Weil es fast ausschließlich Werbegeschenke aus Plastik gibt, haben sie Mescheder Schüler etwas einfallen lassen.

Stifthalter aus Holz, Einkaufswagenchips, Namensschilder und Kugelschreiber aus Maisstärke: Das stellen die „Sustained Buddies“ - eine Schülerfirma des Berufskolleg Meschede - her. Gemeinsam als Klasse produzierten sie nachhaltige Werbegeschenke in der Schule. Lisa-Marie Stahl und Elaine Droste, Mitglieder der Schülerfirma, berichten über das Projekt.

Frage: Worum geht es in dem Projekt? Wie lange geht es?

Lisa-Marie Stahl: Unser Projekt ist eine Schülerfirma namens „Sustained Buddies“, die wir zum Schuljahresbeginn 2019/20 gegründet haben. Das Institut Junior hat uns bei dem Projekt unterstützt. Wir haben nachhaltige Werbegeschenke hergestellt, die wir an Unternehmen und Privatleute verkauft haben. Wir haben mit dem Berufskolleg Meschede, den Firmen M3B und Transfluid, und auch dem Friseursalon Henke und Schauerte in Schmallenberg zusammengearbeitet. Ein Startkapital haben wir gesammelt, indem wir Anteilscheine von jeweils zehn Euro an Eltern und Unternehmen verteilt haben. Das gesamte Projekt ging ein Jahr lang, also bis zum Schuljahresende im Juni.


Wie und aus welchem Material habt ihr die Produkte hergestellt? Was für Produkte sind es?
Zum Einen haben wir Stifthalter aus Holz, die wir selbst per Hand gefertigt haben. Zum Anderen gibt es aber auch Produkte, die mit einem 3D-Drucker hergestellt wurden. Dabei handelt es sich um Einkaufswagenchips, Namensschilder und Kugelschreiber. Das Material, das wir dafür verwendet haben, nennt sich PLA, das hauptsächlich aus Maisstärke besteht. Je nach Wunsch können die Produkte in den Farben Schwarz, Grün, Rot, Blau, Weiß und Gelb angefertigt werden. Die Stifthalter fertigten wir nur in weiß an. Die Lacke, die wir dafür genutzt haben, sind natürlich auch nachhaltig.


Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

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Zunächst einmal haben wir mehrere Ideen gesammelt, sind dabei dann auf das Thema „Werbegeschenke“ gestoßen, da uns auf der Berufsinformationsbörse aufgefallen ist, dass alle Werbegeschenke aus Plastik hergestellt werden. Da Plastik ein großes Problem für die Umwelt darstellt, haben wir überlegt, nachhaltige Werbegeschenke zu produzieren. Wir waren alle sofort überzeugt von der Idee und dachten uns „Das wollen wir machen!“

Wer war Teil des Projektes? Gab es bestimmte Aufgabenverteilungen?

Wir waren 19 Schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren aus einer Klasse der Höheren Handelsschule, genauer gesagt die Klasse HH-1C. Am Anfang des Projektes haben wir direkt festgelegt, wer in welcher Abteilung tätig ist. Bei den Abteilungen handelt es sich um die Produktion, die Verwaltung, das Marketing und die Finanzen, in denen jeweils ein Schüler Abteilungsleiter war. Zudem haben wir auch zwei Geschäftsführer festgelegt: Lisa-Marie Stahl und Louis Zorn.


Wie seid ihr auf den Namen „Sustained Buddies“ gekommen?
Übersetzt bedeutet unser Name „nachhaltige Freunde“. Da wir ja nachhaltige Werbegeschenke hergestellt haben, war es uns wichtig, dass „nachhaltig“ auch im Namen vorkommt, daher „sustained“. Insgesamt hatten wir viele Ideen, haben uns dann aber auch noch für „buddies“ entschieden, da es eine Art Geborgenheit ausstrahlt. Schließlich arbeiten wir ja auch mit Firmen zusammen und werden durch den Kontakt zu ihnen quasi zu „Freunden“. Letztlich hatten wir sogar ein einstimmiges Ergebnis, was den Namen angeht.


Was erhofft ihr euch für die Zukunft?

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Da unser Schwerpunkt in der Höheren Handelsschule auf BWL und Rechnungswesen liegt, ist es uns wichtig, das wir neben den theoretischen Erfahrungen aus dem Unterricht, auch viel praktische Erfahrungen sammeln, die wir später gut in der Ausbildung anwenden können. Bei Firmen kommt das besonders gut an und unser Projekt bietet uns die Möglichkeit dazu. Vor allem lernen wir auch Verantwortung zu übernehmen. Am Ende des Projektes bekommen wir dann ein Zertifikat zum Projekt ausgestellt.Auch im nächsten Schuljahr wird es mit großer Wahrscheinlichkeit wieder eine Schülerfirma am Berufskolleg Meschede geben, denn neben dem Sammeln von praktischen Erfahrungen bietet es den Schülern die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen in das Projekt miteinzubringen.