Eslohe. Nur in wenigen NRW-Kommunen hat es im Corona-Sommer eine Ferienbetreuung an Grundschulen gegeben. Eslohe gehört mit dazu.

Trotz extrem kurzer Planungs- und Beantragungszeit ist es gelungen, an der Esloher Raphael-Grundschule für drei Wochen eine Ferienbetreuung für 20 Kinder anzubieten. Besonders erfreulich: Alle drei Wochen waren komplett ausgebucht.

Auch interessant

„Toll“ sei dieses kostenlose Angebot nicht nur für die Kinder gewesen, wie Nicole Waldow-Bierbaum als Leiterin des Grundschulverbundes betont. „Sie hatten durch Corona nicht die Möglichkeit zu sozialen Kontakten, konnten hier auch schulische Inhalte aufarbeiten und hatten so die Gelegenheit, den Ort Schule einmal in einem ganz anderen Zusammenhang erleben zu dürfen“, sagt sie.

Eine Bereicherung

Auch für die Eltern, die ihren Kindern durch Corona keinen Urlaub bieten konnten, sei das Angebot eine Bereicherung gewesen – unter anderem auch deshalb, weil so in den Ferien Betreuungsprobleme aufgefangen worden seien. „Und die beiden betreuenden Kolleginnen hatten dabei die Gelegenheit, sich in den Semesterferien ein bisschen Geld hinzu zu verdienen und vielfältige Erfahrungen zu sammeln“, sagt Waldow-Bierbaum.

Denn betreut wurde das Projekt von zwei Studentinnen, die an unterschiedlichen Schulen im Sauerland bereits vielfältige Unterrichtserfahrung gesammelt haben. „Da die Kinder wegen der Corona Pandemie eine lange Zeit Zuhause verbringen mussten, war es für mich eine Freude ihnen durch das Feriencamp wieder das Gefühl von Normalität, Gemeinschaft, Spaß und Spiel zu vermitteln“, sagt Theresa Heße, eine der beiden Studentinnen.

Auch interessant

Und ihre Kollegin Kathrin Kaiser ergänzt: „Es ist schön, die Dankbarkeit der Eltern und der Kinder zu spüren, die einem so positive Rückmeldungen geben.“ Zu Beginn der drei Wochen hatten meist individuelle schulische Übungen auf dem Plan gestanden, danach gemeinsame Aktionen wie der Besuch der rollenden Waldschule, ein Ausflug zum Hennesee samt Fahrt mit der MS Hennesee, ein Besuch des Wildparks im Bilsteintal, eine Kräuterwanderung, ein Bauernhofbesuch und eine Planwagentour. Alle Aktionen haben die Kinder in ihrem Fotobuch dokumentiert, das sie nun an den außergewöhnlichen Corona-Sommer 2020 erinnern wird.

Bereits Interesse bekundet

Die Gemeinde Eslohe war eine von wenigen NRW-Kommunen, die ihren Schülerinnen und Schülern dieses Angebot in den Ferien gemacht hat. 20 Prozent der Kosten hat die Gemeinde übernommen, die restlichen 80 Prozent kamen aus einem Förderprogramm des Landes NRW. Laut Waldow-Bierbaum haben die wenigsten Kommunen in NRW dieses Angebot angenommen. Die Leiterin des Grundschulverbundes rechnet damit, dass auch in den Herbstferien eine Ferienbetreuung angeboten werden kann. „Interessierte Kinder gibt es schon jetzt genug“, sagt sie.