Eslohe. Die SPD Eslohe hat ihr Wahlprogramm vorgestellt. Dabei taucht ein Wort immer wieder auf.

Nachhaltigkeit – immer wieder taucht dieser Begriff bei der Vorstellung des SPD-Wahlprogramms für die Gemeinde Eslohe auf. Nicht nur, wenn es um den sinnvollen Umgang von Ressourcen geht. Er zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche der Kommunalpolitik und die Akzente, die die Partei in den kommenden Jahren setzen will.

Bildung

„Nachhaltig denken - vor Ort handeln“, so haben die Esloher Sozialdemokraten ihr Programm überschrieben. Und das fängt beim Thema Bildung an. Es werde zu wenig in den Blick genommen, dass Schule sich verändere, sagt Nathalie-Evers Stumpf. Wenn sie an die Erweiterung des Schulzentrums denke, erinnere sie das an Flickschusterei. „Wir halten den Stand und erweitern nur“, sagt sie. Nachhaltig denken, heiße in die Zusammenhang, weiter in die Zukunft denken. Digitalisierung, verstärkter Differenzierungs-Unterricht, ein ordentliches Konzept, wenn es um die Übermittagsbetreuung und die Verpflegung gehe – all das sei nicht stark genug in den Blick genommen worden. Sie vermisse nach wie vor eine Mensa.

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Und auch bei der Digitalisierung wünscht die SPD mehr Weitsicht. „Gerade jetzt haben wir die Chance, etwas Zukunftsweisendes zu schaffen“, sagt Evers-Stumpf. Bei der Ausstattung mit Tablets müsse man alle Kinder in den Blick nehmen. Stichwort: Chancengleichheit. Es sei nicht mehr zeitgemäß, Kinder mit schweren Büchern in die Schule zu schicken, wenn das ganze Material auf einem Tablet zur Verfügung gestellt werden könne.

Ehrenamt

Nach wie vor treibt die SPD die Sorge um, dass das Ehrenamt überstrapaziert wird. „So etwas kann auch schnell kippen“, sagt Fraktionschef Volker Frenzel. Entsprechend fordere die SPD eine Stärkung des Ehrenamtes durch das Hauptamt. Schließlich entstehe durch das Ehrenamt ein enormer Mehrwert. Es gehe darum, die Vereine bei der Bürokratie zu entlasten. Es werde für sie immer schwieriger Vorsitzende zu finden. Daher sei es wichtig, das Vereinsleben in allen Ortschaften zu unterstützen, so Frenzel. Das gleiche gelte für die Feuerwehren. Gerade hier werde ehrenamtlich Enormes gleistet, sagt Michael Koch und verweist darauf, dass hier Männer und Frauen in ihrer Freizeit rund um die Uhr eine Pflichtaufgabe der Gemeinde erfüllen.

Wohnen und Arbeiten

Wenn es ums Wohnen in der Gemeinde geht, stellt sich die SPD vor, Flächen bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. Das müsse nicht zwangsläufig immer die Ausweisung neuer Baugebiete bedeuten. Ein Leerstandsmanagement könne hier eine Alternative sein. „In anderen Kommunen werden auf diese Weise effektiv bestehende Baulücken geschlossen“, sagt Frenzel. Und auch bei den Gewerbeflächen gehe es darum, sie gleichmäßig zu verteilen. „Hier sind wir gut aufgestellt, aber wir müssen weiter am Ball bleiben.“

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Es sei wichtig, ein Umfeld zu schaffen, das Menschen dazu veranlasst, in die Gemeinde zu ziehen oder dort zu bleiben. Dafür seien weiche Standortfaktoren wichtiger als der Quadratmeterpreis, sagt Frenzel und denkt dabei unter anderem an die ärztliche Versorgung, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten und gute Anbindungen im Öffentlichen Personennahverkehr. Und letztlich sei für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch der weitere Breitbandausbau erforderlich. „Gerade in Zeiten von Corona haben wir gemerkt, wie wichtig es ist, auch zuhause mit schnellem Internet versorgt zu sein“, betont Laura Berens.

Leben und Urlaub

„Wir leben da, wo andere Urlaub machen“ – der Spruch sei vielleicht ein wenig abgedroschen, aber er sage sehr viel aus, sagt Volker Frenzel. Gerade jetzt , da sich Menschen verstärkt für den Urlaub in der Heimat entscheiden, sei es wichtiger denn je, die touristische Infrastruktur weiter auszubauen. „In deren Genuss kommen am Ende ja nicht nur die Urlauber, sondern auch die Einheimischen“, betont er und nennt das Esselbad als Beispiel. Hier werde die SPD auf jeden Fall am Ball bleiben, wenn es um die Barrierefreiheit des Freibades geht. „Geht nicht, gibt’s nicht“, sagt Bürgermeister-Kandidatin Ruth Reintke.

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Im Blick hat die SPD aber auch die Radwegeanbindungen der Dörfer. Die Verbindung zwischen Sieperting und Salwey, die aktuell zur Debatte stehe, habe die SPD bereits vor Jahren angeregt. Und auch der Bürgerradweg von Wenholthausen zum Einbergsee sei nach wie vor eine wichtige Sache – ebenso wie der weitere Ausbau von Wohnmobilstellplätzen. Beim Stichwort Wohnen denkt Tobias Vielhaber aber auch an die Probleme im Bereich des Kurparks, die zuletzt wieder größer geworden seien. Hier stehe man in Gesprächen mit den Anwohnern. Weil der Sicherheitsdienst nur begrenzte Befugnisse habe, müsse hier auch darüber nachgedacht werden, das Ordnungsamt verstärkt und flexibler einzubinden.

Umwelt

Die SPD fordert, ein energieneutrales Eslohe zu schaffen. Bei allen geplanten Bautätigkeiten müsse dieser Gedanke eine Rolle spielen. Bereits vor 15 Jahren habe die SPD in einer Absichtserklärung zum Thema gemacht, den CO2-Ausstoß in den nächsten 30 Jahren zu halbieren. „Damit sind wir damals sang- und klanglos gescheitert“, erinnert sich Frenzel. Dringend bewegen müsse sich in der Gemeinde etwas beim Thema Windkraft. Wichtig sei dabei, in Einklang mit Mensch und Umwelt zu planen. „Wir fordern eine geregelte Windkraftnutzung und wollen keine Verspargelung, betont der Fraktionschef ausdrücklich.

  • Die SPD verzichtet wegen der Corona-Krise bewusst auf Wahlkampfstände. Dennoch sei man i n den Orten unterwegs, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Kontaktmöglichkeiten bestehen außerdem über die Internetseite.
  • Viele Entscheidungen der Vergangenheit tragen unsere Handschrift“, sagt Fraktionschef Frenzel. Und das solle auch weiterhin so bleiben. Auch wenn es manchmal Jahre dauere, bis man mit seinen Vorstellungen am Ziel sei.
  • Für die Kommunalwahl habe die SPD ein starkes Team aus Frauen und Männern aufstellen können - eine gesunde Mischung aus erfahrenen Kommunalpolitikern und Neulingen, aus Jungen und Alten.