Meschede. Die Fachhochschule in Meschede öffnet sich nach der Corona-Schließung nur sehr vorsichtig. Mit den Schulen ist das nicht zu vergleichen.

Die Fachhochschule in Meschede öffnet wieder schrittweise ihr Gebäude. Besonders die Erstsemester hat sie dabei im Blick. Aber auch wer in Ruhe lernen will, kann - unter Beachtung der Abstandsregeln - wieder Bibliotheksplätze nutzen. Dass selbst das nicht mehr möglich gewesen war, hatten Studierende in unserer Zeitung bemängelt. Ein Protest, der offenbar erfolgreich war.

Stellvertretend hatte Studentin Dejana Kostic kritisiert, dass die FH in Meschede - anders als die anderen Hochschulen im Land - niemanden mehr zum Lernen in die Bibliothek ließ. Die Esloherin hatte sich daraufhin einen Platz im Co-Working-Space in Arnsberg gesichert, den sie aber bezahlen musste. Trotzdem war sie letztlich zufrieden mit der Situation, weil der Service besser, die Öffnungszeiten länger und die Vernetzung zu regionalen Unternehmen gegeben war.

Nun also bereitet die FH ein so genanntes Hybrid-Wintersemester vor, eine Kombination aus Online-Lehre und Präsenzunterricht unter Corona-Bedingungen. Für die Beschäftigten bedeutet das eine Mischung aus Arbeit im Homeoffice und Anwesenheit in der Hochschule.

Studium und Lehre nur online

Seit März fanden Studium und Lehre weitestgehend online statt, die Beschäftigten befanden sich im Homeoffice, der Zugang zu den Büros und Besprechungsräumen blieb selbst Professoren verwehrt. „Mit dem Hybrid-Betrieb wollen wir vor allem den Studienanfängern den Start ins Studium erleichtern“, erklärt Rektor Prof. Dr. Claus Schuster. Es sei leichter, Lehrende und Mitstudierende real auf dem Campus als online kennenzulernen und sich im Studienbetrieb einzufinden.

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Bis zu 50 Personen dürfen wieder an Lehrveranstaltungen teilnehmen. Bei Unterschreitung des Mindestabstands von anderthalb Metern sowie in allen öffentlichen Bereichen ist eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Es gelten die Corona-üblichen Hygieneregeln. Auch der Labor- und Prüfungsbetrieb läuft unter Einhaltung der Distanz- und Hygienebestimmungen. Die durch Tutoren betreuten Lernzentren sind geöffnet.

Doch die große Öffnung, vergleichbar mit den Schulen, bedeutet das noch nicht. Insgesamt finde weiterhin nur ein kleiner Teil der Lehrveranstaltungen in Präsenz statt, heißt es auch in der Pressemitteilung. Grundsätzlich, so die Vorgabe, sollten Veranstaltungen zur Wahrung des Infektionsschutzes online durchgeführt werden. In Meschede gilt dies allerdings vor allem für die erfahrenen Studierenden in den Masterstudiengängen. Jüngere Semester und Studienanfänger bekommen mehr Präsenzzeit. „Wir planen für jede Woche wenige kompakte Präsenztage mit kleinen Gruppen“, erklärt der Mescheder Dekan Prof. Dr. Martin Botteck.

Präsenz in Laboren und bei Übungen

Wo immer es didaktisch angebracht sei, setze der Fachbereich auf Präsenz, beispielsweise bei Laboren oder praktischen Übungen. Erstsemester würden Schritt für Schritt an das Online-Studium herangeführt. Für die „Erstis“ haben so beispielsweise die Mathe-Vorkurse bereits begonnen.

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In Gruppen nehmen sie abwechselnd an Einführungsveranstaltungen teil. Noch mehr Mentoren als in den Vorjahren unterstützen Studienanfänger – persönlich und online. Auch ihrerseits ist Kreativität gefragt: Statt Campus-Rallye und Kneipentour steht dann eine virtuelle Campusführung auf dem Programm.

Offizieller Start am Montag

Das Semester an der FH Meschede startet offiziell am Montag, 28. September.

Bis zum 30. September sind noch Einschreibungen in nicht-zulassungbeschränkten Fächer möglich.

Das sind in Meschede alle außer Wirtschaftspsychologie. Dafür wurde die Bewerbungsphase bereits am 20. August abgeschlossen.

Noch ist nicht klar, wie viele Studierende sich in Meschede einschreiben werden.