Bestwig. Im „Heimat-Check“ kommt das Thema Freizeit in Bestwig nicht allzu gut weg. So schätzen die Parteien in der Gemeinde die Situation ein.

Viele Leser haben bei unserem Heimatcheck Noten für ihre Stadt oder Gemeinde vergeben. Jetzt greifen wir noch einmal die Punkte auf, die uns besonders aufgefallen sind.

In diesem Fall ist es die Note 2,91, die die Gemeinde Bestwig für ihre Freizeitmöglichkeiten bekommen hat. Grundsätzlich eine Note, die durchaus zufriedenstellend sein könnte - allerdings haben die anderen Kommunen in diesem Bereich besser abgeschnitten. Daher haben wir in der Gemeinde noch einmal nachgehakt. Zum Vergleich: Meschede hat in diesem Bereich eine Note von 2,53 bekommen.

https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/was-die-parteien-in-bestwig-zum-parken-sagen-id230111380.html

In Eslohe bewerteten die Einwohner die Freizeitmöglichkeiten mit einer Note von 2,40 und in Schmallenberg gab es sogar eine 2,39. Wir haben den Parteien, die in Bestwig zur Kommunalwahl antreten, die Gelegenheit gegeben, auf dieses Thema einzugehen.

Winfried Gerold, Fraktionsvorsitzender der CDU

Winfried Gerold (CDU).
Winfried Gerold (CDU). © Privat

„Ich wäre mit der Gesamtnote von einer 3+ einverstanden, wenn ich nicht die Noten der Vergleichskommunen betrachten würde. Als kleine Gemeinde im doch ländlich geprägten Sauerland verfügt unsere Gemeinde über eine Vielzahl von Freizeiteinrichtungen, darunter die im Sauerland meistbesuchten Einrichtungen wie dem Freizeitpark „Fort Fun“ und dem Sauerländer Besucherbergwerk.

Die Infrastruktur für sauerlandtypische Freizeitmöglichkeiten wie Wandern und Radfahren sind in einer guten Qualität vorhanden. Die vielen Vereine unserer Gemeinde bieten zudem für alle Altersgruppen eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten in Hallen wie auch im Freien an. Auch kulturelle Veranstaltungen sind durch die Aktivitäten von „Kultur Pur“ weit über die Grenzen unserer Gemeinde hinaus bekannt.“

Paul-Theo Sommer, Fraktionsvorsitzender der SPD

Paul-Theo Sommer (SPD)
Paul-Theo Sommer (SPD) © Cathrin Meyer

„Die Gemeinde hat drei herausragende Touristenmagneten. Das Problem ist, dass man das Fort Fun nur ein oder zweimal im Sommer besucht, dass man ein- oder zweimal eine Wanderung zur Plästerlegge unternimmt und dass man eher zwei- oder dreimal im Leben das Bergwerk besichtigt.

Die Freizeit-„Hotspots“ bieten eher Möglichkeiten für Touristen, aber eben nicht für Bestwiger selbst. Wer gestaltet nun also die Freizeitbeschäftigungen? Unserer Meinung nach sind es besonders die vielen Vereine und Ehrenamtlichen. Diese bedeutende Relevanz der Vereine sollte auch die Gemeinde stärker herausstellen und beispielsweise mit der Schaffung eines Ehrenamtsbeauftragten echte Unterstützung anbieten, um das Freizeitangebot in der Gemeinde durch die Stärkung der Vereine weiter aufrecht zu erhalten und zu verbessern.“

Katja Seidel, Ortsverbandssprecherin der Grünen:

Katja Seidel (Grüne)
Katja Seidel (Grüne) © Privat

Es gibt in der Gemeinde Bestwig ein ansprechendes Freizeitangebot, vor allem von Seiten der Vereine. Wenn es aber um die Außendarstellung geht, hinkt Bestwig hinterher. Der Schritt zu einem Marketingkonzept klingt zwar gut, ein Runder Tisch wäre jedoch erst mal unsere erste Wahl gewesen. Neben dem Marketing gilt es aber auch, das Freizeitangebot vor allem für die Bürgerinnen und Bürger attraktiver zu gestalten.

Diese Aufgabe kann ein Marketingkonzept nicht erfüllen. Dafür braucht es Unterstützung für die Vereine, neue Ideen im Freizeitbereich und die ordentliche Pflege der vorhandenen Möglichkeiten. Neben dem Tourismus sollten dabei vor allem die Bürgerinnen und Bürger im Zentrum der Planung stehen. Unsere wunderschöne Gemeinde hat viel zu bieten, man muss die Möglichkeiten nur nutzen.“