Meschede. Ein Kollektiv wollte eigentlich sein neues Stück in Schweden entwickeln. Corona brachte die vier Frauen nach Meschede. So war es hier.
Eigentlich hatten die Mitglieder des Mneme-Kollektivs geplant, ihr neues Stück in Schweden zu entwickeln und zu proben. Durch die Corona-Epidemie sind sie dann in Meschede in die Tanz-Etage ausgewichen. Dort entstand in den letzten Wochen das Stück „TURBOGIGAMANIPOWERISTISCH“.
Die vier Tanztherapeutinnen und -pädagoginnen Charlotte Petersen, Friederike Klodwig und Sarah und Isabel Bernhard sind zwischen 26 und 29 Jahre alt, kommen gebürtig aus Münster und kennen sich bereits seit ihrer frühen Kindheit. Nach dem Studium und internationalen Ausbildungen haben sie sich wiedergefunden und zusammen das Mneme-Kollektiv gegründet.
Ihre Stücke richten sich unter anderem an Kinder, die in einer immer reglementierteren Welt lernen sollen, sich im Tanz frei und aus eigenen Stücken zu bewegen. Die Entwicklung und Aufführung des Stückes wird durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Kulturamt Münster, Tanz-Etage Meschede und die Ballettschule Heidi Sievert gefördert.
Kleines Budget
Um ihr Stück fertigzustellen hatten die vier eigentlich geplant, über Residenzprogramme für ein kleines Budget in Schweden zu gastieren, was sich dann aber coronabedingt als zu risikoreich darstellte. Durch die Freundschaft mit Kirsten Röllecke erhielten sie dann die Möglichkeit, in den Sommerferien die Tanz-Etage zu nutzen. Hier in Meschede wurde dann die Geschichte der vier Superheldinnen Turbo, Giga, Mani und Power aus dem Weltall entwickelt, die beim Eintritt in die Erdatmosphäre ihre Superkräfte verlieren und sie schließlich nach langem Suchen und durch ihre gegenseitige Hilfe wiedererlangen.
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„Wir haben versucht, Richtungen zusammenzubringen und einfach mal ins Blaue probiert“, erklärt Isabel Bernhard, die auch in der Tanz-Etage unterrichtet. Dabei entstand ein äußerst inspirierendes Tanztheaterstück, in dem die Geschichte der Superheldinnen durch Ausdruckstanz und eine überwältigende Mimik der Tänzerinnen für Kinder ab sieben Jahren versteh- und erlebbar gemacht wird.
Nach dem etwa halbstündigen Stück wird künftig ein Workshop angeboten, in dem die Kindern angelehnt an die Geschichte der Superheldinnen ihre eigenen Stärken erforschen können. Die Musik zum Stück wurde während der Proben zusammen mit dem Komponisten Jeremy Heiß erarbeitet.
Ideale Umgebung
„Wir sind Kirsten Röllecke wirklich dankbar, dass sie uns ihre Tanz-Etage einfach so zur Verfügung gestellt hat. Das war die ideale Umgebung, um das Stück zu erarbeiten.“ Auch das Sauerland gefiel den Tanzpädagoginnen ausgesprochen gut. Nach dem ersten vollständigen Probelauf wurde das Stück vor kleinem Publikum mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern zum ersten mal aufgeführt.
Isabel Bernhard erzählt: „Die Zuschauer sagten, sie seien die ganze Zeit gebannt waren und selbst die Bühnenumbauten spannend waren.“
Eine Aufführung für weiteres Publikum ist für Samstag, 12. September, in der Tanz-Etage geplant.
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Mneme ist die titanische Muse der Erinnerung in der griechischen Mythologie.
Die offizielle Premiere des Stückes ist für den 1. November 2020 im Theater an der Meerwiese in Münster geplant.
Internet: Mneme-kollektiv.de