Sögtrop. Eiche und der Industrie-Look liegen im Sauerland im Trend: Wie die Tischlerei Schörmann versucht, jeden Kundenwunsch zu erfüllen.

Wenn Hans-Gerhard Schörmann morgens zur Arbeit geht, dann freut er sich jeden Tag auf´s Neue. Nicht nur, weil ihm das Tischlerhandwerk große Freude bereitet. „Es ist auch jeden Tag neu. Die Arbeit verändert sich genauso wie die Wünsche der Kunden und die Materialien“, sagt der Tischler aus Sögtrop.

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Früher, sagt Schörmann, sei es mehr die Bauschreinerei gewesen. Da ging es eher um den Haustür- und Fensterbau sowie der Herstellung von Möbeln in Standardbauweise: „Aber das hat sich in den vergangenen Jahren stark geändert.“ Es werde exklusiver, ausgefallener, besonderer. „Das geht quer durch das ganze Haus. Es gibt im Grunde nichts mehr, was nicht aus Holz gemacht wird“, sagt Schörmann.

Auch in den LiebesGrün-Hütten waren die Mitarbeiter der Tischlerei mit den Holzarbeiten beschäftigt.
Auch in den LiebesGrün-Hütten waren die Mitarbeiter der Tischlerei mit den Holzarbeiten beschäftigt. © Raumzenit

Funktionalität ist gefragt. Komplette Badezimmer, Saunalandschaften und sogar ein Heimkino wo die Akustik im Vordergrund stand, haben wir schon gefertigt. Eiche liege groß im Trend. Holzarten kombiniert mit diversen Materialien wie Metall, Glas, Stoff oder auch Stein. Denn eine perfekt aufeinander abgestimmte Materialkombination ist für das Endergebnis von großer Bedeutung.

Ausprobieren und Erfahrungen sammeln

So lernen er und seine Mitarbeiter immer weiter dazu, können selber ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Viele Kunden hätten klare Ideen, manche nur vage Vorstellungen, andere lassen sich komplett beraten. „Das meiste schauen wir uns vor Ort an und dann gibt es für jede Idee eine umsetzbare Lösung.“

Die spannendsten Arbeiten bislang? Dazu zählen auf jeden Fall die LiebesGrün-Hütten, wo Schörmann und Mitarbeiter monatelang die Holzarbeiten anfertigten: „Alles individuell und ganz gemütlich.“ Auch im Mescheder H1 am See hat Schörmann unter anderem die Wandverkleidungen angefertigt.

Wellen-Akustikdecken

Ein echter Hingucker: „Wir machen natürlich viel mit Raumplanern und Architekten.“ Insbesondere das Planungsbüro Raumzenit aus Schmallenberg sei da zu nennen, so Schörmann.

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Für das Ingenieurbüro Neumann-Krex und Partner fertigte Schörmann eine hölzerne Wellen-Akustikdecke aus einzelnen kleinen Stäben an: „So etwas habe ich vorher noch nie gemacht. Es hat so gut gefallen, dass wir davon noch eine zweite komplette Einrichtung in einer Filiale bauen.“

Als ganz besonders sei noch ein Küchenbau zu erwähnen. Der Kunde wünschte ein altes Bettfußstück in die neue Küche zu integrieren. Somit entstand eine Kochinsel inklusive des mit Ornamenten geschmückten Bettfußstückes.

Aufwendige Wellen-Akustikdecken baute die Tischlerei Schörmann für das Ingenieurbüro Neumann-Krex.
Aufwendige Wellen-Akustikdecken baute die Tischlerei Schörmann für das Ingenieurbüro Neumann-Krex. © Raumzenit

„Wir sind seit 2017 auch zertifizierter Handelspartner von Bora“, so Schörmann. „Ich war als Kind schon immer in der Werkstatt und wollte probieren. Das hat sich bis heute nicht verändert.“ Es sei immer wieder faszinierend, was man aus einem einfachen Stück Holz anfertigen könne, sagt Schörmann.

Kunden im Frankfurter Raum

Viele Kunden seien im Sauerland, es gehe aber gerne auch mal ins Rheinland, Münsterland oder in den Frankfurter Raum.

Der Möbelbau mache einfach Spaß, die meisten verarbeiteten Produkte kämen aus der Heimat, vielfach werde auch mit heimischen Betrieben kooperiert: „Und die Mitarbeiter sind auch alle mit Eifer dabei, weil kaum ein Auftrag wie der andere ist. Der Trend geht hin zur Exklusivität.“