Bracht. Samstag eröffnet ein „Bustaurant“ in Schmallenberg-Bracht. Wir haben nachgefragt wer und was sich dahinter verbirgt.

Ein Linienbus sorgt schon seit einigen Tagen an der Kreuzung in Bracht für Aufsehen. 23.000 Menschen hat die Information in wenigen Tagen über Facebook erreicht, dass „DB Das Bustaurant“ am Samstag öffnet. 400 Likes gab es für die Seite. Doch was und wer verbirgt sich dahinter?

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Die Fakten

„Das Bustaurant“ ist ein zum Schnellrestaurant umgebauter Linienbus. Inhaber sind die Brachter Dariusz und Ewelina Markowski. Nach 760.000 Kilometern Fahrleistung und 16 Jahren sollte das gute Stück ausgemustert werden, als es Dariusz Markowski im Internet entdeckte. „Der Bus hat sogar noch TÜV bis Ende September“, berichtet er. Aber damit zu fahren, sei gar nicht geplant. „Wir wollen damit nicht auf Foodtruck-Festivals. Der Bus soll in Bracht stehen bleiben.“

Die Idee

„Die Idee hatten wir schon lange“, berichtet das Paar. „Dann kam Corona, und wir hatten noch mal Zeit zum Nachdenken. Und dann haben wir es gemacht.“ Beide Eheleute stammen aus Polen. Dariusz Markowskis Familie kam 1992 ins Sauerland. Er berichtet: „2001 gab es einen sehr bekannten polnischen Film: ,Poranek kojota’, übersetzt heißt das ,Der Morgen des Kojoten’.“ Eine Gauner-Komödie, in der am Rande eben auch ein zum Schnellrestaurant umgebauter Bus vorkommt.

Im Innern blinkt es wie in einer normalen Imbiss-Küche, nur die gelben Haltegriffe erinnern noch an das erste Leben des  Busses.
Im Innern blinkt es wie in einer normalen Imbiss-Küche, nur die gelben Haltegriffe erinnern noch an das erste Leben des Busses. © Ute Tolksdorf

Damals setzte sich die Idee vom eigenen „Bustaurant“ in seinem Kopf fest. Seine Frau Ewelina arbeitet in der Gastronomie. „Ich habe schon immer davon geträumt, mich selbstständig zu machen“, erzählt die 34-Jährige. „So ist es ideal, der Bus steht vor unserem Haus.“ Auch für ihre Söhne, 6 und 14 Jahre alt, sei sie so immer ansprechbar.

Der Umbau

Dariusz Markowski hat den 12 Meter langen und 2,50 Meter breiten Bus zusammen mit seiner Frau und einem Freund in Eigenleistung umgebaut, einschließlich aller Einbauten, Klimaanlage und Elektroinstallationen. „Ich bin handwerklich nicht ganz unbegabt“, sagt der gelernte Fahrzeuglackierer schmunzelnd. Insgesamt habe er so einen fünfstelligen Betrag in den Bus gesteckt.

„Wir haben Tische eingebaut und die Originalbänke im hinteren Teil umgedreht und mit Leder bezogen“, erzählt Ewelina Markowski. Im vorderen Teil blinkt eine komplett eingerichtete Imbiss-Küche mit Klimaanlage, Pizzaofen und einer Kühltheke für Salate. Dort erinnern nur noch die gelben Haltegriffe an den alten Bus.

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Die Zielgruppe

In Bracht gibt es bisher keinen Imbiss, berichtet Dariusz Markowski, keinen Platz, wo sich auch Jugendliche mal locker treffen können. Auch den soll das Bustaurant bieten. Hinzu kommen viele Wanderer, Motorradfahrer und E-Biker. „Das ist hier für alle ein beliebter Knotenpunkt.“

Für die E-Biker hat er deshalb auch direkt eine Ladestation am Bus eingerichtet. Wegen Corona darf seine Frau im Innern im Moment nicht alle Tische besetzen, aber draußen ist das möglich. Samstag wird eröffnet. Alle sind willkommen, sich das gute Stück dann mal selbst anzusehen.

Im hinteren Teil des Busses  sind Sitzplätze und Tische entstanden. .
Im hinteren Teil des Busses sind Sitzplätze und Tische entstanden. . © Ute Tolksdorf

>>>HINTERGRUND

Das „Bustaurant“ ist montags bis freitags von 11 bis 14 und 17 bis 21 Uhr geöffnet. Dienstags ist Ruhetag. Samstags öffnet es von 11 bis 22 Uhr und sonntags von 12 bis 21 Uhr.

Neben normalen Imbiss-Angeboten plant Ewelina Markowski in Zukunft auch Zapiekonka, überbackene Baguette als typisch polnisches Fastfood anzubieten. Zu trinken gibt es Tymbark, eine in Polen sehr beliebte Apfel-Minze-Limonade.