klassenarbeit in der kommenden Woche geschrieben werden könne? „Das kann man heute noch nicht sagen, man kann alles nur tageweise entscheiden.“ Es gehe Unterrichtszeit verloren, weil alle Abläufe neu organisiert und entzerrt werden müssten. Veranstaltungen wie Klassenfahrten, Praktika im Gesundheitsbereich, Eltern-Sprechtage oder Ausflüge ins Kino dürfen nicht stattfinden.
Die Schule am Wilzenberg
Die Schule am Wilzenberg hieß bis zum vergangenen Schuljahr noch Christine-Koch-Schule.
Dort unterrichten aktuell 42 Lehrer sowie Integrations- und Betreuungskräfte rund 370 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10.