Grafschaft. Katharina Schauerte ist jetzt Direktorin des Hotels, wo sie 2008 ihre Lehre begann. Über Herausforderungen, Holländer und Hygieneregeln.
Ein bisschen hat es den Geschmack der Geschichte „Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Mit der 31-jährigen Katharina Schauerte hat das Sauerland Alpin Hotel in Grafschaft eine neue Direktorin. Damit steht jetzt die Frau an der Hotel-Spitze, die an der gleichen Stelle vor zwölf Jahren ihre Ausbildung zur Hotelkauffrau begonnen hatte: „Ja, der Vergleich passt. Und irgendwie gehöre ich ja schon zum Inventar in diesem Haus.“
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2008 beginnt Schauerte die Lehre, 2011 schließt sie sie ab. Nebenbei jobbt sie weiter im Hotel, beginnt aber ein Lehramtsstudium mit dem Plan, den Gastronachwuchs zu unterrichten und auszubilden. Schauerte arbeitet im Service und an der Rezeption, ab 2014 auch in der Veranstaltungsabteilung des Alpin-Hotels, wird 2016 dann stellvertretende Empfangschefin. Und jetzt, seit dem 1. August, Hoteldirektorin mit 31 Jahren, Nachfolgerin von Roy Swartjes.
Mehrwöchiger Lockdown
Ein großer Schritt auf der Karriereleiter in einer Zeit, die für das Hotelgewerbe nicht krisenhafter sein könnte. Hinter dem Gewerbe liegt ein mehrwöchiger Lockdown, eine Flut von Stornierungen, verunsicherte Gäste und ein Kampf mit Auflagen und Hygienevorschriften: „Es hätte sicherlich einfachere Zeitpunkte gegeben, das stimmt.“ Von Vorteil sei aber, dass sie das Hotel, das Personal und die Abläufe seit Jahren kenne, sagt Schauerte. In der Corona-Krise sei es vor allem um das Personalmanagement, um Hygienekonzepte und optimierte Arbeitsschritte gegangen: „Irgendwie mussten wir den Laden vor Ort am Laufen halten.“
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Auf Null habe man das Hotel nie heruntergefahren, auch wenn keine Gäste vor Ort gewesen seien. An der Rezeption habe man sich um Stornierungen, Umbuchen und Fragen der Urlauber gekümmert. Jetzt sei das Hotel wieder bei einer Auslastung von etwa 60 Prozent angekommen - in Hochzeiten lag die Auslastung in den vergangenen Jahren bei 85 Prozent.
Großteil der Gäste aus den Niederlanden
Dass der Großteil der Gäste aus den Niederlanden komme, wo es keine Maskenpflicht und weniger strenge Hygieneregeln als in Deutschland gebe, sei ab und an schwieriger: „Man muss dann den Gästen beibringen oder sie daran erinnern, eine Maske aufzusetzen.“ Trotzdem wolle man nicht überall Warnschilder aufhängen, sondern es einfach auch mit netter Ansprache versuchen: „Und alle zeigen Verständnis.“
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Die Essenszeiten wurden ausgeweitet, eine komplette Hoteletage geschlossen, um größere Menschenansammlungen zu verhindern, so Schauerte: „Das klappt auch gut und einige Ideen wollen wir auch in Zukunft beibehalten.“ Es gehe darum, dass sich der Urlaub sicher fühlen solle, das wolle man nach außen kommunizieren: „Natürlich gab es auch viele kurzfristige Stornierungen, aber zahlreiche Urlauber hätten auch auf das kommende Jahr umgebucht.“
Gebürtig aus Oberkirchen
Schauerte, in Oberkirchen aufgewachsen, kenne das Sauerland. Das sei von Vorteil für die Arbeit: „Gerade hier ist das wichtig. Es ist authentisch, wenn jemand ein Hotel führt, der auch für die Region hier steht.“ Bei Ausflügen könne Schauerte selber den Gästen etwas beibringen, kenne nahezu jeden Wanderweg und jedes Ziel: „Wir wollen auch ein bisschen von dem Image weg, dass wir nur ein Hotel für Niederländer sind.“ Man wolle auch für Einheimische attraktiv werden, sich auch im Schmallenberger Tourismus einbringen.
Informationen über das Sauerland Alpin Hotel
Das Sauerland Alpin Hotel hat 121 Zimmer und bietet Platz für maximal 250 Gäste.
Die Spannbreite der Zimmer reicht von Einzelzimmern bis hinzu Zimmern für vier Personen und Apartments.
Auch ein Schwimmbad gibt es im Sauerland Alpin Hotel.
Etwa 45 Mitarbeiter sind im Hotel beschäftigt.