Meschede. Während umfangreiche Sanierungsarbeiten am Hennedamm vorgenommen werden, verschaffen sich Spaziergänger illegal Zutritt.

Die Sanierung der in die Jahre gekommenen Asphaltdichtung des Hennedamms kommt jetzt in Fahrt. Schutzgitter auf der Dammkrone wurden bereits abmontiert und der Bereich weiträumig gesperrt, da für Radfahrer und Fußgänger Lebensgefahr besteht.

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Die Sperrzäune, die anfangs mit Kabelbindern verbunden waren, sind inzwischen mit Ketten verbunden, was jedoch einige Menschen nicht davon abgehalten hat, sich mittels Bolzenschneider Zutritt auf die Baustelle zu verschaffen.

Warnhinweise werden ignoriert

Christof Sommer Betriebsstellenleiter Ruhrverband, kann darüber nur den Kopf schütteln. „Die jetzt begehbaren Wege sind deutlich an allen Zugängen zum See ausgeschildert, aber manche Leute fühlen sich in ihrer Freizeitgestaltung offenbar eingeschränkt und ignorieren alle Warnhinweise“, erklärt er. Auf der Dammkrone wurde inzwischen der Grünstreifen entfernt und mit dem Ausheben der Pflasterung auf Seeseite begonnen. Von den 30.000 seeseitigen Quadratmetern Fläche des Damms werden die oberen 12.000 Quadratmeter Dichtung saniert, die durch Wechsel des Pegelstandes häufiger der Witterung ausgesetzt und dadurch versprödet sind.

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Bei Kontrollen sind Risse, Blasenbildung und Abrutschen der Bitumenschicht festgestellt worden, die nun abgefräst und erneuert wird. So wurde beispielsweise ein Winkelprofil angebracht, das verhindern soll, dass bei den Fräsarbeiten Material ins Wasser rutscht und in die Pumpenanlage gelangt.

Mit Schwimmwesten gesichert

Während der Bauarbeiten sind die Arbeiter mit Schwimmwesten gesichert und hängen teilweise buchstäblich in den Seilen. Für das Abschälen der Mastix-Schicht, eine Bitumen-Sand-Mischung, kommt ein Prototyp einer Maschine zum Einsatz, da es für derartige Arbeiten bislang keine entsprechenden Maschinen gab.

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Bei der letzten Sanierung 1998 wurde eine zu dicke Mastixschicht aufgebracht (drei Kilo pro Quadratmeter). Die neue Schicht wird mit zwei Kilo pro Quadratmeter ausgeführt, wodurch ein Abrutschen verhindert werden soll. Auch das Pflaster wurde komplett entfernt. In den ausgeschachteten Bereich werden jetzt Betonblöcke eingefügt, an denen dann auch Spannseile für die Wartung angebracht werden können, die bislang an einer Schiene am Geländer befestigt wurden.

Die Pflastersteine werden am Schluss wieder eingesetzt und mit insgesamt fünf Kilometer Fugenverguss abgedichtet. Auch der Grünstreifen wird wieder da sein. Der Wasserspiegel wurde bis zu 10. August um 11,30 gesenkt, bis zum 14. September werden weitere drei Meter folgen. Damit liegt der Pegel trotz der Bauarbeiten in einem Rahmen, wie er im Sommer am Hennesee normal ist, da das Wasser im Ruhreinzugsgebiet als Trinkwasser genutzt wird. Die Bauarbeiten werden Ende Oktober beendet sein.

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