Meschede. Hausärzte haben in Meschede eine Corona-Teststation unter freiem Himmel eingerichtet: So ist der Auftakt verlaufen und das ist wichtig zu wissen.
Die Corona-Teststation im Schwarzen Bruch in Meschede ist eröffnet worden. Fünf Mescheder Hausarztpraxen beteiligen sich an dem Projekt und führen dort im Wechsel die Tests auf das Virus im Drive-in-Verfahren durch. Schon am ersten Tag wurden mehr als 70 Abstriche gemacht.
Bei Temperaturen von 30 Grad
Brütende Hitze mit Temperaturen über 30 Grad: Das Team der Praxis Tigges und Dr. Schaefer steht auf dem Parkplatz der Fachhochschule im Schwarzen Bruch trotzdem bereit. Schon zu Beginn stauen sich die Autos bis auf die Straße, obwohl die Fahrzeuge auf dem Parkplatz in Schlangenlinien zum Testpunkt geleitet und dort in Zweierreihen abgefertigt werden.
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Da nur wenige Patienten den Selbstauskunftsbogen im Vorfeld ausgefüllt haben, ist der bürokratische Aufwand das größte Problem. „Die Abläufe waren noch etwas holprig, können aber deutlich optimiert werden“, erklärt Jörg Tigges später. „Die Wartezeiten werden dann sicher reduziert, und der Unmut beim einen oder anderen ist der Tatsache geschuldet, dass auch wir hier auf Neuland treffen und aus Eigeninitiative handeln, um die Patientenströme aus hygienischen Gründen aus den Praxen auslagern möchten.“
Kapazitäten begrenzt
Getestet werden an der Drive-in-Station ausschließlich Reiserückkehrer innerhalb der ersten 72 Stunden nach Rückkehr, Kita-Personal, Tagesmütter, Schulpersonal und Menschen, die vom Gesundheitsamt geschickt werden. „Wir möchten nochmals dringend darauf hinweisen, dass die Kapazitäten es derzeit nicht hergeben, Patienten zu testen, die das nur einfach so mal eben machen wollen“, so Tigges. Auch Personen, die vom Arbeitgeber geschickt werden, werden nur in der Praxis getestet.
Die Autoschlange auf dem Parkplatz wird bei der Premiere am Montag von Minute zu Minute länger, was sowohl bei den Patienten in den Fahrzeugen, die nicht aussteigen dürfen, wie auch bei Ärzten und Praxisangestellten, die mit Gesichtsmasken und Kitteln in der Hitze arbeiten müssen, eine äußerst schweißtreibende Angelegenheit ist. Dazu kommt die nervliche Anspannung auf beiden Seiten, einerseits bei den Praxisteams, die sich in die Abläufe erst einmal einarbeiten müssen, andererseits bei den Patienten, die nervös sind wegen des Tests - und eines möglichen positiven Ergebnisses.
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Jörg Tigges sagt dazu: „Wir machen das hier aus eigenem Antrieb. Keiner von uns muss das machen, und keiner macht das, um sich finanziell zu bereichern. In vielen Kreisen gibt es enorme Schwierigkeiten für Patienten, überhaupt einen Test zu bekommen. Vor diesem Hintergrund ist ein respektvoller Umgang mit uns und unserem Personal, denke ich, selbstverständlich. Etwaige Diskussionen und unkorrekter Umgang mit unserem Personal sollten den Ablauf nicht stören.“
Das Zelt, in dem sich diejenigen, die den Test durchführen, vor Regen und derzeit hauptsächlich vor der Sonne schützen können, steht montags ab 17.30 Uhr, mittwochs ab 15 Uhr und freitags ab 14 Uhr für jeweils 90 Minuten zur Verfügung. Bei den kommenden Termine wird jeweils eine andere der teilnehmenden Hausarztpraxen die Tests durchführen.
>>> Hinweise zum Ablauf
- Die Selbstauskunftsbögen sollten nach Möglichkeit bereits ausgefüllt mitgebracht werden. Die Formulare können hier im Internet heruntergeladen werden.
- Die Versichertenkarte der Krankenkasse ist ebenfalls mitzubringen.
- Das Aussteigen aus dem Auto ist auf dem Testgelände nicht gestattet.