Schmallenberg. Sechs Parteien treten in Schmallenberg zum Wahlkampf an. Warum engagieren sich junge Menschen unter 25 Jahren? Wir stellen vier von ihnen vor.
Am 13. September sind Kommunalwahlen und auch die Sauerländer Jugend darf ihre Stimmen abgeben. Anders als bei vielen anderen Wahlen, seid ihr bei der Kommunalwahl schon ab 16 Jahren wahlberechtigt. Insgesamt vier Stimmen gilt es am Wahlsonntag oder früher per Briefwahl abzugeben. Gewählt werden Stadt- bzw. Gemeinderat, Kreistag, Landrat und Bürgermeister.
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In Meschede, Eslohe, Schmallenberg und Bestwig treten für die Stadt- und Gemeinderäte insgesamt acht verschiedene Parteien an. Druckreif hat mit Blick auf Wahl Kandidaten gesucht, die 25 Jahre oder jünger sind. Vorrangig interviewt wurden Sauerländer mit eigenem Wahlkreis. Da jedoch nur wenige Parteien Direktkandidaten dieser Altersgruppe aufgestellt haben, haben wir in zweiter Reihe auch die Vertreter der Direktkandidaten und Kandidaten der Reserveliste hinzugenommen. Auf Druckreif stellen wir immer mittwochs einige von ihnen vor. Diese Woche starten wir mit den jungen Kandidaten für den Stadtrat Schmallenberg.
Schmallenberg
Hier treten sechs Parteien an: CDU, SPD, UWG, Grüne, BFS und die PARTEI. Nicht alle konnten uns Kandidaten nennen, die unter 25 Jahren alt sind. UWG und Grüne haben in Schmallenberg keinen Direktkandidaten in der Altersgruppe bis 25.
Bei der FDP haben wir mit der Kreistagskandidatin gesprochen. Ein Kandidat der BFS lehnte unsere Interviewanfrage ab. Es treten an:
Detjona Gashi (SPD)
Auf die Frage, ob Detjona Gashi (SPD Schmallenberg) politische Vorbilder habe, reagiert sie lachend: „Klar, Willy Brandt ist immer ein Vorbild. Er hat gezeigt, wie man es machen muss.“ Die 21-Jährige, die eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin macht, tritt für ihren eigenen Wohnort, Bad Fredeburg/Unterstadt (Wahlbezirk 18), bei der Kommunalwahl an. Auch vor ihrer Mitgliedschaft bei der SPD vor drei Jahren habe sie sich bereits gern für andere engagiert und habe nun den Anspruch, sich sowohl im Stadtrat als auch auf Kreisebene für ihre Mitmenschen einzusetzen. Dabei sei es ihr wichtig, dass jeder gehört wird, ganz im Sinne ihres eigenen Slogans „Zusammen sind wir stark!“. Aus ihrem Umfeld erreiche Detjona dabei viel positives Feedback und Unterstützung, besonders, wenn sie erzähle, wofür sie steht. Einige Nicht-SPD-Wähler habe sie aufgrund dessen sogar schon überzeugen können, doch für die SPD zu stimmen: „Mal gucken, ob es hinterher wirklich so ist“, sagt sie und lacht.
Luca Putzu (CDU)
Für Luca Putzu (25, CDU, Schmallenberg), der in der Qualitätssicherung bei Ketten Wulf arbeitet, nebenher seinen Industriemeister macht und in seinem Wahlkreis, Schmallenberg/Mittelstadt (Wahlbezirk 9), wohnt, sind gemäß des CDU-Slogans „CDU – Mit uns in die Zukunft! Schmallenberg wird vor Ort gemacht“ besonders die Themen der jungen Generation in Schmallenberg bedeutsam. In den Bereichen Digitalisierung, Mobilität und Breitbandausbau sehe er dabei noch Verbesserungsbedarf. Wieso er glaube, dass sich dies mit der CDU umsetzen lässt? „Die CDU ist die richtige Partei, da sie immer den Menschen in den Mittelpunkt des Handelns stellt und nicht irgendeine Ideologie.“ Bereits sein Großvater sei Mitglied der Partei gewesen und „Politik war schon immer Thema am Frühstückstisch.“ Daher ist Luca als 16-Jähriger in die Junge Union eingetreten und aktuell in der CDU als stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender tätig. Für ihn sei es wichtig, dass sich insbesondere junge Menschen politisch engagieren, da diese „einen anderen Blickwinkel auf gewisse Themen haben, die die älteren Stadtvertreter vielleicht nicht haben.“
Gina Maria Frisse (FDP)
Das Hauptanliegen der 21-jährigen Schmallenbergerin Gina Maria Frisse (FDP, Schmallenberg), die derzeit eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und auf Kreisebene für den Kreiswahlbezirk 18 antritt, besteht darin, die Digitalisierung besonders im Kinder- und Jugendbereich voranzutreiben. Dort sieht sie großes Potential und ist insgesamt der Meinung, dass die Listenkandidaten der FDP „ein breites Spektrum an Themen mit dem nötigen Wissen, Argumenten und vor allem mit Engagement abdecken werden können.“ Gina Maria ist seit drei Jahren bei den JuLis (Junge Liberale) aktiv und Anfang 2019 der FDP beigetreten. Ihr Umfeld reagiere positiv auf ihr Engagement in der Politik, jedoch können sich andere laut eigenen Angaben oft nicht dafür begeistern. Ihre Devise lautet: Mehr Menschen sollten sich politisch engagieren.
Theresa Pieper (DIE PARTEI)
Theresa Pieper (DIE PARTEI Schmallenberg) ist 25 Jahre alt und arbeitet als biologisch-technische Assistentin beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW. Sie wohnt in Dorlar und tritt bei der Kommunalwahl als Bürgermeisterkandidatin für die Gemeinde Schmallenberg und den Wahlbezirk 15 Dorlar/Altenilpe an. Ihr Slogan lautet „Hakuna Matata“, was übersetzt heißt: „Es gibt keine Probleme“.
Hast du Vorbilder?
Vorbilder sind Blödsinn, sei dein eigenes Vorbild!
Was möchtest du in Schmallenberg
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Stabilere gelbe Säcke.
Wieso hast du dich für DIE PARTEI
entschieden?
Weil sie sehr gut ist und als einzige Turbopartei die Inhalte überwinden kann.