Meschede/Calle. Es ist amtlich: Im Stadtgebiet von Meschede ist der erste Wolf nachweisbar gewesen. Jäger sehen ihn nicht als Konkurrenz, warnen aber vor.

Die Sichtung eines Wolfes bei Calle sorgt bei Jägern und Förstern für Überraschung – auch, wenn sie alle damit gerechnet haben. Bemerkenswert ist in diesem Fall, wie berichtet, dass der erste Auftritt des Wolfes im Mescheder Stadtgebiet auch amtlich bestätigt werden konnte.

„Hurra, der Wolf ist wieder da, das ist zu einfach“

„Das ist ja ein Ding“, sagt Meschedes Stadtförster Roland Wiese. Grundsätzlich mache die Wiederansiedlung des Wolfes Sinn, aber: „Dann muss auch ein aktives Management her, wie damit umzugehen ist.“ Wiese: „Nur zu sagen, „Hurra, der Wolf ist wieder da, das ist zu einfach.“

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Auch Bernd Bertelsmeyer, Hegeringleiter in Meschede, ist überrascht von dem Beweis – nicht aber, dass der Wolf auch hier in den Revieren einmal auftaucht. Schon 2019, berichtet er aus Jägerkreisen, sei die Aufnahme eines Wolfes auf einer Wildkamera in Meschede gelungen - der Wolf sei damals vermutlich aus dem Bereich von Rüthen über den Stimm-Stamm nach Meschede gekommen. Öffentlich bekannt wurde dieser Fall seinerzeit nicht: „Nicht jeder, der den Wolf gesehen hat, hängt das an die große Glocke.“

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Keine dauerhafte Ansiedlung

Dass sich rund um Meschede ein Wolf dauerhaft ansiedelt, hält Bertelsmeyer dagegen für ausgeschlossen: Ein Revier hier wäre viel zu klein - „dafür ist die Besiedlung bei uns zu eng.“ Als Konkurrenz für die Jäger erachtet er den Wolf überhaupt nicht. Er sieht aber ein spezielles Problem mit Sorge: Wittern Rehe die Gefahr durch einen Wolf, schließen sie sich zum Rudel zusammen - und würden fluchtartig weglaufen. So würden für Autofahrer plötzlich an Straßen gefährliche Situationen entstehen. Bertelsmeyer berichtet von solchen schweren Unfällen aus Ostdeutschland.

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Er befürwortet auch ein Management für den Umgang mit dem Wolf: Denn man müsse sich darauf einstellen, dass die Halter von Nutztieren, als vor allem Schafe und Kühe, Probleme bekommen könnten: „Warum soll der Wolf hinter einem Reh herjagen, wenn es ihm mit Schafen oder Kühen viel leichter gemacht wird? Er wäre ja blöd!“